Pragmatisches Unternehmen mit tollen Produkten und grossen Herausforderungen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man kann sich hervorragend mit den Produkten identifizieren. Es werden kundenspezifische Schienenfahrzeuge entwickelt und gebaut, welche nicht einfach aus einem Katalog bestellt werden können, sondern welche auf die jeweiligen Strecken- / Kunden- und Landesanforderungen angepasst werden müssen. Dadurch ergeben sich vielfältige und spannende Aufgaben.
Wenn jemand engagiert ist und will, kann er/sie viel bewegen und sich persönlich stark einbringen, da die Prozesse und Verantwortlichkeiten nicht völlig starr sind.
Alle Disziplinen (Engineering, Beschaffung, Produktion, Logistik, Inbetriebsetzung etc) sind nah beieinander und erlauben sehr kurze Dienstwege und ein schnelles, pragmatisches, lösungsorientiertes Vorgehen.
Im Kern ist das Unternehmen ein KMU geblieben, auch wenn es sehr schnell gewachsen ist. Das merkt man im positiven (siehe oben) als auch negativen Sinne. So sind einige Abläufe stark personenabhängig und eher chaotisch sowie teilweise hemdsärmelig. Wer also bspw. die strikten Qualitätsvorgaben und Grossserien-Ansprüche sowie Professionalität (auch der Zuliefererbetriebe) aus der Automobilindustrie gewohnt ist, wird sich stark umstellen müssen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das Management ist noch sehr "klassisch" in Bezug auf Führung unterwegs - Das heisst patriarchalische Ausprägung mit Top-Down-Management, Kennzahlen-Orientierung, schlechter Kritikfähigkeit, eingeschränkter Transparenz, eingeschränkter Kommunikation und in einiger Hinsicht mehr Peitsche als Zuckerbrot. Es fehlt eine klare und gut kommunizierte Unternehmensstrategie, ein gemeinsam erarbeitetes Leitbild und eine saubere nachhaltige Planung. Vieles wird leider nur grösstenteils sehr halbherzig und kurzfristig geplant und umgesetzt (Büroerweiterungen, Parkplatz-Situation, Hallenerweiterungen, Prozessverbesserungen, EDV-Anpassungen etc.). Leider sind Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten - zumindest ausserhalb der Produktion - sehr gering ausgeprägt und gerade im Entwicklungsbereich faktisch nicht vorhanden. Die derzeitige Organisationsstruktur im gesamten Engineering unterstützt dies und ist auch in produktiver und effizienter Hinsicht zweifelhaft. Gehälter liegen im unterdurchschnittlichen Bereich (Gute Vergleichsbasis: Salarium des Bundesamts für Statistik). Persönliche Leistung und Engagement wird leider - zumindest monetär und in Bezug auf persönliche Karriereplanung - kaum wertgeschätzt. Innerhalb des Kollegenkreises und der interdisziplinären Projektteams sieht das zum Glück anders aus, hilft allerdings nicht leider nicht weiter.
Verbesserungsvorschläge
Leistungsabhängige Bezahlung (nicht jährlich 0,x% Lohnerhöhung nach dem Giesskannenprinzip)
Vermehrt Förderung interner Top-Performer
Verstärkte Mitarbeiter-Einbindung
Mehr Transparenz und verbesserte Kommunikation
Sauber nachvollziehbare und kommunizierte Strategie (Hier würde auch bspw. eine Mitarbeiter-Zeitung oder ähnliches helfen)
Zusätzliche sanitäre Anlagen und evtl. Aufenthalts- und Ruheräume