Jeden Tag eine neue Herausforderung - ob man will oder nicht
Arbeitsatmosphäre
Grundsätzlich ist die Arbeitsatmosphäre ok und man ist um Zusammenhalt bemüht, aber es ist immer angespannt, da jeden Tag etwas anderes auf einen zukommt. Am Ende des Tages ist dann jeder auf sich allein gestellt, weil zeitweise alle massiv überfordert sind. Auch wenn es hier und da mal Lob gibt, ist das Vertrauen, dass es insgesamt besser wird etwas verloren gegangen - da bringen ein paar nette Worte nicht viel, wenn man komplett überlastet ist. Da Miteinander ist zudem nur vorhanden, wenn du dich anpasst. Ehrliche und echte Freunde finden sich hier selten welche.
Kommunikation
Es werden fast immer die wichtigen Infos zum richtigen Zeitpunkt an alle weitergegeben. Über regelmäßige Meetings ist man über Erfolge, Verluste und aktuelle Gegebenheiten stets informiert. Manchmal ist es auch zu viel Info, sodass man nicht weiß, wo man zuerst anfangen soll zu verarbeiten.
Kollegenzusammenhalt
Der Teamspirit wurde durch sehr viele interne Umstrukturierungen, permanente Prozessänderungen und dementsprechende Abgänge in Mitleidenschaft gezogen. Corona hat dann dem Zusammenhalt mit HomeOffice den Rest gegeben, auch wenn intensiv versucht wurde das zu verhindern. Das liegt daran, dass es auch schon vorher immer wieder Personen gab, die durch negative Kommentare, Lästerein und Gerüchteküche den Teamspirit beeinflusst haben, wodurch die Motivation und das Vertrauen verloren gehen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch einige Teamevents und kleine Zusammenkünfte, die positiv aufgenommen und auch mal für einen privaten Austausch in entspannter Atmosphäre genutzt werden. Das wird in Zukunft wohl ganz verschwinden, da das Weiterkommen der Firma wichtiger ist als das Wohlbefinden und der Zusammenhalt der Mitarbeite. Auch wenn die Unternehmenswerte auf dem Papier stehen, werden sie kaum im Alltag gelebt.
Work-Life-Balance
Hier kommt es stark auf die jeweilige Abteilung an, jedoch muss man grundsätzlich damit rechnen mehr als 40 Stunden zu arbeiten (All In) - das ist in manchen Teams sogar selbstverständlich und viele Überstunden keine Seltenheit. Gerade bei (großen) Pitches ist es ganz normal bis in die Nacht oder sogar am Wochenende das Projekt zu stemmen, um die Extrameile zu gehen. Das ist am Anfang vielleicht noch machbar, aber 24 Stunden auf Abruf zu sein, nur weil der Kunde gerade was braucht, ist nicht normal und steht für eine kaputte Agenturkultur. Dafür ziehen hier alle an einem Strang und man versucht sich gegenseitig zu motivieren. Homeoffice wurde vor Corona nicht gern gesehen, jetzt ist es ein Muss. Grundsätzlich gibt es Gleitzeit, aber wenn man "zur früh" geht, erntet man schiefe Blicke. Elternteilzeit stellt in der Regel kein Problem dar. Urlaube müssen abgestimmt und frühzeitg bekannt gegeben werden.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzten sind grundsätzlich sehr bemüht, vor allem wenn man bedenkt, dass sich viele junge Leute in die Führungsposition hochgearbeitet haben - hier sieht man, dass es gute Aufstiegsmöglichkeiten gibt. Jedoch ist gerade diese Unerfahrenheit oft ein Hinderniss und schwierig, um auf alle Bedürfnisse und Fähigkeiten der einzelnen Mitarbeiter einzugehen und diese zu fördern. In stressigen Zeiten werden dann oft nur die Fehler gesehen, aber nicht die guten Dinge, die man leistet. Die Ideen und Entscheidungen der Mitarbeiter werden dabei oft übergangen. Zudem steigen oftmals nur Personen auf, die sich gut mit der oberen Etage verstehen. Auf Kompetenz, Soft skills und Teamgefüge wird absolut nicht geachtet.
Interessante Aufgaben
Interessante und herausfordernde Aufgaben gibt es unzählige! Wer sich verwirklichen will und ein Gebiet hat, auf dem er/sie gut ist, hat man bei der dentsu die besten Chancen sich einen Namen zu machen. Pioniere und innovative Vordenker sind hier richtig. Wenn man das aber nicht will oder mit der Schnelllebigkeit einer Agentur nicht mitkommt, kann es einen schnell überfordern. Da es auch mal schnell zu Änderungen kommen kann, übernimmt man kurzerhand neue Kunden und muss sich seine Zeit sehr genau einteilen, um alles unter einen Hut zu bringen.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung wird hier groß geschrieben. Es sind sogar mehr Frauen im Unternehmen und auch in Führungspositonen als Männer. Es wird nicht auf Herkunft, Religion etc. geschaut, sondern die Leitsung zählt. Wiedereinsteiger und auch Teilzeitkräft sind gern gesehen und können genauso Karriere machen.
Umgang mit älteren Kollegen
Da die Agentur eher junge Mitarbeiter hat, sind die älteren Kollegen in den Führungsebenen angesiedelt. Sollte das nicht der Fall sein, wird abfällig über sie geredet. In Pension gehen die wenigsten.
Arbeitsbedingungen
Das Büro ist auf dem neuesten Stand: Höhenverstellbare Tische und ergonomische Sessel für alle Mitarbeiter. Automatische Belüftung und Heizung sowie Klimaanlage und Pflanzen. Außerdem neuste Laptops, Firmenhandys und zwei Monitore pro Platz. Allerdings handelt sich um Großraumbüros und seit Corona gibt es Desk Sharing - niemand hat mehr einen fixen Platz, sondern sucht sich mit seinem Laptop einen freien Tisch in seinem Bereich, da die Bürofläche verkleinert wurde. Er herrst permanente Aufbruchsstimmung, was einen nicht zur Ruhe kommen lässt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nachhaltigkeit und weniger Müll werden immer mehr forciert. Mülltrennung, weniger Papier und regionaler Kaffee/Obst werden gefördert. Auch karitative Zwecke sind der Firma wichtig sowie der regelmäßige Austausch über neue umweltfreundliche Ideen und sozialem Engagement.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehälter kommen pünktlich, entsprechen aber nicht bei allen dem Arbeitsaufwand. Viele sind im Vergleich zur Leistung unterbezahlt und verlangt man eine Gehaltserhöhung wird man auf lange Zeit vertröstet. Dafür wird die Jahrskarte gezahlt und man erhält Essenszuschüsse.
Image
Agenturen sind generell etwas verschrien. Die dentsu ist trotz ihrer Größe sicher noch einer der besseren Arbeitgeber in der Branche, was sie aber nicht zu einem Top-Arbeitgeber macht.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung und Karriere sind top. Es gibt Lehrgänge und immer wieder Schulungsangebote sowie Workshops. An Wissensvermittlung mangelt es nicht.