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Bewertung

Mehr Schein als Sein?

3,4
Bewerber/inHat sich 2015 als Consultant beworben und sich schließlich selbst anders entschieden.

Verbesserungsvorschläge

Einerseits wird der Versuch unternommen, etwas als bahnbrechend neu zu verkaufen, was schon seit vielen Jahren intensiv diskutiert und analysiert wird. Natürlich sind die heutigen Methoden besser geworden und erlauben interessante Anwendungen. Dennoch würde es der Unternehmung gut stehen, etwas weniger selbstverliebt aufzutreten.

Andererseits scheint sie wenig überzeugt von ihrer eigenen Medizin. Möchte man als Consultant einsteigen, so muss man zuerst ein mehrmonatiges Pseudo-Praktikum durchlaufen. Während dieser Zeit verdient man (nach Schweizer Massstäben) sehr schlecht. Findet die Unternehmung dann gefallen am Mitarbeiter, so wird der Lohn auf ein soweit angemessenes Niveau angehoben. Was also andernorts als reine Probezeit gilt, wird hier zusätzlich als Instrument genutzt um Kosten zu sparen.

FehrAdvice ist aktiv darum bemüht als ein auf Fairness bedachtes Unternehmen wahrgenommen zu werden. Mit dem oben beschriebenen Verhalten aber signalisiert sie dem potenziellen Arbeitnehmer ihr Misstrauen. Aus verhaltensökonomischer Sicht eine doch recht fragwürdige Politik. Diese Forschungsrichtung zeichnet sich ja gerade dadurch aus, dass sie die Wichtigkeit eines guten Vertrauensverhältnisses kausal belegen konnte.


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Arbeitgeber-Kommentar

Besten Dank für Dein konstruktives, kritisches, aber auch faires Feedback, welches wir sehr ernst nehmen!

Zuallererst: Deine Kritikpunkte zeigen mir, dass wir in verschiedensten Bereichen des Bewerbungsprozesses (als junges Unternehmen sicherlich nicht nur dort) Verbesserungspotential besitzen.
Ich möchte gerne auf einige Deiner Kritikpunkte eingehen und diese aus unserer Sicht beleuchten:

1.
Unsere Beratungserfahrung in Unternehmen und der Politik haben gezeigt, dass experimentelle Methoden in Verbindung mit den bereits erforschten, verhaltensökonomischen Erkenntnissen der letzten 20 Jahre nicht nur eine neue, sondern oft auch klarere Sichtweise auf die unterschiedlichsten wirtschaftlichen Problemstellungen ergeben kann. Dieser Erkenntnisgewinn ermöglicht es, in der Regel sehr effektive Massnahmen und Lösungen für Entscheidungsträger zu entwickeln.
Die Differenzierung durch unseren Beratungsansatz BEA™ wird einerseits durch das grosse Interesse von Unternehmen und der Politik an der Verhaltensökonomie in den letzten Jahren bestätigt. Darüber hinaus sehen wir, dass viele unserer Konkurrenten laufend versuchen, auf die eine oder andere Art verhaltensökonomisches Know-how in der Beratung ihrer Kunden zu integrieren.
In unserem gemeinsamen Bewerbungsprozess wurde bei Dir offenbar der Anschein erweckt, dass wir selbstverliebt sind (mit dem ganzen Rattenschwanz anderer negativer Konsequenzen, welche diese Untugend mit sich bringen kann). Daher möchte ich mich bei Dir entschuldigen. Dies war weder unsere Absicht, noch ist oder sollte diese Verhaltensweise ein Teil unserer Unternehmenskultur sein. Im Rahmen eines ständigen internen Dialogs werden wir hier deinen Input aufnehmen und gemeinsam Dein Feedback in unsere tägliche Arbeit einfliessen lassen.

2.
Auch Dein zweiter Kritikpunkt ist für mich auf den ersten Blick nachvollziehbar. Wir bieten allen Absolventen eines Masterstudiums, für die wir aufgrund des Lebenslaufes und der bisherigen Berufserfahrung keinen sofortigen Direkteinstieg vorsehen, die Möglichkeit, im Rahmen eines 3-monatigen Praktikums, das Unternehmen und den Job besser kennen zu lernen. Ziel dieser 3 Monate ist es, eine Basis für eine gemeinsame professionelle Zukunft zu schaffen. Es kann natürlich vorkommen, dass sich Praktikanten während dieser Zeit entscheiden, dass wir nicht das richtige Unternehmen für sie sind, oder wir zum Schluss kommen, dass eine weitere Zusammenarbeit für beide Seiten nicht dienlich ist. Prinzipiell kann der Zeitraum des Praktikums nicht verlängert werden – dies auch, um einem allfälligen Kostenargument entgegenzuwirken. Für die Zeit während des Praktikums bezahlen wir ein monatliches Gehalt von CHF 2'800.
Das derzeitige durchschnittliche Einstiegsgehalt für eine Position als Berater liegt unserer Meinung nach in einem für die Schweiz sehr angemessenen Rahmen. Wir kommunizieren allen Bewerberinnen und Bewerbern, für die wir aufgrund des Lebenslaufes keinen Direkteinstieg sehen, bereits im ersten Gespräch diese oben geschilderte Vorgehensweise. Wir glauben hier, dass diese unsere Vorgehensweise nicht nur fair ist, sondern auch für beide Seiten die nötige Transparenz für einen erfolgreichen Bewerbungsprozess schafft.
Aus deiner Empörung schlussfolgere ich, dass Du möglicherweise nicht genügend klar über den Bewerbungsprozess und das damit verbundene Praktikum zu Beginn des Bewerbungsprozesses aufgeklärt wurdest – dies sollte, wie oben beschrieben, eigentlich im Rahmen des ersten Bewerbungstelefonats geschehen. Falls dies nicht der Fall war, muss ich mich auch hier bei Dir entschuldigen – wir werden hier die Kommunikation nochmals intern besprechen. Dies natürlich mit der Absicht, dass Deine negative Erfahrung in Zukunft anderen Bewerbern nicht mehr passieren kann.

3.
Überhaupt nicht einverstanden bin ich jedoch mit Deiner letzten Schlussfolgerung. Wir glauben sehr, dass wir mit der Transparenz im Bewerbungsprozess und der zeitlichen Beschränkung des Praktikums auf 3 Monate auf keinen Fall unfaire Standards im Schweizer Arbeitsmarkt setzten. Auch die von Dir angesprochene Misstrauenskultur findet bei uns nicht statt – im Gegenteil!!
Dem von Dir erwähnten Argument der Kosteneinsparungen durch das Praktikum steht hier in der Schweiz ein äusserst kompetitiver Arbeitsmarkt für Absolventen gegenüber, auf welchem ein Praktikum dieser Art auf den ersten Blick (wie sich auch aus Deinem Kommentar entnehmen lässt) eher unattraktiv erscheint. Aber genau dies war unsere Absicht! Es ist unser Verständnis, dass wir Menschen bei FehrAdvice & Partners begrüssen wollen, die genauso wie wir bereit sind, Vorleistungen im Rahmen eines gemeinsamen Kennenlernprozesses zu erbringen. Wir sehen auch, dass diese erste Vorleistung in der Regel für beide Seiten ein sehr lohnendes Investment sein kann. Wir säen daher durch unser Praktikum in keiner Weise Misstrauen, sondern ernten, im Gegenteil, bei vielen Bewerberinnen und Bewerbern Verständnis für gelebte Reziprozität und eine gemeinsame Vorleistungskultur. Die hohe Qualität, das hohe Commitment und die Professionalität unserer Mitarbeitenden lehrt uns, dass wir mit dieser Vorgehensweise die zu unserer Unternehmenskultur passenden Mitarbeitenden auswählen können und diese sich auch aktiv für FehrAdvice & Partners entscheiden können.

Abschliessend: Natürlich lässt mich der polemische Titel „Mehr Schein als Sein?“ Deiner Bewertung ein wenig nachdenklich, auch stirnrunzelnd zurück – wieviel Insight muss man im Rahmen einer Bewerbung gewinnen, damit man sich in der Lage sieht, ein solch für die Öffentlichkeit gewichtiges und unserer Reputation abträgliches Urteil zu fällen? Diese Frage kann ich für Dich nicht beantworten – du hast Deine Bewerbung ja zurückgezogen.

Ich stehe Dir natürlich immer gerne persönlich Rede & Antwort und würde mich über ein Gespräch freuen.

Herzlichst

Gerhard Fehr,

CEO FehrAdvice & Partners AG

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