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Hays 
Österreich 
GmbH
Bewertung

Es folgt eine Bewertung, die tatsächlich wieder von einem Mitarbeiter ist und NICHT von einer instruierten Führungskraft

2,6
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Vertrieb / Verkauf gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Arbeitszeiten, Benefits, Events (als es noch welche gab), gemeinsame Aktivitäten, Kollegen

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

gebrochene Versprechen, keinen Perspektiven, Gehaltsmodell, Führungskräfte (verallgemeinert)

Verbesserungsvorschläge

Ehrlichere Kommunikation, mehr Fokus auf das Halten von Mitarbeitern, Anpassung von Zielen an verschieden Skills / Bereiche, mehr Fokus auf gute Leistung als auf schlechte, mehr konstruktive Kritik als destruktive, mehr Fokus auf Positives als auf Negatives

Arbeitsatmosphäre

Sehr abhängig von der Abteilung. Grundsätzlich eher eine negative Arbeitsatmosphäre, da es sehr hohe (externe) Fluktuation gibt, die eigene Leistung sehr genau überwacht wird und die Aufmerksamkeit sehr stark auf negative Aspekte eines Mitarbeiters gelegt wird.

Kommunikation

Trotz zahlreicher Workshops und Mitarbeiterbefragungen scheint sich das Thema einfach nicht verbessern zu lassen. Ich denke, dass Hays zu viel Energie damit verschwendet, Informationen von Mitarbeitern fernzuhalten, anstatt Informationen einfach rechtzeitig fließen zu lassen. Außerdem werden oft gezielt falsche Dinge vermittelt. Z.B. werden Positionen und Perspektiven in Aussicht gestellt, die absolut unrealistisch sind und das schon in den Bewerbungsgesprächen. Oder es werden die falschen Gründe für Abgänge kommuniziert. Es wird quasi immer behauptet, dass Hays sich von den Mitarbeitern trennt, dabei geht die breite Masse absolut freiwillig. Und weil wir gerade von Falschmeldungen reden: Die meisten (alle?) 4-Sterne-Bewertungen hier sind von Führungskräften geschrieben worden, da die vom Management angewiesen werden, regelmäßig positive Bewertungen abzugeben, um das marode Image des Unternehmens auf Bewerberseite zu pflegen. Welche Art von Unternehmen das nötig hat, kann sich hier jeder selber ausmalen.

Kollegenzusammenhalt

Grundsätzlich unterstützen sich Kollegen untereinander und es gibt (völlig untypisch für Sales-Unternehmen) kaum Konkurrenzdenken. In seltenen Fällen wird schon mal über best. Kunden oder Leads gestritten, passiert aber wirklich nicht oft. Es sind praktisch alle nett zueinander und zeigen Interesse.

Work-Life-Balance

Ganz einfach zu beurteilen: Erreicht man seine (Umsatz-)Zahlen, dann kann man quasi kommen und gehen, wann man will. Es kontrolliert hier niemand penibel die Zeitaufzeichnungen, welche in Form von individuellen Excel Sheets geführt werden. Zumindest galt das für mich so. Es gibt schon Leute hier, die um 08:00 Uhr morgens kommen und nicht vor 18:00 Uhr nach Hause gehen. Was den Urlaub (30 Tage im Jahr!) betrifft, kann man sich den nehmen, wann man will, sofern die Ziele passen. Wer weit hinter seinen Zielen ist, der braucht an Urlaub erst mal gar nicht zu denken.

Vorgesetztenverhalten

Leider richtet sich der Fokus der Vorgesetzten sehr auf negative Aspekte der Mitarbeiterleistung. Lob und Anerkennung gibt es wenig, dafür kann man sich über regelmäßige Negativkritik und Rüge verlassen. Motivation muss man irgendwo in sich selbst finden, da man von außen einfach nicht motiviert wird bzw. können das die Führungskräfte nicht, ich weiß es nicht.
Die Zielsetzung für einzelne Mitarbeiter ist ambitioniert, je nachdem, in welchem Bereich man tätig ist (siehe Rubrik "Gleichberechtigung"). Nach dem Motto: "Viel verlangen, viel bieten" werden oft unrealistische Ziele gesetzt. Was der "viel bieten"-Teil beinhaltet, hat sich mir bis heute noch nicht erschlossen. Außerdem ergibt die Zielsetzung oft keinen Sinn, so wurden z.B. die Umsatzziele für die Mitarbeiter angehoben, obwohl man aufgrund von Corona mit weniger Umsatz rechnet. Die Logik dahinter verschließt sich so manch einem.

Interessante Aufgaben

Die Aufgaben eines KAMs/AMs (=Key Account Manager / Account Manager) sind im Allgemeinen die Akquise (also Kundenkontakte aller Art) und die Kandidatenfindung/-gewinnung inkl. verbundener Administration. Wer als MCR (Manager of Candidate Relations) tätig ist, macht quasi "nur" den Kandidatenteil eines KAMs/AMs. Jeder KAM/AM hat ein bestimmtes Feld (bestimmter Skill, nachdem gesucht wird), in dem er tätig ist. Manchmal erweitert sich das Feld um weitere Skills, oft macht man aber auch jahrelang die selben. Unabhängig davon, wieviele Skills man betreut, hat man innerhalb eines halben Jahres alles an Wissen gesammelt, um qualitativ gute Arbeit zu leisten. Demnach ist die Lernkurve zu Beginn zwar steil, flacht aber dann sehr schnell ab und die Aufgaben erscheinen schnell monoton und anspruchslos.

Gleichberechtigung

Vorab: Mein Eindruck ist schon, dass Frauen und Männer die gleichen Chancen haben. Was die Führungsebenen betrifft: Management von Hays Österreich GmbH ist männlich, Abteilungsleiter sind alle männlich mit einer Ausnahme, Teamleiterpositionen sind alle mit Frauen besetzt, bis auf eine Ausnahme.
Wiedereinsteiger sind sehr willkommen, jedoch bekommen Wiederkehrer nicht automatisch die Kunden, die sie vor der Karenz o.Ä. gehabt haben. Man bekommt aber schon einen Kundenstamm zugewiesen, auf den man sich stürzen kann. Grundsätzlich ist Hays schon sehr bemüht in diese Richtung.

Warum meine schlechte Bewertung in der Kategorie: Es werden eben nicht alle Mitarbeiter gleich behandelt. So bekommen manche super Kunden, die regelmäßig kaufen (sogenannte Key Accounts) und andere müssen sich ihr Geschäft mühsam aufbauen. Außerdem entscheiden Teamleiter (manchmal auch Abteilungsleiter) über die Kundenaufteilung und da Teamleiter eigen Ziele haben, die sie erreichen müssen, geben diese selten bis nie gute Kunden an ihre Mitarbeiter ab. Auch was den Skill betrifft, funktionieren manche Skills besser als andere, trotzdem haben alle KAMs/AMs sehr ähnliche bis gleiche Ziele. Total irrsinnig.

Umgang mit älteren Kollegen

In den Fühungspositionen findet man schon mal jemanden über 40 und höher, aber auf den Ebenen KAM/AM liegt der Schnitt bei ca. 27 Jahren, schätze ich. Ich persönlich habe noch nie erlebt, dass jemand über 40 bei einem Vorstellungsgespräch für eine KAM/AM-Position war, mag mich aber irren. Ü40 Personen sind definitiv nicht die Fokusgruppe, auf die sich das interne Recruiting stürzt.
Werden langdienende Kollegen geschätzt und gefördert? Würde hier fast nein sagen. Zugehörigkeit und Loyalität werden hier nur gering geschätzt, Umsatz und Zielerreichung allerdings hoch.

Arbeitsbedingungen

Es ist ein typisches Großraumbüro. Mittlerweile ist das Arbeiten bei Hays gut möglich, da wir innerhalb eines Jahres rund die Hälfte an Mitarbeiter verloren haben (von ca. 70 MA auf aktuell 34, Stand November 2020) und somit sind die Umgebungsgeräusche auf ein akzeptables Maß geschrumpft. Jeder relevante Mitarbeiter (sorry Werkstudenten!) bekommt einen Laptop, ein Smartphone und ein Headset zur Verfügung gestellt. Die Laptops sind von Dell und grundsätzlich in einem guten Zustand, sodass man flüssig damit arbeiten kann. Bei den Smartphones handelt es sich um IPhones (8? Kenn' mich da wirklich zu wenig aus und wollte das eben nicht nachrecherchieren). Die Headsets sind eher billig, erfüllen aber ihren Zweck. Leider dämpfen sie keine Umgebungsgeräusche und das Gegenüber am Telefon kann praktisch alles aus dem Großraumbüro mithören. Beleuchtung passt, Belüftung / Heizung sind ok für mein Empfinden.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

In der Küche gibt es erste Ansätze für eine primitive Form von Mülltrennung. Scheint aber mehr der Imagepflege zu dienen als tatsächlich dem Umweltschutz, da man jede Art von Müll in jedem der vier Tonnen (Plastik, Metall, Papier und Restmüll) finden kann. Hier sollte mal dringend geschult werden, welcher Müll in welche Tonne gehört.
Hays spendet regelmäßig an die Kinderkrebsforschung, wobei regelmäßig einmal im Jahr ist und dabei handelt es sich dann um mehrere tausend Euro im vierstelligen Bereich.
Keine Ahnung, ob Sie Fair Trade unterstützen. Mir wäre nichts in die Richtung aufgefallen. Meiner Ansicht nach macht Hays in diese Richtung zu wenig und das trotz zahlreicher Öko-, Vegan- und Sozialfetischisten. Muss hier nochmal betonen, dass das meine persönliche Einschätzung ist und hier vielleicht Dinge im Hintergrund laufen, von denen ich nichts weiß.

Gehalt/Sozialleistungen

Muss hier wieder 3 Sterne geben. Das Gehalt ist für Berufseinsteiger ziemlich gut (AM ca. 40k plus 7k variabel, MCR ca. 32k plus 3k variabel im Jahr), wer aber mit Berufserfahrung kommt, wird behandelt wie ein Neuankömmling in der Berufswelt und bekommt das gleiche. Vom variablen Anteil können die meisten aber nur träumen, da man den nur bekommt, wenn man seinen Ziele erreicht, die wiederum nur von jenen erreicht werden, die gute Kunden haben. Das Gehalt wird allerdings pünktlich ausbezahlt. Da kann man angeben damit...

Image

Nach außen hin hat das Unternehmen ein sehr gutes Image. Unternehmen / Kunden kennen oft Hays und verbinden damit in der Regel Qualität und Einsatz. Im Zuge der Akquise sind die meisten Kunden offen dafür, mit Mitarbeitern von Hays zu sprechen. Intern sieht die Sache etwas anders aus. Die meisten Nicht-Führungskräfte wollen aus dem Unternehmen raus und reden schlecht darüber.
Offensichtlich passt das Image, welches sich Hays gerne andichtet, nicht mit der Realität zusammen. Die Fluktuation ist enorm, was aber als "normal" für diesen Berufsbereich abgetan wird. Zudem kann sich jeder selbst gerne überlegen, wie gut das Image eines Unternehmens wirklich ist, wenn Führungskräfte dazu angehalten werden Online-Bewertungen zu verbreiten, die das Unternehmen in ein gutes Licht rücken.

Karriere/Weiterbildung

Bei Einstellungsgesprächen wird hier einem alles versprochen. Mentor in einem Jahr, Teamleiter in zwei... die Realität sieht hier ganz anders aus. Grundsätzlich gilt auch hier wieder, wer die richtigen Kunden hat, macht den Umsatz, der für gewisse Aufstiegsmöglichkeiten nötig ist. Alle anderen tümpeln ihr Hays-Leben lang herum und kämpfen gegen Kündigung an, die einem in regelmäßigen Abständen angedroht werden. Weiterbildung endet mit der Ramp-Up-Phase (die ersten 6 Monate), ab da wird nur noch minimalst in Weiterbildung investiert. Bildungskarenz gibt es am Papier, in der Realität aber niemand.

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Arbeitgeber-Kommentar

Liebe Kollegin, lieber Kollege,

vielen Dank für dein sehr ausführliches Feedback. Gerne nehme ich zu einigen Punkten hier Stellung, stehe aber jederzeit auch für einen persönlichen Austausch zu Verfügung. Uns ist Feedback von unseren MitarbeiterInnen sehr wichtig und nehmen uns die Verbesserungsvorschläge zu Herzen. Vor allem das Thema offene und transparente Kommunikation ist uns ein wichtiges Anliegen, welches wir stetig verbessern möchten. Umso bedauernder ist es zu lesen, dass du trotz der zahlreichen Team-Workshops und Mitarbeiterbefragungen mit anschließenden erfolgreichen und durchaus von KollegInnen positiv angesprochenen Maßnahmen noch keine Verbesserung selbst wahrgenommen hast. Ich würde mich freuen, wenn du hier auch persönlich auf mich zukommst, um mir deinen Zugang zu dem Thema im Detail zu erläutern (im Büro oder unter eva.fuchs@hays.at).

Trotz der negativen Aspekte ist es schön zu lesen, dass du auch einige Bereiche recht positiv erlebst, wie zum Beispiel den Teamzusammenhalt und unsere Benefits. Mit unseren Benefits, wie z. B. diversen Mitarbeiterrabatten und 30 Tagen Urlaub, sowie einer Jahreskarte der Wiener Linien, möchten wir unseren Mitarbeitern zusätzliche Wertschätzung übermitteln. Es tut uns aber leid zu lesen, dass du nicht das Gefühl hattest, Lob und Anerkennung für deine Leistung zu erhalten. Wir versuchen stets besonders positive Leistungen von KollegInnen in Rundmails oder auch in Meetings namentlich hervorzuheben, um so auch unsere Anerkennung zu zeigen.

Wir bedauern wirklich sehr, dass du deine Erfahrungen bei Hays so empfindest. Ich würde mich über einen persönlichen Austausch mit dir sehr freuen, um ggf. Missverständnisse auszuräumen und/oder gemeinsam Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten, die unserem Unternehmen und allen KollegInnen langfristig nutzen können.

In jedem Fall wünsche ich dir alles Gute und viel Erfolg.

Beste Grüße
Eva

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