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proAlpha 
Software 
Austria 
GmbH
Bewertung

Interessante und anspruchsvolle Arbeit im ERP Umfeld

3,0
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2013 im Bereich IT bei proALPHA Software Austria GmbH in Wels gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- Wissensaustausch mit Kollegen
- Gute Organisation
- Büros sind nicht überbelegt, so dass konzentriertes Arbeiten möglich ist
- Eigenständiges, selbstverantwortliches Arbeiten
- Ideen werden gerne aufgegriffen und weiterentwickelt

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- Nachteiliger Arbeitsvertrag
- Hoher Druck seitens der Kunden
- Unzureichende Flexibilität bei der persönlichen Entwicklung
- Abdriften in zu weite Spezialisierung, irgendwann ist man dann am restlichen Arbeitsmarkt bedeutungslos (ist aber keine Schuld der Firma...)

Verbesserungsvorschläge

proAlpha entwickelt und vertreibt das gleichnamige ERP System. Die Basisentwicklung kommt aus Deutschland, in Österreich kümmert man sich um den nationalen Markt, d.h. Vertrieb, Beratung und Anpassung des Basissystems auf kundenspezifische Wünsche. Im Gegensatz zu dem Eintrag hier bei Kununu, findet man die Firma aktuell 4x in Österreich: Wien, Wels, Innsbruck und Gleisdorf, wobei nur an letztem Standort die Entwicklung stattfindet. An den übrigen Standorten sind Berater und Vertriebler zu finden.

Mit dem Eintritt in die Firma muss man sich darauf gefasst machen, von einem relativ komplexen und über die Jahre stark gewachsenen System nahezu erschlagen zu werden. Die ersten Schritte sind schwer, besonders wenn man noch keine Erfahrung im ERP Bereich hat. Als Entwickler dauert die Einschulung nahezu ein Jahr, bevor man die ersten Aufgaben alleine lösen kann – ein sehr lange Zeit des Lernens!

Das System selbst ist eine Datenbankapplikation bestehend aus vielen Einzelprogrammen, entwickelt mit der Progress Business Management Software. Die Progress Advanced Business Language ist eine eher seltene Programmiersprache der „4. Generation“, mit der Datenbankabfragen und UI-Design radikal vereinfacht wurden. Generell arbeitet man mit Progress Software, auch die Datenbank stammt von ihnen. Als Entwickler hat man die Sprache relativ schnell erlernt, besonders angenehm ist die Handhabung von Queries (ganz im Gegensatz zu diversen anderen Hochsprachen mit SQL).
Als Herausforderung bleibt jedoch die Arbeit mit dem ERP System selbst. Es ist so umfangreich, dass man selbst nach Jahren immer wieder neues findet, die Arbeit mit dem System bleibt spannend. Außerdem schreitet die Basisentwicklung auch ständig voran, so dass regelmäßig neue Versionen vom System erscheinen. Besonders bei Major Releases ändert sich dann immer einiges und ein Update Prozess beim Kunden ist ein großes Spektakel, das viel Zeit und Nerven kostet (vor allem wegen der Individuellen Anpassungen).

Generell herrscht ein angenehmes Betriebsklima. In der Regel betreut ein Entwickler eigenständig mehrere Kundenprojekte, zusammen mit einem Berater. Es findet ein ständiger Austausch zwischen den Entwicklern statt und man findet immer jemanden, der einem weiterhilft, da ja prinzipiell jeder am gleichen Produkt arbeitet. Ein Mal pro Jahr gibt es auch einen großen Kongress, wo Entwickler, bzw. Berater und Verkäufer, aus Deutschland und Österreich zusammen kommen und sich über die neuesten Entwicklungen austauschen. Dieses Event ist sehr gut organisiert und es gibt viele interessante Vorträge.

Seitens des Kunden gibt es – naturgemäß – weniger freundschaftliche Ambitionen. Es kommt aber stark drauf an, in welchem Zustand sich das Projekt befindet. So wurden mir bspw. Projekte mit schlimmen Altlasten umgehängt, bei denen ich nichts anderes tat, als ständig Fehler zu suchen (ca. 1 Jahr lang!). Entsprechend war die Beziehung auch ziemlich gereizt, besserte sich aber als ich wirklich die Fehler mit der Zeit bereinigen konnte.

Entwickler haben ein fixes Büro, von dem aus man mit dem Kunden telefoniert (2h telefonieren pro Tag ist keine Seltenheit) und per Fernwartung auf das System zugreift. Man kommt nicht viel außer Haus (Credo „Entwickler sind nicht herzeigbar“), fliegt aber ab und zu zu Schulungen nach Deutschland. Berater dagegen sind fast nie im Büro, sondern immer beim Kunden. Sie leben quasi in ihren Dienstautos. Das Dilemma ist, dass Entwickler und Berater eigentlich eng zusammen arbeiten müssten, tatsächlich sieht man sich aber fast nie. Als Berater sollte man auf jeden Fall ein technisches Verständnis für Datenbanken mitbringen und die zu Grunde liegenden Strukturen vom ERP System verstehen. Das erleichtert die Implementierung für den Entwickler und verbessert die Beratungsleistung mit den Kunden.

Bei proAlpha gibt es ein monetäres Anreizsystem, das die Mitarbeiter ermuntern soll, gezielt verrechenbare Arbeit zu erbringen. Man kann sich also einen Bonus zum Grundgehalt verdienen. Leider wird das System von einigen Parametern beeinflusst, die solche Auszahlung möglichst niedrig halten. Der Zuverdienst hält sich also in Grenzen (so er überhaupt stattfindet). Generell finde ich das Grundhalt bzw. dessen Steigerung zu gering. ProAlpha sollte ein Interesse daran, Mitarbeiter nach dieser sehr langen Einarbeitungszeit möglichst zu halten, und da ist ein wichtiger Faktor nun einmal der Verdienst. Man arbeitet in einem sehr spezialisierten Umfeld, besonders als Entwickler, und der Wechsel zu einem anderen Arbeitgeber wird mit jedem Jahr schwerer, da man am Arbeitsmarkt kontinuierlich uninteressanter wird. Genau diesem Umstand scheint die Firma aber auszunützen, um Gehaltsanpassungen möglichst niedrig zu halten.

Massiv gestört hat mich der All-In Arbeitsvertrag. Überstunden verfallen jedes Jahr, Zeitausgleich nehmen ist nicht möglich und es ist natürlich auch keine Auszahlung möglich. Mit Hilfe der flexiblen Zeiteinteilung kann man zwar Überstunden etwas ausgleichen, aber oft fallen viel mehr an. Die Home-Office Möglichkeit ist zwar prinzipiell vorhanden, es wird aber bevorzugt, dass man im Büro anwesend ist. Dementsprechend selten kann man als Entwickler davon Gebrauch machen. Berater haben es da etwas einfacher, diese können leichter von zu Hause arbeiten, wenn sie gerade keine Kundentermine haben.

Angenehm dagegen ist der hohe Organisationsgrad des Unternehmens. In der IT Branche trifft man ja recht oft auf sehr chaotische Firmen, bei proAlpha funktionieren die Abläufe und Standard Prozesse sehr gut. Es gibt viele vorgefertigte Richtlinien, nach denen gearbeitet wird, und eine klare Kompetenzverteilung.


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Gehalt/Sozialleistungen

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