Sollte man erlebt haben
Gut am Arbeitgeber finde ich
- für mich kurze anfahrt
- interessantes arbeitsumfeld und aufgaben (theoretisch)
- schöne gegend
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- das gegenteil der firmen-werte wird gelebt
- praxisferne personen mit bescheidenem fachwissen in wichtigen positionen
- der vergleich mit der narzisstischen persönlichkeitsstörung in einer anderen bewertung sagt sehr schön wie die firma geführt wird
Verbesserungsvorschläge
unbedingt einen betriebsrat gründen um die alleinherrschaft zu brechen
nur wer in seine mitarbeiter investiert ist zukunftssicher aufgestellt
Arbeitsatmosphäre
zu der internen angst-atmosphäre ist ja schon genug gesagt / zu meinem persönlichen eindruck: hatte wenige monate nach arbeitsbeginn bei der firma eine schwere krankheit + operation und anschließender schwerbehinderung. der erste anruf der firma kam noch auf der intensivstation. im prinzip ein kurzes "ok du lebst noch, wann kannst du wieder antreten?" aus der empfohlenen auszeit von 5-6 monaten wurden 6 wochen, ohne verständnis für gelegentlichen krankenstand und leistungseinbrüche. auch ein paar burnouts bei kollegen habe ich in meinen paar jahren dort mitbekommen.
Kommunikation
sehr chaotisch: auf der einen seite die wichtigkeit der besprechungen betonen, auf der anderen seite nur teilinformationen oder vermutungen liefern. in unserer abteilung wurde vieles einfach erledigt, weil sich sonst niemand verantwortlich gefühlt hat oder nicht wusste wie. und schon ist man als ITer im marketing & verkauf unverzichtbar.
Kollegenzusammenhalt
mit den einen mehr mit den anderen weniger wie überall denke ich. gemeinsame kaffeepause, nette unterhaltungen. gehört dazu, aber nichts besonderes.
Work-Life-Balance
überstunden, überstunden und überstunden! wird meist vorausgesetzt ohne die leistung zu würdigen und auch ohne bezahlung. zeitausgleich war bei uns möglich, in anderen abteilungen oft nicht. meetings sind pflichtverantstaltungen in der freizeit.
Vorgesetztenverhalten
der direkte vorgesetzte war in meinem fall total in ordnung. von den oberen etagen ist hier aber nicht viel zu erwarten. konstruktive gespräche untereinander, aber mit den bereichsleitern/management nicht. hat der vorgesetzte einen fehler gemacht findet sich in der regel ein angestellter, der dafür büßen muss.
Interessante Aufgaben
die aufgaben wären da, werden aber oft aufgeschoben solange es eben geht. sinnvolle ideen und projekte werden oft blockiert, da sinnfreie projekte vorrang haben. wird doch mal etwas umgesetzt klopft sich das management gegenseitig auf die schulter und ignoriert das verantwortliche fachpersonal.
Gleichberechtigung
alle im handels-kv, aber meistens nicht richtig eingestuft. zulagen/boni nur für wenige personen. überstunden im besten fall 1:1 ausgezahlt bzw zeitausgleich oder gestrichen. zu den frauen im betrieb: keine im management oder bereichsleitung. meistens im innendienst für einfache büroarbeit oder telefondienst.
Umgang mit älteren Kollegen
die wenigen 45+ hatten mit dem realen betrieb kaum zu tun(management/bereichsleiter).viele fallen weg, weil sie etwas besseres gefunden haben. man merkt, dass die firma junge und billige alleskönner will aber nicht bereit ist diese über einen längeren zeitraum zu binden.
Arbeitsbedingungen
büros mal so mal so. teilweise klein und ohne klimaanlage. software oft veraltet oder wegen speziellen anforderungen buggy und unbrauchbar / zu ersetzen. hätte man die hauseigene verkaufs-software durch etwas wie salesforce oder ähnliches ersetzt könnte man vieles an frust in abteilungen und sinnfreier arbeit einsparen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
haben zwar einige eco-auszeichnungen, aber nachdem man gesehen hat wie zb chemische produkte/ abfälle/unfälle etc intern gehandhabt werden, dann gibt es nicht mehr als 2 von 5 sternen
Gehalt/Sozialleistungen
pünktlich war das gehalt meistens, aber zufriedenstellend? einheitsverträge/alle im kv-handel/im kv falsch eingestuft/teilweise gehalt unter kv usw. wenn man dann noch das gefälle der gehälter kennt hat man eigentlich genug. größte sozialleistung ist einmal pro jahr das grillfest.
Image
irgendwas mit qualität zukunft und der mensch steht im mittelpunkt wird erzählt. wahrheit ist aber der umsatz steht im mittelpunkt, das recht des stärkeren zählt und der mitarbeiter ist ersetzbar.
Karriere/Weiterbildung
weiterbildung ist fast ausschließlich für den vertrieb ausgelegt (produktschulungen etc). so werden aus einsteigern keine fachkräfte in allen anderen bereichen gemacht.