Nicht empfehlenswert!
Was macht dein Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation nicht gut?
Vorgesetzte werden verpflichtet zu arbeiten, während die meisten Mitarbeiter darunter in Kurzarbeit sind und offiziell nicht arbeiten dürfen. Das führt dazu, dass Abteilungsleiter Arbeitsleistungen abrufen, die nie dokumentiert werden. Die Förderungen werden dann aber trotzdem vom Staat eingefordert.
Arbeitsatmosphäre
Es scheint wenige Standorte und Abteilungen zu geben, die eine gute Arbeitsatmosphäre haben. Grundsätzlich herrscht jedoch eine beeindruckend vertrauensunwürdige Stimmung. Misstrauen, falsche Versprecher und geduldeter Narzissmus vieler stehen an der Tagesordnung. Man hat das Gefühl zu jeder Zeit über seine eigene Schulter schauen zu müssen, damit niemand einem in den Rücken fällt; sowohl Kollegen als auch und vor allem Vorgesetzte.
Kommunikation
Intransparenz wird in allen Unternehmensbereichen top down groß geschrieben. Wäre es möglich für diese Kategorie keinen Stern zu vergeben, würde ich diese Option wählen.
Kollegenzusammenhalt
Grundsätzlich gäbe es viele Kollegen auf die man zählen können. Da es jedoch noch mehr Kollegen gibt auf die man sich nicht verlassen kann und es keine Konsequenzen für Fehlverhalten gibt, ist das in der Porr berühmte Schlagwort „Schulterschluss“ ein leerer Versprecher.
Work-Life-Balance
Das Unternehmen versucht am Papier für seine Mitarbeiter eine work-Life Balance zu schaffen, aber auch dieses Wort ist in vieler Munde und als O-Ton nur eine neumoderne Modeerscheinung „junger“ Leute (<40), damit diese weniger arbeiten müssen.
Vorgesetztenverhalten
So ein miserables Fehlverhalten von einem Vorgesetzten habe ich mir im Traum nicht vorstellen können! Auch hier, würde ich lieber keinen Stern vergeben!
Mein Vorgesetzter versucht Kollegen untereinander auszuspielen, indem er mit seinen Mitarbeitern über andere lästert und eine Reaktion erwartet. Verlässt man sein Büro, wird als nächstes die Person, über die negativ gesprochen wurde rein geholt und man bekommt nachträglich erzählt, dass über einen selbst dann schlecht geredet wurde.
Die Frauen der Abteilung, gleich wie Mitarbeiter der kaufmännischen Bereiche werden massiv diskriminiert, indem offen gesagt wird weniger zum Erfolg des Unternehmen beizutragen und somit auch als Mitarbeiter weniger wert zu sein. In Zeiten von COVID-19 und Kurzarbeit muss gearbeitet werden, aber Stunden dürfen nicht erfasst werden. Hier wird ein psychologischer Druck aufgebaut, dass man der Firma ja helfen muss indem Arbeitsstunden rein auf freiwilliger Basis geleistet werden, weil man ansonsten im Herbst mit einer Kündigung rechnen muss.
Gleichberechtigung
Leider findet durch die gelebte Unternehmenskultur des Phänomens „der PORRianer“ eine Diskriminierung statt, die kaum zu glauben ist. Ist man kein PORRianer der ersten Stunde wird, wird man dessen regelmäßig und plakativ beschuldigt. Auch Mitarbeiter die bereits seit 8-10 Jahren im Unternehmen sind, werden bewusst ausgegrenzt, weil nicht zugelassen wird eine Vertrauensbasis zu schaffen. Vor 1,5 Jahren wurden die sogenannten PORR Prinzipien eingefügt, wobei durch die externen Change Berater festgestellt wurde, dass ein PORRianer die folgende Qualitäten mitbringen muss:
1. Österreicher
2. Seit +20 Jahren im Unternehmen
3. Männlich
Für das betrieben Sozialmarketing wird dem Anschein nach sehr viel Geld ausgegeben, wodurch der Eindruck entsteht, ein für ein im Zeitgeist angekommenes unternehmen zu arbeiten. Leider ist das in den Köpfen der Mitarbeiter nicht angekommen. Männer, die in Väterkarenz gehen werden offen von Führungskräften belächelt unter dem Motto „zu unseren Zeiten haben wir noch gewusst, was ein echter Mann zu leisten hat“. Frauen wird in Mitarbeitergesprächen kommuniziert, dass sie rein wegen der Tatsache eine Frau zu sein keine Führungskräfte sein können.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen sind das höchste Gut der PORR. Persönlich finde ich es einerseits gut, dass die Erfahrungen älterer Kollegen wertgeschätzt werden, andererseits entsteht durch das maßlose übertreiben diese Personenkategorie auf ein Podest zu stellen und keinerlei Kritik zuzulassen eine proletarische Arroganz, die das Unternehmen wiederum für die Nachwuchskräfte unattraktiv machen.
Auch wird Fehlverhalten und unvorstellbare Inkompetenzen älterer Kollegen einfach toleriert, um sie bis zur Pension mitzuziehen. Die wirtschaftlichen Konsequenzen daraus sind angeblich egal. Auch das macht die Porr als Arbeitgeber sehr uninteressant.
Arbeitsbedingungen
Solang man in Wien arbeitet, sind diese sehr gut. In den Bundesländern und vor allem außerhalb der österreichischen Staatsgrenzen hat man mit System- und netzwerkschwächen zu kämpfen. Fehlende prozesslösungen für andere Märkte und Unverständnis welche aufzubauen sind an der Tagesordnung. Gleichzeit wird gedrängt Umsatz zu generieren, koste es was es wolle.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Am Papier und im Nachhaltigkeitsbericht TOP, auf den Baustellen ein FLOP!
Gehalt/Sozialleistungen
Die Entlohnung ist grundsätzlich sehr fair, auch die Sozialleistungen (Fitnessstudio und Kantine in Wien, oder Zuschüsse anderswo).
Image
Viel heiße Luft! Ich glaube, die Marketingabteilung macht einen tollen Job, um ein äußeres gutes Image am Markt zu postieren. Von innen sind das alles leere Worte.
Karriere/Weiterbildung
Wenn Weiterbildungen, dann nur intern mit stets dem gleichen Angebot und veralteten Foliensätzen. Will man eine externe Schulung besuchen, um seine Fachkompetenz zu intensivieren oder am aktuellen Stand zu halten kann es leicht passieren, dass man ein halbes Jahr mindestens darum kämpfen muss. Dann hat die gewählte Schulung bereits stattgefunden oder ist ausgebucht und das Thema ist für den Vorgesetzten erledigt.