SMC Bewerbungsverfahren verbesserungsbedürftig
Verbesserungsvorschläge
Überrascht stellte ich fest, dass es hier noch kaum Bewertungen zu Siemens Management Consulting gibt. Da dieser Bereich von Siemens für Bewerber durchaus attraktiv ist, möchte ich diese Lücke nun füllen. Ich möchte zudem dazu beitragen, dass Bewerber hier nicht mit zu hohen Erwartungen und Enthusiasmus rangehen.
Die SMC lernte ich auf einer großen Firmenmesse kennen. Das Unternehmen machte auf mich einen sehr sympathischen Eindruck, ebenso die Website. Überhaupt nicht ins Bild passte daher, dass mich ein Kontakt bei Siemens explizit warnte, mich dort zu bewerben. Man würde dort nur "Ellbogentypen" suchen und das Auswahlverfahren sei rücksichtslos. Ich entschloss, die eigene Erfahrung zu sammeln, und bewarb mich kurzerhand dort.
Nach einer Woche erhielt ich zu meiner Freude telefonisch eine Einladung. Mir wurde ein Anfahrtsplan und eine ausführliche Beschreibung des ersten Auswahltermins gegeben. SMC führt generell zwei Auswahlrunden durch. In der ersten Runde wird ein Analytik-Test durchgeführt. Hinzu kam laut Prospekt ein "Interview mit einem unserer Partner" und eine Fallstudie, die man "im aktiven Dialog mit dem Partner" zu lösen hatte. Letzteres verstand ich als Lösung der Fallstudie als Teamwork.
Würde man die erste Runde schaffen, gäbe es eine zweite Auswahlrunde mit vier Interviewern.
An meinem Termin bei SMC wurde zuerst der Test durchgeführt. Dieser findet in einem ruhigen Raum am PC statt. Die Aufgaben entsprechen den drei Aufgabentypen, die man zur Vorbereitung erhält, nur dass sie evtl. etwas schwerer sind. Als Zusatzaufgabe werden noch eine Art Sudokus mit Symbolen durchgeführt.
Das Durchführen von solchen Tests zu Analytik (Text- und Zahlenverständnis, logisches Denken) ist sehr lobenswert weil objektiv und ohne Interpretationsspielraum.
Nach dem Test folgte das Interview. Es stellte sich hierbei heraus, dass der "Partner" eine Doktorandin und keine Partnerin war, was mich erstaunte. Sie trat kühl und distanziert auf. Ich fühlte mich bei ihr unwohl, ihr Verhalten wirkte gekünstelt und aufgesetzt. Sie stellte einige Fragen zu meinem Werdegang und zu meinem Erwartungen an SMC. Hierbei verplapperte ich mich vor Aufregung einmal, so dass sie meine Antwort falsch interpretierte und den Eindruck bekam, dass ich mich mit SMC nicht auskenne. Leider gab sie mir keine CHance, den Eindruck zu korrigieren; Aufregung akzeptierte sie nicht als Grund.
Die Fallstudie konnte ich richtig lösen; ich tat dies wie angegeben im Dialog mit der Interviewerin.
Am Ende begleitete sie mich zum Ausgang. Ich wollte noch Informationen bezüglich Erreichbarkeit geben; da fiel sie mir schroff ins Wort und sagte, diese Info sei nicht notwendig. Eine Verabschiedung wurde nicht erwiedert, was den anwesenden Empfangsdamen sichtlich peinlich war.
Kaum war ich zuhause, rief die Interviewerin an und sagte, dass "es leider nicht gereicht" habe. Ich habe in der Fallstudie unstrukturiert gearbeitet; ich hätte zu wenig selbstständig gearbeitet. Dass dies nach den Vorbereitungsunterlagen auch gar nicht gewollt war, liess sie nicht gelten. Zudem wertete sie den einen Versprecher negativ. Andere herausragende Aspekte meines Profils (umfassende Praxiserfahrungen, Wissen zu Siemens-Themen, Persönlichkeit und wohl sehr gute Testergebnisse) interessierten die Dame nicht.
Fazit: SMC wählt nach oberflächlichen und willkürlichen Kriterien aus. Der Blick für das wesentliche geht verloren. Stimmt die Chemie zwischen Bewerber und Interviewer nicht, hat man schon verloren.
Verbesserungsvorschläge: Auch in der ersten Auswahlrunde schon mehrere Interviewer einsetzen, um Objektivität zu erhöhen.
-Bei der Auswahl das Gesamtbild des Bewerbers betrachten und beachten, dass Bewerber i.d.R. in einer solchen Situation aufgeregt sind.
-Die Aufgabenstellung der Fallstudie aus Gründen der Fairness klar formulieren. Die richtige Lösungsmethode zu finden darf kein Glücksspiel werden.
-Menschlicheres und authentischeres Auftreten der Interviewer ist wünschenswert.
Bewerbungsfragen
- Was wäre Ihre Traumaufgabe bei SMC?
- Wie funktioniert das Geschäftsmodell von Siemens?