Für Personen mit ordentlichem Vertriebsbiss zu empfehlen, ansonsten ein gutes Sprungbrett
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gutes Gehalt, meist flexible Arbeitszeiten
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ellenbogenkultur, Vorgesetztenverhalten
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre hängt meist von einem Faktor ab: der aktuellen Performance des Unternehmens. Fee gut, alles gut. Wenn das Unternehmen gute Zahlen schreibt, ist die Geschäftsführung zufrieden, somit lastet weniger Druck auf die Führungskräfte und diese haben keinen Grund ihre Mitarbeiter im Minutentakt zu kontrollieren, damit die Produktivität ja nicht zu niedrig ist. Im Umkehrschluss sind die Mitarbeiter dann entspannter, was in einer angenehmen Arbeitsatmosphäre resultiert. Im Endeffekt alles legitim, denn - wie so oft und mit Nachdruck von der Führungsebene erklärt - geht es hier um Vertrieb. Sollten die Zahlen jedoch nicht so gut ausfallen, stehen das stündliche Tracken der KPIs (Zahl der Aktivitäten, die am Tag durchgeführt werden müssen) und Drohungen mit der Entlassung (liebevoll: "sonst müssen wir schauen, wie wir da weitertun" oder "wir wissen nicht, ob wir dich dann halten können") auf der Tagesordnung.
Die "Ellenbogenlultur" wird nicht nur akzeptiert, sondern gefördert. Kollegialität wird meist als "Schwäche" bzw. "Dummheit" dargestellt, denn jeder kämpft für sich und seinen Erfolg.
Kommunikation
Umsatzzahlen und Firmenziele werden klar kommuniziert und auch wo sich das Unternehmen als Ganzes im gegebenen Moment befindet. Runtergebrochen auf den Mitarbeiter gibt es ebenfalls wöchentliche Feedbackrunden. Am meisten wird jedoch untereinander kommuniziert - Gerüchteküche ist gefühlt Hays zweites Standbein.
Kollegenzusammenhalt
Mal so, mal so. Grundsätzlich ist die Unternehmenskultur ganz klar vom Konkurrenzdenken geprägt. Einige nehmen es locker, andere hingegen sehr ernst - hier werden dann gerne mal die Ellenbogen ausgefahren.
Work-Life-Balance
Kann und muss man sich einfordern. Man hat recht viel Flexibilität, wenn man den Mut dazu fasst, diese auch zu nutzen (und beim richtigen Chef landet). Im Endeffekt kommt es darauf an, wie man performt. Diese Flexibilität kann man natürlich nur nutzen, wenn man super Leistungen erbringt, bzw. einfach bessere Leistung als die Anderen. Wenn die Stimmung jedoch insgesamt im Keller ist, steht jeder Einzelne unter Beobachtung und das Verlassen des Büros um 17:55 Uhr könnte schon negativ auffallen.
Vorgesetztenverhalten
Die Beziehung zwischen den Führungskräften und Mitarbeitern ist vom mangelnden Vertrauen seitens der Mitarbeiter und ebenfalls mangelndem Interesse seitens der Vorgesetzten geprägt. Die Feedbackgespräche begrenzen sich auf die "Analyse" der Zahlen der Vertriebsaktivitäten. In diesem Sinne wird einem dann entweder gesagt, dass alles passt oder man mehr von dieser oder jenen Aktivität durchführen muss - also im Grunde nichts, worauf man nicht auch allein kommen würde. Ein wertvollerer inhaltlicher Input kommt leider selten.
Einige ältere Vorgesetzte verhalten sich immer wieder auffällig unprofessionell mit bestimmten Äußerungen, was schlichtweg ein schlechtes Bild auf die ganze Firma wirft.
Interessante Aufgaben
Schwer pauschal zu beantworten. Ja, wenn man den richtigen Vertriebsbiss mitbringt und eine Führungskraft erwischt, die versucht einen zu fördern. Der Vertrieb erfolgt zu 90% telefonisch (nach einer Zeit vielleicht nur mehr 80%), denn so erreicht man nun mal die meisten potenziellen Kunden. Hier führt nur ein Weg nach Rom - der Vertriebscall. Präsenztermine beim Kunden bieten Abwechslung, dies ist aber nur ein Bruchteil der Arbeit, denn nur mit Präsenzterminen erreicht man seine KPIs nicht. Nebenher muss man sich auch um sehr viel Administratives kümmern (womit man locker einen oder zwei ganze Arbeitstage in der Woche füllen kann).
Gehalt/Sozialleistungen
Das Einstiegsgehalt ist mehr als in Ordnung.
Karriere/Weiterbildung
Die Einschulung ist wirklich gut und fundiert, bisher gibt es aber noch zu wenig Weiterbildungsmöglichkeiten. Da es aber mittlerweile lokale Trainer gibt, wird sich hier in der Zukunft bestimmt auch Einiges tun.