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Bewertung

Toller Kollegenzusammenhalt - nicht vorhandene Work-Life-Balance

3,0
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2013 im Bereich IT bei Fabasoft AG in Linz gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Interessante Aufgaben, interessante Kunden. Ich habe bei Fabasoft sicherlich viel gelernt. Fabasoftie zu sein, schweißt doch irgendwie zusammen. Der Kollegenzusammenhalt ist toll, auch über das Beschäftigungsverhältnis hinaus.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Der Dienstvertrag ist formell sehr restriktiv (fixe Arbeitszeiten, Verzicht auf kollektivvertragliche Ist-Lohnerhöhungen, strenge Konkurrenzklausel, KV-Einstufung usw.), auch wenn nicht alles so gelebt wird. Die Work-Life-Balance ist, wenn man nicht über starke Selbstkontrolle verfügt, nicht vorhanden.

Verbesserungsvorschläge

Gleitzeit / Arbeitszeitmodell
Karrierepfade erarbeiten (hat kurz bevor ich die Firma verlassen habe begonnen)
Bessere/transparentere Kommunikation - nicht nur die mögliche Anschaffung von Kaffeemaschinen gehört offen kommuniziert, sondern auch notwendigen unangenehme Vorstandsentscheidungen, um Gerüchte erst gar nicht aufkommen zu lassen
Restriktive Dienstverträge überdenken
Besetzung mancher Führungskraft überdenken - oder zumindest versuchen die Social Skills zu erhöhen. Es spricht schon Bände, wenn in v.a. in einem Team die Zugehörigkeit nur in Monaten gemessen wird.

Arbeitsatmosphäre

Im Großen und Ganzen ganz in Ordnung. Ein gewisser Druck ist aber immer zu spüren.

Kommunikation

Wiederum in meiner Linie in Ordnung, in anderen Teams und Bereichen eher mangelhaft. Der Vorstand nutzt die sogenannte "Friday Morning Speech" um seine Visionen mitzuteilen. Manche Vorstandsentscheidungen von großer Tragweite werden dafür aber gar nicht weitergegeben, was immer wieder zu Gerüchten und Spekulationen führt.

Kollegenzusammenhalt

Der Kollegenzusammenhalt war wirklich top.

Work-Life-Balance

Fabasoft hat ein Händchen dafür, sich Mitarbeiter zu suchen, denen es nicht egal ist, wenn Arbeit liegen bleibt. Es gibt keine Arbeitszeitregelung, Überstunden und Mehrarbeit gelten als nicht geleistet, wenn sie nicht explizit angeordnet werden (was aber nur in extremen Ausnahmefällen passiert). Ein ausgeprägtes Maß an Selbstkontrolle ist für Fabasoft daher sicher kein Nachteil.
Dazu kommt, dass Reisezeit keine Dienstzeit ist: es kann schon hin und wieder passieren, dass man um 5 das Haus Richtung Flughafen verlässt und am selben Tag um 23:00 wieder ankommt und man hat eben nur einen "normalen" Arbeitstag; tageweise Pendeln von Wien nach Linz (3 Stunden unbezahlte Reisezeit) ist schon ehere der Regelfall. Je nach Vorgesetzten finden sich dann individuelle "informelle" Lösungen, die einem dann aber wieder den Bonus reduzieren.
Anzumerken ist auch, dass es laut Dienstvertrag fixe Arbeitszeiten gibt - auch wenn das informell nicht so gehandhabt wird.

Vorgesetztenverhalten

In hatte innerhalb der Firma wahrscheinlich eine der besseren "Linien" erwischt. Mit dem direkten Vorgesetzten konnte man sehr gut zusammenarbeiten. In anderen Teams sah das schon ganz anders aus (Druck, permanente Kündigungsdrohungen).
Generell scheint es so, dass der Großteil der Segment- und Bereichsleiter den Druck des Vorstands 1:1 weitergibt.

Interessante Aufgaben

Es gab abwechslungsreiche und interessante Aufgaben. Man musste aber auch damit rechnen, von Zeit zu Zeit ohne viel Vorbereitung ins kalte Wasser gestoßen zu werden.

Umgang mit älteren Kollegen

Es gibt nicht viele Mitarbeiter 45+ (wahrscheinlich auch wegen der etwas hohen Fluktuation in manchen Bereichen), was aber auch daran liegt, dass die großen Wachstumsschübe der Firma nicht allzu lange zurück liegen. Eine nicht ganz geringe Fluktuation ist aber nicht zu leugnen.

Arbeitsbedingungen

Ausstattung ist am Stand der Technik. An die Glaswände zwischen den Büros muss man sich anfangs aber etwas gewöhnen.

Gehalt/Sozialleistungen

Für Berufseinsteiger ist das Gehalt angemessen. Allerdings verzichtet man laut Dienstvertrag auf "kollektivvertragliche Ist-Lohnerhöhungen" (solange der Lohn über dem kollektivvertraglichen Mindestlohn ist). Dazu kommt eine fragwürdige KV Einstufung. Verbunden mit der mangelnden Work-Life-Balance gibt es daher nur ein Genügend.

Image

Wer viele etwas ältere Beamte/Öffentlich Bedienstete als Freunde hat, sollte sich auf ein paar Diskussionen einstellen (ich spreche aus Erfahrung).
Ansonsten habe ich eigentlich ganz gerne dort gearbeitet, auch wenn die mangelnde Work-Life-Balance zum Schluss bei mir (aber auch bei anderen) schon auf die Substanz gegangen ist.

Karriere/Weiterbildung

Weiterbildung wird angeboten - mit der in der Branche üblichen Ausbildungskostenrückerstattung. Was nicht ganz so üblich ist: auch Konferenzbesuche fallen unter diese Ausbildungskosten.
Einen richtigen Karrierepfad gibt es nicht (wird derzeit aber offenbar eingeführt). Auch wenn es für eine Firma in dieser Größenordnung eine beträchtliche Anzahl an Hierarchie-Ebenen gibt, sind diese Posten sehr fix in der Hand von (an Lebensjahren jungen) "Altgedienten". Ein Aufstieg in eine dieser Positionen ist hier realistischerweise sehr unwahrscheinlich.


Gleichberechtigung

Umwelt-/Sozialbewusstsein

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