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DHL
Bewertung

Riesiger Laden mit persönlichen Entwicklungschancen am Puls der Zeit, Work-Life-Balance auf Dauer schwierig

3,5
Empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2022 im Bereich PR / Kommunikation bei DHL Express (Austria) GmbH in Wien gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Diversität, Internationalität, große Projekte, flexible Arbeitsmodelle, Gesundheitsvorsorge, stetig mit Neuem konfrontiert

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

All-In bei Teilzeit, starke Gehaltsunterschiede im Vergleich, Work-Life-Balance schwierig, kein Firmenauto bei Schlüsselrolle

Verbesserungsvorschläge

- Persönliche Auszeiten/mehr Ausgleichsaktivitäten für MA fördern
- MA auch vor destruktiven Meinungen anderer schützen, v.a. wenn diese monatelang auf Hochtour laufen
- Burn Out Prävention als Workshop anbieten
- Jährliche MA-Gespräche einhalten
- Neue MA sorgfältig auswählen (nicht blenden lassen, keine Freunderlwirtschaft oder Eindruck dieser entstehen lassen, Leute mitschleifen auf Kosten des Teams)
- Mut zum Risiko, heißt nicht Quereinsteiger in Rollen zu setzen, die sich in ihrem Bereich kaum in andere hineinversetzen können und völlig zerstreut um sich ackern
- Unternehmenskultur weiterhin mit Events stärken, auch BC beteiligen
- nicht zu viele Gedanken/Versprechen seitens FK/VG teilen, wenn diese noch in der Schwebe sind (Prämie, Boni, Unterstützung etc.)
- konkreteres Abwägen von Ressourcen (Firmenparkplatz oder Firmenauto)
- Auf den Nachwuchs achten und Personal eher nachbesetzen bei zu schneller Fluktuation
- Vorsicht beim Teilen von eigenen Ideen und der Bewertung von Erfolgen (tlw. kein Blick auf wesentliche (Einzel-)Leistungen z.B. bei Auszeichnung(en) oder zukünftigen Projekten bzw. Think Tanks (Green Award etc.) die bisher zum Erfolg beigetragen haben oder als Projekt noch werden. Hier lohnt es sich genauer hinzusehen.

Arbeitsatmosphäre

+ Es gibt konzernbedingt gute Strukturen und Regeln des Miteinanders auf und für alle Ebenen/Beziehungen - es kommt natürlich individuell auf die Abteilung und wie es darin von FK und dem Team gelebt wird. Im Großen und Ganzen wird großer Wert darauf gelegt, ein positives und diverses Umfeld zu schaffen, indem nahezu jeder einen Platz findet.
- Für manche Rollen die neu besetzt wurden, waren die Fußstapfen zu groß bzw. das persönliche Engagement oder Wissen der Personen zu klein, wodurch eine Gap in wesentlichen Bereichen statt ein Miteinander bzw. As-One Charakter geschaffen wurde.
* Du-Kultur versucht über Hierarchien hinwegzutäuschen, Befindlichkeiten zeigen einem dann doch immer wieder Limits auf. Dies zeigt sich z.B. beim Firmenparkplatz bis zur persönlichen Gehaltserhöhung oder den plötzlichen Locationwechsel des eigenen Arbeitsplatzes ohne Absprache.

Kommunikation

+ Die Erfahrungen, die ich machen durfte, bedeuten das Express nicht nur im Service, sondern auch mit kurzen Kommunikationswegen quer über Schnittstellen und Ländergrenzen gelebt wird. Kann natürlich je nach Aufgabenbereich und Rolle positiv, wie auch negativ gesehen werden.
- Persönliche Ziele zur Weiterentwicklung der Firmenkommunikation wurden überwiegend durch Fluktuation und einhergehend Personaleinsparungen, in weiterer Folge durch die eigene Überarbeitung und fremde Ahnungslosigkeit bzw. bewusste Herabspielung von gewissen (zählenden) Meinungen in tlw. höheren Positionen überrollt.

Kollegenzusammenhalt

+ Prinzipiell ist eine As-One Kultur vorgesehen, manche leben es mehr andere weniger. International habe ich die Umsetzung etwas mehr gefühlt. Stichwort: Interdisziplinär und lösungsorientiert.
- As-One bedeutet in AT nicht, Abwälzen von Arbeiten und Aufgaben, tlw. ganze Bereiche auf bereits „schwimmende“ Arbeitskräfte
- V.a. Als Specialist ist man selbstständig und eigenverantwortlich, das kann gut wie schlecht sein. Wird von KollegInnen auch sehr unterschiedlich von außen interpretiert (Flurfunk).

Work-Life-Balance

+ Natürlich ist Eigenverantwortung gefragt. Abgrenzung ist wichtig! Wenn man neu ist, bekommt man nicht nur die Attention, sondern kommt in manchen Rollen auch in die „Beweispflicht“. Dies führt zu mehr Druck.
- Was es schwierig macht ist, dass man zu Beginn in eine riesige, aufregende und unüberschaubare Welt gezogen wird. Die Abgrenzung gelingt bei steigendem Arbeitsaufwand oder in Peaks immer seltener, langjährige MA wissen/spüren das und übertragen dann gerne noch mehr Aufgaben, fordern eine Bringschuld von nicht vereinbarten Aufgaben. Überarbeitung will dann von VG nicht wahrgenommen werden.
* Tlw. sinnlose Tipps von theoretisch starken Führungsrollen, die in dieser Position einen anderen Umgang pflegen sollten. Andere VG aus fremden Abteilungen überraschen wieder mit Verständnis und Empathie.
* Fehlerkultur wird oft als Marketingfloskel nach außen angesprochen, leider nach innen nicht von allen bzw. noch immer zu wenig von einigen VG gelebt.

Vorgesetztenverhalten

+ Wie in jeder Beziehung mit Höhen und Tiefen. Prinzipiell sind regelmäßige JFX‘s oder jährliche Entwicklungsgespräche vorgesehen. Es gab z.B. zu Beginn viele Möglichkeiten alles anzusprechen. Letztlich hatte ich kein zukunftsorientiertes EG, worauf die persönliche Vorbereitung umsonst war. Dies war sicher auch der neuen Struktur des Feldes geschuldet und somit an die Koppelung des VG sowie den Zeitmangel des eigenen VG.
- Hohe Loyalität und Diskretion ggü. eigenen VG die sich, von meinem Gefühl, besonders am Ende leider als (persönliche) Wertschätzung nicht bezahlt oder sichtbar gemacht hat. Fehlende Abstimmung, zu wenig Zeit und mangelnde Gespräche und whs. auch ein falscher Stolz bei auseinandergehen Perspektiven führten zur abwechselnden Einbahn-Kommunikation. Leider auch begünstigt durch verzerrte und inadäquate Meinungen anderer…

Interessante Aufgaben

+ Wohl einer der spannendsten Jobs in einer lebendigen Branche, die man sich vorstellen kann. Man darf in gewissen Rollen gleich von Anfang mit den „Großen“ mitspielen, lernt großartige Menschen und außergewöhnliches in kurzer Zeit kennen. Großer Vertrauensvorschuss, starke persönliche Entwicklung, riesige Projekte auch in Zeiten und Settings, die man vorher nicht mal selbst glauben konnte.
- Wer von Anfang an viel oder stark vorlegt, tut sich selten einen Gefallen. Eher bekommt man noch eine Schippe draufgelegt und dann wird die Bearbeitung von vielen zeitgleich laufenden Projekten in den unterschiedlichsten Dimensionen als stets oberste Priorität(en) und völlig selbstverständlich angesehen. Wenn man als Aushängestimme fungiert, steht man noch mehr unter Druck und Kritik von allen Seiten.

Gleichberechtigung

+ Sie ist da, auch in der Kultur verankert und sie will und wird teilweise unterschiedlich stark gelebt. Starkes Frauen-Empowerment - stets ein überwiegend gutes Gefühl gehabt. Man stärkt sich anstatt übereinander herzufallen. Diskriminierung und Ausgrenzung wird von der GF nicht geduldet.
- Leider hat sich der Unterschied nach etlichen Gesprächen mit Kollegen, dann doch im Gehalt und den Stunden herauskristallisiert. Die berühmte Extra-Scheibe wurde immer öfters geliefert und tlw. auch (ein-)gefordert, während andere sich im Home-Office einen Lenz drehen oder mit den Firmenwagen spazieren fahren. Das hinterlässt wohl den für mich fahlsten Beigeschmack.

Umgang mit älteren Kollegen

Hier hätte ich nichts negatives im Umgang oder Verhalten gemerkt. Manche sind schon bis zu 35 Jahren hier oder länger und richtig gemütliche KollegInnen.

Arbeitsbedingungen

+ Man macht sie sich in Schlüsselrollen großteils selbst, gewisse Strukturen und Anforderungen bzw. Erwartungen gibt es.
+ gut finde ich, dass hier auch stetig Leiharbeiter Zuschüsse oder Benefits erhielten bzw. versucht wird zwischen Blue und White Collar die Gap zu schließen.
- Prekär wird es, wenn man in die Überstundenfalle tappt - es gibt bei 30 Stunden keinen All-In…
* Für mich waren private und berufliche Ziele wie im Vorfeld besprochen, nicht mehr miteinander zu vereinbaren.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es wird sehr groß geschrieben und tatsächlich wird auch laufend investiert. National in: das Equipment, die Einsparung von Ressourcen wie z.B. Strom (Standby), Umstellung auf e-Vehicles, Gebäude und Standorte mit Techniken wie Geothermie oder Photovoltaik. International: Sustainable Fuels, GoGreen, Bäume pflanzen und sämtliche Go-Programme (Help, Teach etc.). Mission 2030 & 2050 uvm. Das war zugleich überraschend und unterstreicht ein gutes Gewissen bei der Arbeit.

Gehalt/Sozialleistungen

Wie bereits erwähnt im Teilzeit-Modell fällt man mit einem All-In bei beidem durch den Rost. Es wurde zwar angeboten aufzustocken, doch wenn man bereits regelmäßig bis zu 60h/Wochen mitarbeitet und mit der GF miterlebt, wünscht man sich nicht unbedingt mehr Geld, sondern mal endlich Zeit für sich. Tipp: Klare Regeln festlegen, Mitprotokollieren von Aufwänden, Projekten und Aufgaben, um die eigene Zeit besser zu schützen. Sonst empfindet man es am Ende als Körbchengeld und nicht als wertschätzenden Lohn. Die Gehaltsverhandlung immer mit dem MA direkt führen, nicht mit allen anderen Beteiligten.

Image

Nach außen hin schlechter als es ist. Die DHL ist nach wie vor einer der engagiertesten, populärsten und innovativsten KEP-Dienstleister. Menschen die ständig online bestellen, sollten nicht scheuen, mal hinter die Kulissen zu sehen.

Karriere/Weiterbildung

Weiterbildung wird innerhalb des Unternehmens stark gefördert. Auf Integration und gutes On-Boarding wurde meist geachtet. Die persönliche Weiterentwicklung v.a. mit Studium nebenher ging dennoch verloren. Ambitionierte Karriereziele sind nach Verlassen von einigen MA’s und schleichender Übernahme von dessen Aufgaben über längere Perioden hinweg, auch mit verloren gegangen. Besser Personal nachzubesetzen, statt treue MA auszubrennen. Dennoch ist man bemüht, immer Neues anzubieten, die Umsetzung ist entscheidend und gelingt je nach Abteilung, Team und Projekt unterschiedlich.

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