Hier wird arbeiten gelernt
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man muss wissen, was man will und was man von sich verlangen kann. Nine-to-five gibts nicht. Dafür ist man aber ganz vorne dabei. Ich selbst habe für mich entschieden, dass es das nichts für mich ist. Ich würde fwp aber jedem empfehlen, der das für sich will. Fwp war vermutlich meine wichtigste Arbeitserfahrung und hat mir sicherlich Türen geöffnet.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Vielleicht wird manchmal doch etwas zu viel verlangt.
Arbeitsatmosphäre
Ich schicke gleich vorweg, dass ich vor ein paar Jahren bereits für fwp gearbeitet habe und sich die Arbeitsatmosphäre seither eklatant verbessert zu haben scheint. Der Kollegenzusammenhalt war nie schlecht, aber zuletzt fiel mir öfter auf, wie wertschätzend vor allem den angehenden Anwälten und Anwältinnen begegnet wurde (ersichtlich anhand von Aktenvermerken mit: "Das haben Sie sehr gut gemacht").
Kommunikation
Wenn man nicht weiß wie es läuft, tut man gut daran zu wissen, WEN man fragt. Das eingespielte Sekretariat hilft einem aber jederzeit gerne weiter, wenn es um Administratives geht. Die Arbeitsanweisungen von den Vorgesetzten könnten durchaus genauer sein, es ist aber nicht unschaffbar, Aufträge ordentlich umzusetzen, da alle zusammen helfen.
Kollegenzusammenhalt
Aus meiner fwp Zeit habe ich wirklich gute Freunde mitgenommen.
Work-Life-Balance
Wenn du Wirtschaftsanwalt oder Partnersekretärin sein willst, musst du auch entsprechen arbeiten können. Die Belastung kann groß sein, dafür bist du ganz vorn dabei und lernst Stressresistenz, Belastbarkeit und auch mal eine (halbe) Nacht durchzumachen.
Leider wird einem das Urlaub nehmen etwas erschwert, wenn es darum geht Vertretung zu finden. Meines Erachtens nach sollte das Aufgabe der HR sein, Vertretungsregelungen vorzusehen, anstatt selbst hausieren gehen zu müssen.
Vorgesetztenverhalten
Von den kolportierten Schwächen der einzelnen Vorgesetzten hört man immer wieder. Vergessen wird dabei gern, dass zu ihren Stärken definitiv gehört Ambition zu fördern und zu entwickeln (und nein, ich schreibe dies nicht, weil ich für die dortige PR zuständig bin).
Interessante Aufgaben
Ich glaube es ist für jeden was dabei.
Gleichberechtigung
Man sollte vielleicht keine alleinerziehende Mutter oder alleinerziehender Vater mit 3 Kindern sein, denn das Pensum ist für RAAs schon mal heftig. Im Sekretariat nicht ganz so gravierend, aber auch dort wird verlangt, dass man mal länger bleibt. Ansonsten gibt es durchaus Diversity in den Teams.
Umgang mit älteren Kollegen
Will man mit 50 noch Rechtsanwalt werden, geht das bei fwp.
Arbeitsbedingungen
Zentral gelegene, klimatisierte Einzelbüros für die Juristen. Zugänge zu Rechtsdatenbanken, Bibliothek, beste IT-Ausstattung. Davon kann man in Kleinkanzleien nur träumen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gibt verschiedene Projekte um Awareness für Nachhaltigkeit zu fördern. Vielleicht wäre es steigerbar, indem man nicht Sinnloses ausdrucken oder Fair Trade (Kaffee und Obst) kaufen würde.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich habe selten (vor allem im Verhältnis) mehr verdient als bei fwp. Für RAA werden die Kammer gezahlt und Seminare übernommen.
Image
Bei fwp gewesen zu sein, heißt arbeiten zu können. Die Firma war sehr verschrien. Nach meinen letzten Erfahrungen muss ich aber sagen, dass sich das massiv verbessert hat und dass mit Konzis nunmehr ganz anders umgegangen wird.
Karriere/Weiterbildung
Vom studentischen Mitarbeiter zum (Junior) Partner. Das geht.