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Goodgame 
Studios
Bewertung

Gewinnmaximierung und Imagepflege auf dem Rücken der Belegschaft

1,6
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2015 im Bereich Produktion bei Goodgame Studios Management GmbH in Hamburg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Am Arbeitgeber rein gar nichts mehr, nachdem ich Einblick in diverse Vorgänge hatte. Die Kollegen jedoch, so wie bereits mehrfach erwähnt, sind auch mir sehr ans Herz gewachsen und der Zusammenhalt untereinander ist hervorragend.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Offenbar muss die "Realität", die man sich bei GGS zusammenreimt, zurechtgerückt werden:

GGS Realität: GGS bezahlt konkurrenzfähige und gerechte Löhne.
Die Wahrheit: Von mehr als 150 Angestellten die ich persönlich kenne, behauptet nur ein Einziger, das Gehalt wäre für seine Tätigkeit angemessen und zufriedenstellend. Der Rest ist entweder (auch im sowieso geringen Branchendurchschnitt) hoffnungslos unterbezahlt oder gar nicht erst in der Lage zu leben - lediglich zu überleben. Wenn der Kontostand am Monatsende gerade so +/- 0 anzeigt, war es ein guter Monat. Da darf aber dann auf gar keinen Fall die Waschmaschine kaputt gehen oder gar eine Beerdigung anstehen, sonst ist man ganz schnell in der Schuldenfalle. An Altersvorsorge, Familienplanung, Rücklagen, eine Krone beim Zahnarzt, mal zum Essen ins Restaurant gehen, usw. ist gar nicht erst zu denken. Deshalb sind auch viele gezwungen, trotz fortgeschrittenem Alters, in WGs zu hausen, da die horrenden Mietkosten in Hamburg beim unterdurchschnittlichen Verdienst (in manchen Abteilungen unter 1500€ pro Monat, brutto natürlich) alleine nicht aufzubringen wären. Dieser Durchschnitt, den GGS anführt, muss wohl wieder aus einer dieser äusserst gefährlichen und interpretationsfähigen Statistiken kommen. Der Betriebsrat könnte ja Licht in diese Sache bringen, wenn es ihn denn gäbe.

GGS Realität: GGS bietet verschiedene Möglichkeiten, Feedback abzugeben und ist an der Mitbestimmung seiner Angestellten interessiert.
Die Wahrheit: Es gibt tatsächlich verschiedene Formate und Stellen, an die man sich wenden kann. Prangert man dabei allerdings Missstände offen an, landet man auf der "Liste". Versucht man weiterhin konkret gegen offensichtliche Kernprobleme vorzugehen und Lösungen zu erarbeiten, wird man ohne vorhergehende Anhörung fristlos entlassen.

GGS Realität: Es wird ein ordentlicher Urlaubsanspruch gewährt.
Die Wahrheit: So wenig wie möglich für jeden, egal wie alt oder wie lange im Betrieb. 4 Tage davon sind Zwangsurlaub, den man an Weihnachten nehmen muss. Bleibt also noch das gesetzliche Minimum von 20. Kritik, die eigentlich schon seit Beginn des Jahres öffentlich angebracht, und bereits seit Jahren inoffiziell geäussert wurde. Für jedes Arbeitsjahr bekommt man nun (nach öffentlichem Druck) auch einen extra Urlaubstag bis zum Maximum von 30 Tagen (was in anständigen Firmen eigentlich der Regelurlaubsanspruch ist). Ärgerlich nur, dass die Mitarbeiter, die so lange im Betrieb sind, dass sie die vollen 30 Tage Urlaub bekommen könnten, alle in einem Mercedes Sprinter Platz finden, denn so lange bleiben in dieser Firma nur sehr wenige. Erst im Zuge der öffentlichen Berichterstattung über die Arbeitsbedingnungen wurde jedem ein extra Tag zugesprochen, um das Bild der guten Firma intern und pressewirksam aufrecht zu erhalten.

GGS Realität: Man kann mit Kritik jederzeit zu seinen Vorgesetzten gehen.
Die Wahrheit: Tatsächlich wird immer wieder behauptet, dass man sich Kritik wünscht. Leider wird diese Kritik aber nicht ernst genommen und man wird mit hohlen Phrasen und dem Versprechen, dass sich das alles noch bessern wird, abgespeist. Äussert man diese fundierte Kritik dann nochmals offen und ehrlich ein Jahr später, nachdem immer noch keine Verbesserungen eingetreten sind, landet man auch wieder auf der "Liste". Ab diesem Punkt werden Vorgesetzte alles daran setzen, jede noch so geringe Verfehlung zu finden und gegen einen zu verwenden, auch sämtliche Gespräche im Vorfeld und mit anderen Kollegen werden dann herangezogen, um eine Kündigung irgendwie rechtfertigen zu können. Dank Hire & Fire ist dazu nicht viel nötig, weil selbst vorbildliche Arbeiter einfach entsorgt werden können. Der Mitarbeiter bekommt davon gar nichts mit.

GGS Realität: Es braucht keinen Kündigungsgrund.
Die Wahrheit: Stimmt. Mangels Betriebsrat wird Hire & Fire knallhart praktiziert. Wer ungemütlich wird, dem wird vornerum weiterhin Honig ums Maul geschmiert, bis zur letzten Minute des Arbeitstages, an dem man dann ohne jegliche Vorwarnung in einen Meetingraum gezerrt und die Kündigung ohne Angabe von Gründen ausgesprochen wird. Im Anschluss wird man wie ein Schwerverbrecher zu seinem Arbeitsplatz eskortiert, wo man gerade noch seine persönlichen Sachen unter Aufsicht packen darf (wenn das nicht schon ein Vorgesetzter erledigt hat) und dann wird man vor die Tür befördert, ohne sich von seinen Kollegen verabschieden zu dürfen. Eine Abmahnung, eine Anhörung des Delinquenten oder gar der Versuch, die Gründe für eine Entlassung zu rechtfertigen gibt es nicht. Es besteht kein Interesse daran, Arbeiter im Vorfeld auf mögliches Fehlverhalten aufmerksam zu machen, damit sie sich verbessern könnten, da es weit einfacher ist, sie zu feuern und zu ersetzen.

GGS Realität: Die Kündigungen im November hatten nichts mit der Gründung eines Betriebsrates zu tun.
Die Wahrheit: Geschützte betriebliche Mitbestimmung der Arbeitnehmer ist nicht gewollt, weshalb man, auch erst nach der öffentlichen Berichterstattung, Arbeitsgruppen ins Leben gerufen hat, um intern das Bild von flachen Hierarchien zu behalten. Diese Arbeitsgruppen besitzen keinerlei Rechte und haben auch nicht den gesetzlichen Schutz der Bundesrepublik, den ein ordentlich gewählter Betriebsrat geniessen würde. Sie haben auch keinerlei Befugnisse, wie zum Beispiel Einsicht in Gehaltslisten oder Mitspracherecht bei Kündigungen. Diese Gruppen bieten also im besten Fall lediglich einen Placeboeffekt und sollen den zumeist jungen und in der Arbeitswelt völlig unerfahrenen Angestellten das Gefühl von Mitbestimmung suggerieren. Da die Massenentlassung ausgerechnet an exakt dem Tag, und entgegen der bisherigen Kündigungspraxis am Vormittag, nicht am Ende des Arbeitstages, stattgefunden hat, an dem die öffentliche Wahlvorbereitung des BRs angesetzt war, ist schon ein unglaublicher Zufall. Es gab an diesem Tag mehrere Listen, die von oberster Stelle an die entsprechenden Abteilungschefs gegeben wurden mit dem Auftrag, diese Leute sofort rauszuwerfen. Die Kriterien, die die Mitarbeiter auf diese Listen beförderten, waren offensichtlich aktive oder passive Beteiligung an der Gründung eines Betriebsrates, sowie das Auffallen mit negativer Kritik und unbequemen Fragen. So erklärt es sich auch, weshalb ein schwerbehinderter Mitarbeiter "versehentlich" gefeuert werden konnte, (wie mittlerweile in der öffentlichen GGS Stellungnahme eingeräumt) ohne die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften - es war schlicht kein Selektor für die Entscheidung. Das beweisen auch die Entlassungen kurz vor der Massenentlassung.

GGS Realität: GGS bietet hervorragende Arbeitsbedingungen und Benefits.
Die Wahrheit: Die vielfach beworbenen Benefits wie Müsli, Wasser, Getränke, bezuschusste HVV Card, Catering, usw. werden in der gesamten Branche angeboten und haben sich als Standard etabliert. Andere Firmen bieten das selbe Programm sogar weit besser, indem die HVV Card zum Beispiel nicht nur minimal bezuschusst wird, sondern vollständig übernommen. Auch Weihnachtsgeld sucht man hier vergeblich, was in Deutschen Firmen genauso zum guten Ton gehört, wie die Tatsache, dass das Reinigungspersonal zur Weihnachtsfeier eingeladen wird, was hier natürlich auch nicht der Fall ist. Bis Mitte des Jahres gab es immernoch Abteilungen, ohne flexible Arbeitszeiten. Der werbewirksame Pool ist auf dem Gelände, das sich GGS mit den dort ansässigen Mietern teilt und wird deshalb nur sporadisch genutzt. Mal ganz abgesehen davon, dass der Grossteil der Arbeiter nicht im idyllischen Westendvillage untergebracht ist, sondern im wenig attraktiven Albert-Einstein-Ring. Die KITA... nun, wie viele Arbeitnehmer bei GGS gibt es wohl, die das nötige Alter und die finanzielle Absicherung besitzen, sich ein Kind leisten zu können?

GGS Realität: GGS gaukelt nach aussen hin keine Scheinwelt vor.
Die Wahrheit: Nehmen wir doch als Beispiel die stiefmütterlich behandelte Abteilung Qualitätssicherung zur Hand. Vor Einführung des Mindestlohns bestand die gesamte Abteilung zum größten Teil aus Praktikanten und wenigen Festangestellten, um massiv Kosten einzusparen. Deshalb ergab sich natürlich auch eine sehr hohe Fluktuation und geringe Professionalität. Erst mit der gesetzlichen Einführung des Mindestlohns wurde zwangsweise auf feste Teams und befristete Jahresverträge umgestellt, da Praktikanten nun zu teuer wurden. Schon alleine der Mindestlohn bedeutete für viele der dort Angestellten eine nicht unerhebliche Gehaltserhöhung, da vor dem Einschreiten des Gesetzgebers weit darunter bezahlt wurde. Dennoch heißt es immer wieder, man solle sich nicht beschweren und einen Betriebsrat fordern, da die Abteilung sonst outgesourced werden würde und Inder die Jobs übernehmen, da sie ja weit billiger sind.

GGS Realität: GGS schätzt seine Mitarbeiter und möchte sie an das Unternehmen binden.
Die Wahrheit: GGS schätzt Mitarbeiter, die die Klappe halten und nicht aufbegehren. Wenn Mitarbeiter ausgezeichnete Arbeit leisten und weit mehr machen, als eigentlich in ihrem Arbeitsvertrag steht, damit das Projekt aufgrund mangelnder Führungskompetenz nicht zu Grunde gerichtet wird, wird das bei Gehaltsverhandlungen plötzlich als "erwartete Mehrarbeit" angeführt, woraus sich keine Begründung für eine Gehaltserhöhung ergibt. "Verhandlung" ist auch schon übertrieben. Es gibt nur Angebote, die man annehmen oder ablehnen kann. Man kann also einfach nur das absolute Minimum leisten und steht dann genauso "gut" da, da alles darüber hinaus ja erwartet wird. Leistung und Hingabe werden somit nicht belohnt. Würde man sich wirklich um die Bedürfnisse der Arbeitnehmer kümmern, hätte man die Kritik der letzten Jahre ernst genommen und gehandelt. Gehandelt wurde nun, allerdings nicht, indem die Missstände behoben wurden, sondern indem man die unbequemen Mitarbeiter, die für ihre Kollegen und deren Rechte aufgestanden sind, fristlos entsorgt und sofort wieder ersetzt hat. Dem Management ist offenbar bewusst, dass es sich hierbei nur um die Spitze des Eisbergs handelt, das zeigen auch die Massnahmen, die nach den Kündigungen ergriffen wurden. Ein 5-seitiges Pamphlet zum Beispiel, das ausgeteilt wurde, um den arbeitsunerfahrenen Angestellten sehr einseitig die Nachteile eines Betriebsrates zu erklären, sowie die Verschleppung der Betriebsratswahl, um etwas mehr Zeit zu gewinnen, die interne Meinung zu manipulieren und weiterhin Angst und Verunsicherung unter der Arbeiternehmerschaft zu schüren. Einige Zeit vor der Massenentlassung kam von oben noch die Anweisung, nur noch befristete Verträge auszustellen, soweit es gesetzlich vertretbar ist, um die Belegschaft weiter bei Bedarf einfach loswerden zu können. Die äusserst fragwürdige Beteiligung eines gewissen Anteilseigners an der Spieleschmiede zeugt bereits klar davon, wer hier den Ton angibt und in welche Richtung "Beratungen" des Managements stattfinden.

GGS Realität: Im Vorfeld gab es ausführliche Gespräche mit den Gekündigten und Abmahnungen.
Die Wahrheit: Nicht bei mir. Tatsächlich gab es Gespräche, aber nur zwischen meinen Vorgesetzten und deren Vorgesetzten.

GGS Realität: Jeder Gekündigte wurde zu einem klärenden Gespräch eingeladen.
Die Wahrheit: Ich nicht. Tatsächlich wurden diese "klärenden Gespräche" auch erst nach dem öffentlichen Druck angeboten. In den Gesprächen wurden lächerliche Abfindungen in Aussicht gestellt, unter der Prämisse, dass die negative Presse aufhört.

GGS Realität: Keine der von den Gekündigten besetzten Stellen wurden bereits wieder besetzt!
Die Wahrheit: Meine schon. Nur wenige Tage danach sogar.

Ich war nun lange genug hier angestellt und meine zahlreichen und ausgezeichneten Kontakte zu sämtlichen Abteilungen zeichnen ein ganz klar anderes Bild der Firma, das in keinster Weise mit der Selbstdarstellung des Unternehmens in Einklang zu bringen wäre. Das Management müsste ein 180° Wende einleiten, wenn ihnen ihre selbstgesteckten Ziele und Mitarbeiter tatsächlich irgendetwas bedeuten würden. Vor Allem müsste beim mittleren und höheren Management der Rotstift angesetzt werden, da die politischen Intrigen auf dieser Ebene ein wahrlich abscheuliches Ausmaß angenommen haben. Leider ist aber absolut kein Wille in diese Richtung erkennbar. Gerade in meiner Abteilung zeigt sich die Unverfrorenheit, mit der Führungskräfte schalten und walten, um die Arbeitnehmer stets klein zu halten und in dem Glauben zu lassen, sie wären Bittsteller und jederzeit austauschbar.

Verbesserungsvorschläge

Ich habe Probleme aufgezeigt und versucht, mit diversen Stellen Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten. Noch bevor ich konkret werden konnte, wurde ich zum Dank vor die Tür gesetzt. Wenn ihr schon begründete Verdachtsmomente geliefert bekommt, dass Führungskräfte ihre Macht missbrauchen und nicht vor Manipulation und subtiler Drohung bis hin zur offensichtlichen Lüge und gefälschten Arbeitszeugnissen zurückschrecken, dann solltet ihr dem auch nachgehen, anstatt die wenigen aufrichtigen Mitarbeiter zu feuern, die für ihre Rechte kämpfen. Verschließt ruhig eure Augen und macht so weiter, wenn ihr die Firma nun endgültig in den Sand setzen möchtet.

Arbeitsatmosphäre

Auf dem Tiefpunkt, seit sich herausgestellt hat, dass der Betrieb um jeden Preis Hire & Fire beibehalten und seine Mitarbeiter klein halten will.

Kommunikation

Nur unter den Arbeitern der unteren Schichten vorhanden. Desto höher man in der Hierarchie geht, desto eindeutiger wird, welche Unwahrheiten das Tagesgeschäft bestimmen.

Kollegenzusammenhalt

Auch der Zusammenhalt unter den Kollegen wurde bereits ausreichend gelobt und ist tatsächlich mit Abstand am Positivsten zu bewerten.

Work-Life-Balance

Die stets angepriesene flexible Arbeitszeit bringt halt niemandem etwas, der lieber früher anfangen und heimgehen würde. Ansonsten halt absoluter Durchschnitt, mit der Ausnahme, dass Überstunden nicht erwünscht sind, auch, wenn sie notwendig wären.

Vorgesetztenverhalten

Meine Vorredner haben die mangelnde Kompetenz der Führungskräfte bereits sehr treffend geschildert. Ausser diese Fakten nochmals zu bestätigen, möchte ich gar nichts mehr hinzufügen.

Interessante Aufgaben

Zu Beginn ja, bis man Routine bekommt und alles nur noch zur Fliessbandarbeit verkommt, ausser natürlich, man sucht sich selbst neue Ziele und Aufgaben. Das dient dann aber nur dem eigenen Seelenheil und findet sonst keinerlei Beachtung.

Gleichberechtigung

Manche sind nunmal gleicher als andere. Das zeigt sich besonders bei Beförderungen, wo nicht nach dem Grundsatz "Leistung, Befähigung, Eignung", sondern nach "Wie gerne mag ich den denn und wie wahrscheinlich ist es, dass mir diese Person die Stelle streitig machen könnte" agiert wird.

Umgang mit älteren Kollegen

Werden genau wie alle anderen behandelt, sofern man denn Leute diesen Alters überhaupt mal zu Gesicht bekommt. Gerade bei diesen älteren Semestern, die zum Teil bereits Jahrzehnte Erfahrung in der Branche haben, wird deutlich, dass es dem Management gleichgültig ist, ob sie berechtigte Zweifel an Entscheidungen äussern. Nur Zahlen und Statistiken gelten etwas, auch wenn diese Statistiken oftmals zum Wohl des Erstellers geschönt und interpretiert wurden.

Arbeitsbedingungen

Befristete Verträge, Mindestlohn, das ständige Hervorheben von Benefits, die es in anderen Unternehmen der Branche ebenso und besser gibt (bei gleichzeitig weit höherer Bezahlung), keinerlei Anreize und Perspektiven für die Zukunft und vieles mehr sorgen dafür, dass man in der Firma nicht lange bleiben will. Viele Mitarbeiter resignieren ob der Ohnmacht, die Zustände verbessern zu wollen, aber nicht zu können, bis sie schliesslich kündigen. Des Weiteren müssen wenige High Performer den Mangel an Arbeitsleistung und Kompetenz ihrer Vorgesetzten durch Aufopferungsbereitschaft und unentgeltliche Überstunden auffangen. Dies führte während der gesamten Dauer meiner Anstellung auch zu mehreren Zusammenbrüchen von Mitarbeitern am Arbeitsplatz.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Mitarbeiter mit leeren Versprechungen und dem Zwang, stets in Vorrausleistung zu gehen, wenn sie besser behandelt werden wollen, zu halten, sowie die Praxis, wie Kündigungen durchgeführt werden, zeigen schon deutlich, wie sich das "sozial" im Betrieb gestaltet.

Gehalt/Sozialleistungen

Dazu kann ich leider nur sagen, dass der Branchendurchschnitt bereits relativ niedrig ist, aber von GGS nochmal stark unterboten wird. Anhand der Preise, die in Hamburg für Miete und Unterhalt üblich sind, erklärt sich, weshalb so viele unerfahrene und junge Mitarbeiter die Firma dominieren.

Image

Eine Fassade, die man nach aussen wie auch nach innen aufgebaut hat. Ist man erst länger dabei und hat tieferen Einblick in gewisse Vorgänge und gute Kontakte, zeigen sich wahre Abgründe auf. Studio Heads, die sich gegenseitig mit JIRA Dashboards und Statistiken bekämpfen, politisch motivierte Intrigen, der ständige Kampf, die eigene Position um jeden Preis zu sichern, auch wenn dieser Kampf auf dem Rücken der nichtsahnenden Belegschaft ausgetragen wird, und noch vieles mehr, das mir mein Vertrag leider, unter Androhung rechtlicher Konsequenzen, verbietet öffentlich zu machen. Die meisten Mitarbeiter sind zu jung und nicht annähernd in der Position, solche Informationen zu erhalten und glauben deshalb weiterhin der regelmäßigen internen PR, in der sich weiterhin als Startup darzustellen versucht wird.

Karriere/Weiterbildung

Nicht vorhanden. Entgegen der gängigen und bewährten Praxis in jedem deutschen Betrieb, müssen Führungspersonen keinerlei Qualifikation mitbringen. Der Chef einer Abteilung entscheidet ganz alleine, wer befördert wird, oder (mäßig sinnvolle) Weiterbildungsmaßnahmen erhält. Auch entgegen allem, was man aus zielführender Beförderungspraxis in erfolgreichen Unternehmen kennt, werden Führungspersonen nicht mit der Beförderung einhergehend geschult, oder bereits im Vorfeld darauf vorbereitet, was zu unglaublich vielen Fehlentscheidungen und katastrophalem Umgang mit den Untergebenen führt. Noch schwerer wiegt, dass sich viele geeignete Mitarbeiter gar nicht erst dem Beförderungsprozess stellen, weil die Übernahme von mehr Verantwortung nicht in einem ansatzweise annehmbaren Maße entlohnt wird. Daraus ergibt sich dann, dass hauptsächlich Mitarbeiter zur Auswahl stehen, die weder die sozialen noch fachlichen Vorrausetzungen erfüllen, Mitarbeiter zu führen.

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