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Bewertung

Direkte Vorgesetze Top - alles darüber ein Flop. Ein Resümee nach 6 Monaten außerhalb der Post am Rochus.

3,2
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich IT bei Österreichische Post Aktiengesellschaft in Wien gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

+ Direkte Vorgesetzte
+ Kollegenzusammenhalt
+ Interessante Aufgaben (nach einer Zeit)

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- Indirekte Vorgesetze
- Weiterbildung

Verbesserungsvorschläge

+ Mehr Spielraum für direkte Führungskräfte
+ Konsequente Bewertung von indirekten Führungskräften durch deren Mitarbeiter
+ Mehr Kommunikation der indirekten Führungskräfte

Arbeitsatmosphäre

Die direkten Vorgesetzten loben viel, gerne und das vor dem eigenen Team und den weiteren Führungskräften. Man hat hier das Gefühl, dass die Arbeit wertgeschätzt wird und ich denke auch, dass die direkten Führungskräfte gerne noch mehr tun würden.

Leider wird das gegenseitige Fingerzeigen und Schuldsuchen groß geschrieben. Es geht nicht darum etwas zu verbessern, sondern die eigene Anstellung nicht zu gefährden (Motto: Wer schreibt, der bleibt.)

Aus Sicht der IT ist der Fachbereich Schuld, der nicht sagen kann was wichtig ist und was nicht. Aus Sicht der Fachbereich ist die IT Schuld, die zu langsam umsetzt.

Kommunikation

Hier wurde in den letzen Jahren sehr viel positives getan. Irgendwann wurde erkannt, dass es wichtig ist die Mitarbeiter über große Vorhaben regelmäßig zu informieren. Mein direkter Vorgesetzter verhielt sich (fast zu) vorbildlich und hat Informationen immer weitergeleitet.

Kommunikation von höheren Stufen passiert - wenn dann - nur als Dekrete oder im Rahmen eines Events.

Kollegenzusammenhalt

Der Zusammenhalt der Kollegen mit denen man täglich zu tun hat ist sehr gut. Es wird hier als Team gearbeitet und das sogar über Bereiche und (Dienstleister)-Firmen hinaus. Das funktioniert aber nur, wenn sich alle als Team verstehen.

Die Zusammenarbeit mit Mitarbeitern aus Fachbereichen (Mitarbeiter auf gleicher Stufe), die sich rein als Kunden verstehen, ist leider schlecht. Das hat nichts mit agiler Softwareentwicklung zu tun. Hier wird man gerne mal zum Opfer, wenn man keine gute Führungskraft hat.

Work-Life-Balance

Dieser Punkt war gut. Urlaube konnten (fast) immer konsumiert werden (Die Vorgesetze informieren hier auch proaktiv, wenn man zu wenig in den Urlaub geht). Eine Urlaubssperren wurde nur einmal angewendet und der direkte Vorgesetze hat hier für entsprechende Ausgleiche gesorgt.

Dank der Gleitzeit hat man als Mitarbeiter recht viel Flexibilität. Es existiert zwar eine Kernzeit, aber auch hier sind Ausnahmen (z.B. 1h später kommen, weil der Rauchfangkehrer kommt) möglich.

Leider wird die Arbeit außerhalb der Geschäftszeiten nicht gesehen, wenn man sie nicht sehr transparent macht.

Vorgesetztenverhalten

Das Verhalten des direkten Vorgesetzten ist gut. Leider sind diese in vielen Meetings um ihren Mitarbeitern den Rücken frei zu halten und teilweise recht schlecht erreichbar.

Das Verhalten der indirekten Vorgesetzten (alles über dem Teamleiter) ist leider sehr schlecht. Hier wird sogar die Devise gefahren: Wenn ich dir persönlich wehtun kann, dann tue ich das. Seltene Ausnahmen bestätigen die Regel. Als Mitarbeiter fühlt man sich an Volksschulzeiten erinnert.

Interessante Aufgaben

Anfänglich nicht, mit der Zeit ja.

Wenn ein neuer Mitarbeiter anfängt, dann nicht weil es zu viele interessante Aufgaben gibt, sondern weil ungeliebte Aufgaben abgegeben werden. Die ersten Monate macht der Mitarbeiter das was keiner will.

Nach der ersten Feuertaufe entstehen neue Möglichkeiten und man kann das machen, woran man wirklich Interesse hat.

Gleichberechtigung

Überraschenderweise ist hier die Post (v.a. in der IT) sehr gleichberechtigt und hat ein eigenes Frauenförderprogramm. Der Wiedereinstieg ist nicht nur geduldet, sondern sehr erwünscht. In der Tat sind die meisten Frauen min. so gut, wenn nicht sogar besser, als ihre männlichen Kollegen. Trotzdem kann man nicht sagen, dass man als Mann in irgendeiner Weise benachteiligt wird.

Auch auf Basis von anderen Faktoren außer dem Geschlecht ist man tolerant.

Umgang mit älteren Kollegen

Sehr gut. Es werden auch ältere Mitarbeiter eingestellt und so sind genau so Teil der Teams. Auch die älteren verbeamteten Kollegen sind ausgezeichnet und das Bild des faulen Beamten der auf seine Pension wartet, ist nicht zutreffend in der Unternehmenszentrale.

Einen Stern Abzug, weil wenige ältere Kollegen absolut nicht offen sind für Veränderungen.

Arbeitsbedingungen

Die Arbeitsbedingungen sind relativ gut. Man arbeitet in einem OpenOffice (muss man mit umgehen können), das aber oftmals zu wenig Plätze hat. Nur wer sehr früh kommt, kann am selben Platz zweimal sitzen.

Die technische Ausstattung ist normalerweise State of the Art (Ausnahme: Entwickler Notebooks sind suboptimal - können aber auf Anfrage verbessert werden). Die Unternehmenszentrale ist ein zu recht ausgezeichnetes Gebäude in dem man gut arbeiten konnte.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Als Logistikunternehmen steht die Post natürlich im Fokus solch eine Frage, da tägliche Tonnen an Paketen und Briefen transportiert werden. Die Post tut viel um CO2 Neutral zuzustellen und auch an anderen Stellen Energie einzusparen.

Desweiteren ist die Post ein Ausbildungsunternehmen und nimmt Lehrlinge in diversen Berufen auf.

Gehalt/Sozialleistungen

Die Post zahlt angemessen und markt-typisch, wenn der Mitarbeiter seinen Wert kennt und gut verhandelt. Das Mitarbeiter mit ähnlicher Erfahrung in der selben Rolle teilweise sehr unterschiedlich verdienen, ist aber nicht ungewöhlich.

Es gibt eine Reihe von Sozialleistungen für Mitarbeiter (44€ pro Quartal als Essensgutscheine, Urlaubsreisen, Vergünstigungen bei Lokalen, Sozialfonds bei Problemen, Gesundheitsvorsorge). Hier gibt es eine sehr gute Arbeitnehmervertretung.

Image

Das Image der Post ist zwiespaltig:

Als Postler wird man so gut wie immer jemanden im Bekanntenkreis kennen, der eine unzufriedene Geschichte mit einem Zusteller oder in der Filiale hatte. Die selben Menschen möchte, aber auch nicht von Amazon oder DPD beliefert werden. Die Post ist das kleinste Übel.

Aus IT Sicht ist man ebenso gespalten.
Eine Anstellung bei der Post zeigt, dass man mit den Irrungen und Wirrungen eines Konzerns klar kommt und recht komplexe Aufgaben mit "gewachsenen Strukturen" bearbeiten kann. Auf der anderen Seite deutet eine Anstellung bei einem großen Konzern an, dass man in der agilen Welt von Start-Ups und kleineren Firmen nicht mehr mitkommt.

Karriere/Weiterbildung

Motto: Do it yourself.

Die Führungskräfte verlassen sich hier auf ihre Mitarbeiter. Direkte Führungskräfte schlagen keine Maßnahmen vor, da sie teilweise nicht wissen was die Arbeit ihrer Mitarbeiter ist.

Indirekte Führungskräfte überlassen dieses Thema normalerweise Arbeitskreisen. Es ist aber nicht so, dass sie auf diese Arbeitskreise hören. Selbst wenn ein Arbeitskreis eine Methodik vorschlägt und argumentieren kann, dann wird eine andere eingeschlagen. Man hat den Verdacht, dass der einzige Zweck des Arbeitskreises ist die Idee der indirekten Führungskraft zu unterstützen.

Wenn sich der Mitarbeiter jedoch selber mit dem Thema beschäftigt, dann steht einer Weiterbildung nichts im Wege.

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