Historisch gewachsene Ineffizienz - mit Potenzial.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Veränderungswille auch wenn man das nur schwer erkennen kann.
Pünktliche Bezahlung.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Keine Entwicklungsmöglichkeiten.
Meinung von Fachkräften ignoriert werden.
Als Akademiker empfiehlt es sich einen Bogen um das Unternehmen machen.
Das man sich selbst im Weg steht.
Keine Ziele verfolgt.
Mitarbeiter nicht wertschätzt.
Die selbst verfassten positiven Kununu-Bewertungen.
Verbesserungsvorschläge
Von Gewinnorientierung zu Umsatzorientierung umdenken. Ineffizienzen bearbeiten und vermeiden. Weniger Geld verblasen mit dem Gewinn mehr reinvestieren. Schlussendlich könnte das ROI meiner Meinung nach um einiges besser aussehen.
Stärker an der Organisationsentwicklung arbeiten. Dazu empfehle ich Fachliteratur zu rate zu ziehen - Reorganisation durch IT ist übrigens keine empfehlenswerte Option.
Personal entwickeln, Schlüsselarbeitskräfte fördern und dann die Leistung abrufen. Recruiting von Fachpersonal und dieses dann auch seine Arbeit machen lassen.
Kräfte auf Aufgaben und Herausforderungen bündeln, nicht unkoordiniert losrennen. Dazu braucht es Kommunikation, Transparenz, klare Ziele und kompetentes Führungspersonal.
In allen Punkten offen mit Stakeholdern umgehen.
Arbeitsatmosphäre
Die Stimmung am Standort ist durch alle Abteilungen sehr schlecht. Es ist sogar für motivierte Mitarbeiter mittlerweile schwierig sich im Unternehmen wohlzufühlen. Die Führungsebene nimmt das bewusst in Kauf, das frustrierte mittlere Management, welches den Druck von ArbeiterInnen und Angestellten spürt, muss es aushalten.
Qualifizierte und nachhaltige Personalmanagement-Ansätze, um die Situation zu verbessern sind nicht in Sicht, möglicherweise ist das auch so gewollt.
Kommunikation
Die Kommunikation ist im gesamten Unternehmen sehr schlecht, das schließt alle Führungsebenen und den gesamten Werksverbund mit ein. Eine offene Kommunikationskultur sucht man hier vergeblich. Es gibt keine definierten Kommunikationswege, das meiste ist Betriebsfunk oder Geflüster. Es wird den Angestellten viel verschwiegen und leider auch für die Stakeholder viel verschönt.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb der Abteilungen sehr gut. Die drückende Arbeitsatmosphäre zerstört aber auch hier nach und nach den Kooperationswillen.
Work-Life-Balance
Überstunden werden vorausgesetzt, was ein wirtschaftlich höchst fraglicher und traditioneller Ansatz ist. Zeit = Leistung, dieses in der übrigen Industrie aussterbende Modell wird hier löblichst gefördert.
Das bestehende Gleitzeitmodell ist nur für Angestellte praktikabel, die keine All-In Verträge genießen, gibt allerdings Flexibilität. Urlaube werden in meinem Tätigkeitsbereich meist ohne Probleme genehmigt.
Vorgesetztenverhalten
Führung ist in diesem Unternehmen nicht vorhanden. Jeder der mir bisher begegnet ist, hat für Führung weder die Erfahrung, das Wissen noch das Feingefühl.
Führungskräfte gibt es hier eigentlich nicht. Die angepriesenen Leadership-Trainings werden das auch nicht ändern, schlussendlich sind viele weder an guter Führung interessiert oder zu überzeugt von sich selbst als dass sie sich das zu Herzen nehmen würden.
Die Führungskräfte im mittleren Management sind machtlos und werden nicht angehört, daher kommt nicht bei den relevanten Entscheidern an.
Interessante Aufgaben
Wenn man es interessant findet an iterativen Problemen zu arbeiten. Interessante Aufgaben gibt es kaum, da es keine wesentlichen Ziele gibt.
Gleichberechtigung
Gefühlt eher männlich dominiert, aber nicht ungleichberechtigt.
Arbeitsbedingungen
Durchschnittlich. Grundsätzlich sehr sauberer Arbeitsplatz. Klimaanlagen ziehen sehr.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Versuche sind da, aber primär geht es um Green Washing und PR.
Gehalt/Sozialleistungen
Unter dem Branchendurchschnitt. Auch alternative Vergütungsmodelle gibt es hier nicht. Man kann, kurz gesagt, überall besser verdienen.
Überzahlung gibt es nicht. Starkes Gehaltsgefälle.
Das Vergütungsmodell wird jedes Jahr zum Unmut der Mitarbeiter geändert.
Zuvor gab es ein leistungsorientiertes Prämienmodell. Dann hat man sich im Pandemiejahr dazu entschieden (Leistungs-)Prämien an jede zu vergeben, die nicht im Krankenstand waren. Ein No-Go in der personalwirtschaftlichen Vergütung und menschlich höchst fraglich.
Vorteil: Der Fixanteil wird immer pünktlich gezahlt.
Image
Das Image gegenüber den Kunden ist ein gutes.
Mitarbeiter können selten ein gutes Haar an der Firma lassen. Schade, es gäbe soviel Potenzial. Man sollte hier auf stärkeres internes Marketing setzen, wären die Mitarbeiter was wert.
Karriere/Weiterbildung
Kursangebote gibt es nur für Auserwählte. Private Weiterbildung wird nicht unterstützt.
Können und Wissen wird allerdings ohnehin meist nicht erwünscht.
Es gibt kein Personalentwicklungskonzept, zumindest wäre mir keines bekannt. Generell sehe ich das noch als große Baustelle für das Personalmanagement.
Karriere kann man nicht machen, da es zu viele Verhinderer gibt. Meistens sind Posten schon besetzt bevor sie frei werden. Bzw. gibt es keinen Plan wie Stellen gestaltet werden sollen.