Die Ratten verlassen das sinkende Schiff
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der Standort ist öffentlich gut erreichbar.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Klo-Situation.
Verbesserungsvorschläge
Verbesserungsvorschläge wurden über die Jahre eingebracht und großteils ignoriert.
Kommentiert nicht auf Kununu negative Reviews oder auf Facebook negative Kunden-Erfahrungen, sondern hört auf die Warnhinweise der Mitarbeiter im Unternehmen.
Extrem schlechte interne Mitarbeiterbefragungen kommen nicht von ungefähr und werden sich nicht zum Positiven ändern, wenn man den Kopf in den Sand steckt und nichts ändert.
Die ING-DiBa war ein wirklich guter Arbeitgeber mit ganz normalen kleinen Macken, welcher zum absaufenden Dampfer angewachsen ist.
Arbeitsatmosphäre
Wer die ehemalige 'ING-DiBa' noch als vergleichbar kleines und agiles Unternehmen kennen lernen durfte, der erkennt sie heutzutage leider nicht mehr wieder. Die guten Leute sind, oder wurden gegangen. Die stets morbid-sarkastisch-negative Einstellung der MitarbeiterInnen ist in vielen Pausengesprächen die Norm. Vereinzelt gibt es noch nette und kompetente KollegInnen.
Beim aktuellen Kurs ist nur die Frage, wie lange noch.
Kommunikation
Intern wurde die Kommunikation liebevoll als 'Brand washing' bezeichnet. Veranstaltungen bei denen über unrealistische Zielvorgaben informiert wurde, gab es zur genüge. Die Teilnehmerzahl schwand allerdings.
Nicht jeder singt und klatscht gerne bei solchen Veranstaltungen mit.
Kollegenzusammenhalt
Abhängig vom Bereich in dem man gearbeitet hat, gab es harmonische und disharmonische Gruppierungen. Meinungsverschiedenheiten gibt es klarerweise in jedem Unternehmen. Leider wurden die Ambitionen für Abteilungsfeiern oder Teambuildings spürbar zurückgefahren.
Entweder man kümmert sich selbst darum, oder der Zusammenhalt verschlechtert sich mit der Zeit.
Work-Life-Balance
Druck und Stress haben leider stark zugenommen. Akkordarbeit bei der sich KollegInnen gesundheitlich kaputt gearbeitet haben, habe ich leider auch mitbekommen. Hier muss jeder Arbeitnehmer selbst aufpassen, seine Grenzen nicht zu überschreiten.
Der Arbeitgeber schaut leider nicht darauf.
Vorgesetztenverhalten
Es gibt unverständlicherweise kein Ausbildungsprogramm für Vorgesetzte. Teilweise regiert die Freunderlwirtschaft. Wer sich an der richtigen Stelle einschmeichelt, der kann ohne Rücksicht auf seine Skills eine leitende Position erhalten.
Man spürt die Wachstumsschmerzen leider stark im Unternehmen.
Interessante Aufgaben
Eine Ideenbörse wurde eingestellt, weil diese Vorschläge entweder sofort abgelehnt wurden oder man bei Umsetzung keinerlei Anteil am Erfolg erhielt. Unter dem kreativ umgesetzten Buzzword 'Agile' gibt es nun einen Versuch, Teams selbst verantwortlich für ihre Produkte zu machen. Das Ergebnis ist viel Chaos und Meinungsverschiedenheiten bei Zuständigkeiten und Prozessen. Zusätzlich stiegen die Corporate-Vorgaben für Dokumentation und sonstigem langweiligen Overhead.
Das ist weder agil, noch interessant für die MitarbeiterInnen.
Gleichberechtigung
Frauen haben die gleichen Chancen wie Männer. Homosexuelle sind genauso willkommen wie jegliche ethnische Gruppen. Bei einem Großunternehmen wundert es ich mich allerdings, dass es keinen einzigen Mitarbeiter mit körperlicher oder geistiger Behinderung gab. Aus meiner Sicht wäre es ein Klax, jemanden mit Trisomie für die interne Postzustellung einzustellen.
Umgang mit älteren Kollegen
Das Durchschnittsalter im Unternehmen ist sehr jung. Es gibt kaum ältere Mitarbeiter.
Arbeitsbedingungen
Angefangen von der zu trockenen Luft im Großraumbüro bis zur nicht vorhandenen Klimaanlage (besonders in den oberen Stockwerken bemerkbar), wird man beim Hinweis darauf nur zurückgewiesen. Die Arbeitsgeräte sind durch Corporate-Vorgaben enorm langsam (Thin-Clients) und mobiles Arbeiten nur teilweise möglich. Banken müssen klarerweise strikte Vorgaben im Sinne der Sicherheit einhalten, das ist keine Frage.
Hier wird es allerdings klar übertrieben oder auch vollkommen falsch angegangen. Die Tools im Einsatz sind nicht aufeinander abgestimmt und erzeugen Overhead und Kopfschmerzen durch ihren Dokumentationsaufwand. Leider hat die DiBa Österreich da kein Wort mitzusprechen, da alles Vorgabe des Mutterkonzerns sind.
Zusammengefasst sind die Arbeitsbedingungen mühsamst und witzlos.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird Geld in die Hand genommen und Unternehmen mit gutem Zweck finanziell unterstützt. Das ist gut so, wirkt zum Teil aber wie das Erkaufen von einem guten Gewissen.
Selbst wird hier kein Finger gerührt.
Gehalt/Sozialleistungen
Im Marktvergleich zahlt das Unternehmen unterdurchschnittlich. Es gibt für die meisten Mitarbeiter keinen variablen Gehaltsanteil, aber dafür einen verpflichtenden All-In Vertrag. Es gibt zwar Essensgutscheine, aber ohne Kantine kommt das tägliche Essen gehen in Restaurants der Umgebung relativ teuer. Wer zum Einstieg nicht sehr gut verhandelt, holt dies kaum noch auf.
Man hat nicht das Gefühl wertgeschätzt zu werden.
Image
Das äußerliche Image der Diba ist ein durchaus gutes. Nachdem sie das verstaubte Niki Lauda Testimonial fallen gelassen haben und sogar mit Dragqueen-Image im Online Auftritt und Fernsehwerbung aktiv waren, wurde dies positiv aufgenommen.
Welche Bank traut sich das schon?
Allerdings bröckelt das Image langsam, was man an den Facebook-Kommentaren zur Support-Qualität erkennen kann. Die Service-Line MitarbeiterInnen sind genauso überarbeitet und deren Mitarbeiter-Verbrauch ist schlichtwegs alarmierend. Drinnen herrscht eine morbide Stimmung.
Aussen hui, innen Pfui.
Karriere/Weiterbildung
Die wirklich guten erkennen dass sie in Österreich keine Möglichkeit haben und gehen nach Deutschland oder in die Niederlande, zu anderen Standorten im Konzern.
Wer gut ist und sich hocharbeiten will, muss fast zwingend ins Ausland gehen.