Let's make work better.

KPMG Austria GmbH Logo

KPMG 
Austria 
GmbH
Bewertung

Top
Company
2024

Ein sehr faires und menschliches Unternehmen, das viel verlangt und viel mehr zurückgibt. (Manager, Wirtschaftsprüfung)

4,3
Empfohlen
Ex-FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei KPMG Austria GmbH in Linz gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- Zusammenhalt in den Teams und die Zusammenarbeit mit vielen Gleichgesinnten
- Menschlichkeit
- das Gefühl, alle Möglichkeiten zu haben wenn man nur bereit ist über den Tellerrand zu schauen
- Austausch zu verschiedenen Problemen mit verschiedenen Experten, die einem alle sofort helfen
- Wertschätzung für den Einzelnen
- Schulungen und Weiterbildungen in tollen Seminarhotels

Ich kann den Job Wirtschaftsprüfer als Berufseinstieg wirklich jedem empfehlen, der sich für den Bereich Finanzen begeistert - man lernt in sehr kurzer Zeit wirklich viel. Ob man dann in der Prüfung bleibt oder auf die "andere Seite" wechselt, es ist für jeden eine lehrreiche und spannende Zeit, wenn man sich darauf einlässt.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- oftmals fehlende Koordination zwischen den einzelnen Abteilungen/Teams/Partnern, was zu hohen Arbeitsbelastungen und viel Druck in Spitzenzeiten führt
- "kaltes Wasser" Ansatz wird oft etwas übertrieben...

Verbesserungsvorschläge

- mehr auf die Flexibilität der Mitarbeiter achten und diese fördern, durch interne Rotation und Austauschprogramme, aber auch durch eine "Start Up Kultur" mit bedingungslosem DU und ohne starre Strukturen
- Einstiegsgehalt erhöhen und dafür die Steigerungen etwas abflachen
- bereit sein für Veränderungen
- weg von der Käfighaltung von Berufseinsteigern in den Besprechungszimmern der Kunden hin zu digitaler Arbeit mit fallweise Kundenterminen und laufendes Coaching der Neu-Einsteiger durch eigens dafür verantwortliche Mitarbeiter. Leider wird die Mitarbeiterführung und -entwicklung noch nicht wirklich als wichtige Aufgabe wahrgenommen; das kostet viel Zeit und Energie und sollte nicht "neben dem Job" gemacht werden sondern von Mitarbeitern, die dafür ausgebildet sind und sich auch die Zeit nehmen können.

Arbeitsatmosphäre

Man arbeitet meistens in sehr kleinen Teams (1-4 Personen), es hängt also sehr viel von den einzelnen Kollegen ab, wie die Atmosphäre wahrgenommen wird. Aufgrund der Tätigkeit bei verschiedenen Projekten lernt man auch eine Vielfalt an Arbeitsweisen in verschiedenen Teams kennen - das kann mitunter anstrengend sein, ist aber nach einer gewissen Zeit sehr bereichernd.
Wenn man nicht gerade beim Kunden ist (in der Wirtschaftsprüfung ist man, grob geschätzt, von November bis März/April bei diversen Kunden eingesetzt - es kommt aber bereits viel öfter vor, dass Prüfungen und Beratungsprojekte komplett digital bzw. im Homeoffice abgewickelt werden) dann hängt es davon ab an welchem Standort man arbeitet - als Einsteiger sitzt man die ersten 1-2 Jahre im Großraumbüro (was aber auch einen gewissen Charme hat, da der Austausch mit den Sitznachbarn sehr förderlich sein kann).

Kommunikation

Vor allem in der COVID-Krise hat sich die Unternehmensführung durch gute Kommunikation ausgezeichnet - man wusste immer, was gerade erlaubt ist und was nicht (KPMG hat eigene Maßnahmen individuell für jeden Standort entwickelt). Auch die wirklich schnelle Umstellung auf digitales Arbeiten ist gelungen, da ca. 80% der Mitarbeiter ja sowieso für mobiles arbeiten ausgestattet sind. Ich denke, dass auch das Homeoffice weiterhin als fixer Bestandteil bleiben wird (1-2 Tage in der Woche je nach Wunsch und Team).
Generell muss man auch sagen, dass Kommunikation immer von der einzelnen Führungskraft abhängt - somit kann das sicherlich zu unterschiedlichen Eindrücken führen. Ich persönlich hätte mir oft mehr "Leadership" und nicht nur fachlichen Input gewünscht - das ist aber dann für andere wahrscheinlich wieder genau umgekehrt. Auch als Führungskraft darf man Stärken und Schwächen haben.

Kollegenzusammenhalt

Einfach Spitze - gerade als Einsteiger nach der Uni findet man hier viele Gleichgesinnte und Freunde. Meine Arbeitskollegen waren zum Großteil meist in meiner Altersgruppe, daher läuft auch der Schmäh entsprechend.

Work-Life-Balance

Wie in der Überschrift erwähnt, wird viel verlangt - das war mir bewusst, als ich mich für ein Big 4 Unternehmen entschieden habe. Ich hatte selten eine 40-Stunden Woche wo man pünktlich Freitag um 14:00 den Stift fallen lässt - dafür muss man aber auch hervorheben, dass man gerade in der Wirtschaftsprüfung als Einsteiger oftmals den ganzen Sommer freinehmen kann. Urlaube von Ende Juni bis Mitte September sind keine Seltenheit - da kann man seine Überstunden abbauen (Hinweis - man bekommt frühestens ab 4 Jahren einen All In Vertrag; in den ersten Jahren sammelt man in den stressigen Wintermonaten Überstunden, die man im Sommer entsprechend abfeiern kann). Urlaubsregelungen können sehr flexibel getroffen werden - ich konnte mir sogar schon eine Auszeit für 4 Monate nehmen um eine Reise zu unternehmen.

Vorgesetztenverhalten

Wie oben schon erwähnt, hängt das natürlich vom Vorgesetzten ab - es wird immer verschiedene Herangehensweisen geben. Ich hatte meistens sehr menschliche und faire Teamleiter bzw. Partner - man muss allerdings auch Eigeninitiative zeigen und damit klarkommen, dass man im kalten Wasser am schnellsten schwimmen lernt. Oft haben die Vorgesetzten einfach keine Zeit, um etwas zu erklären oder einen komplexen Sachverhalt mit dir durchzugehen. Man sollte also für diesen Job Eigeninitiative und Selbstständigkeit mitbringen.

Vielleicht sollte man hier auch zur generellen Führungsstruktur sagen, dass die KPMG ca. 90 Partner (=Geschäftsführer) hat - diese Partner verantworten ihre eigenen Projekte. Zumindest in Westösterreich (da zähle ich Linz dazu) ist es so, dass Partner kein eigenes Team haben sondern die Zuteilung je nach zeitlicher Verfügbarkeit der Mitarbeiter erfolgt. Das hat zum einen den Vorteil, dass man (wie schon oben erwähnt) mit vielen verschiedenen Teams arbeiten kann und unterschiedliche Führungsverhalten und Herangehensweisen bei Problemen kennen lernt. Leider ist man aber auch schnell der "Indianer vieler Häuptlinge", was zu sehr viel Druck und Stress führen kann...

Interessante Aufgaben

Definitiv - wenn man offen ist für Neues und Flexibilität zeigt, dann kann man sich vor den gefürchteten "Sonderprojekten" kaum retten. Dabei aber immer das eigene Wohl im Auge behalten und auch mal NEIN sagen, sonst wird's schnell zu viel! Generell sollte man sagen, dass die bloße Berufsbezeichnung "Wirtschaftsprüfung" oft zu kurz greift - man arbeitet regelmäßig bei Beratungsprojekten (Einführung neuer Gesetze/Standards, Einführung neuer ERP-Systeme, Due Dilligence Unterstützung), Schulungen von neuen Mitarbeitern, Erstellung von Angeboten zur Kunden-Akquise, ... die Liste lässt sich beliebig fortführen, das hängt allerdings auch sehr stark vom verantwortlichen Partner ab!
Hervorzuheben ist auch, dass viele Kollegen mittlerweile interne Job-Rotation machen (von Audit weg zB für ein halbes Jahr in die Steuerberatung oder schnell und flexibel im Bereich M&A/Advisory aushelfen).

Gleichberechtigung

Gleichberechtigung wird durchgehend gelebt - auch der Wiedereinstieg mit Kindern ist aufgrund der sehr flexiblen Arbeitsmöglichkeiten eigentlich nie ein Problem. Ich denke, das wird durch die verbesserten Home-Office Möglichkeiten in Zukunft noch einfacher gehen.

Umgang mit älteren Kollegen

Der Umgang mit älteren Kollegen ist prinzipiell sehr gut und fair - Erfahrung ist in dieser Branche genauso notwendig wie der Umgang mit der Technik und neuen Programmen.

Arbeitsbedingungen

In den Büros und Standorten sind die Arbeitsbedingungen gut - wie oben schon erwähnt kann es sein dass man in den ersten Jahren im Großraumbüro sitzt wo es schwierig wird seine Ruhe zu haben. Man verbringt auch sehr viel Zeit bei Kunden; dort werden die Wirtschaftsprüfer oft in einem Besprechungszimmer untergebracht (mit einem Schild "Vorsicht Wirtschaftsprüfer"), das kann auf Dauer anstrengend werden.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es gibt viele Aktionen, um Spenden zu sammeln oder als Helfer in der eigenen Arbeitszeit zB irgendwo bei einem Flohmarkt zu unterstützen.
Umweltbewusstsein könnte durch mehr digitales Arbeiten und weniger Autofahrten zum Kunden etwas erhöht werden, aber das regelt sich aktuell eh von selbst.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt ist am Anfang nicht wirklich traumhaft (das ist leider bei allen Big 4 Unternehmen in Österreich so) - man kann aber jedes Jahr mit Sprüngen um die 10% (oder mehr) rechnen und ist somit eigentlich nach 3-4 Jahren bei einem guten Gehalt. Zusätzlich kommt natürlich die Ausbildung, die man bei den Big 4 erhält und die auch am Markt sehr geschätzt wird. Ich persönlich sehe das am Anfang geringe Gehalt definitiv als Investment in die Zukunft.

Image

Hier muss man unterscheiden:
Image bei Kunden - gut bis sehr gut (KPMG hat einen guten Markenauftritt und viele Kundenpublikationen und Studien - an den Events und der tieferen Kundenbindung/-Akquise sollte noch gearbeitet werden).
Bei Mitarbeitern - befriedigend bis gut, da man selbst oft nicht das "Big Picture" hat was mit der eigenen Arbeit eigentlich erreicht wurde.
Bei Bewerbern - verbesserungswürdig. Leider werden immer die Horror-Geschichten breitgetreten (auf Bewertungsplattformen wie dieser), dass man für viel zu viel Arbeit null Anerkennung und noch weniger Geld bekommt. Die positiven Dinge werden dann leider selten erwähnt. Wie ich oben schon geschrieben habe sollte man sich vor dem Einstieg darüber im Klaren sein, was man eigentlich will - möchte ich Karriere machen, in kurzer Zeit möglichst viel Lernen und viele Kontakte zu einem breiten Netzwerk an Unternehmen knüpfen und bin ich bereit dafür einiges auszuhalten? Oder möchte ich von Anfang an genau eingetrichtert bekommen was ich wann zu tun habe und dafür einen gut planbaren Arbeitstag mit pünktlichem Ende?

Karriere/Weiterbildung

Es gibt eindeutig genug Möglichkeiten, bei KPMG (und wahrscheinlich auch bei den anderen Big 4) Karriere zu machen und sich weiterzuentwickeln - ich habe viele Kollegen kennengelernt, die innerhalb des Unternehmens gewechselt haben (zB von der Wirtschaftsprüfung in die Steuerberatung), oder die für KPMG in anderen Ländern gearbeitet haben und dann nach 1-2 Jahren wieder zurückgekommen sind.

HilfreichHilfreich?ZustimmenZustimmen?MeldenTeilen

Arbeitgeber-Kommentar

Michaela Schwarzinger, HR Leitung KPMG Austria
Michaela SchwarzingerHR Leitung KPMG Austria

Herzlichen Dank für dieses positive und sehr ausführliche Feedback! Das ist wirklich hilfreich :-)

Liebe Grüße

Anmelden