Gutes Sprungbrett für den Karrierestart
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man lernt den Projektalltag und professionelles Arbeiten/Auftreten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Interne Mitarbeiter könnten besser gefördert werden was Gehaltsentwicklung und Beförderungen angeht.
Verbesserungsvorschläge
Gerade bei Absolventen sollte man versuchen, sie auf Projekten in ihrem Interessenbereich zu platzieren. Bei mir hagelte es am Anfang von allen Projekten in meinem Interessenbereich Absagen wegen "mangelnder Erfahrung".
Arbeitsatmosphäre
Generell empfand ich die Arbeitsatmosphäre zumindest auf den unteren Leveln als gut. Es hängt halt letztendlich davon ab, welche Vorgesetzte und Kollegen man auf dem jeweiligen Projekt hat. Von daher kann sich die Stimmung schnell zum Guten oder zum Schlechten wenden. Es gab regelmässige Team- und Firmenevents (Skifahren, Weihnachtsfeier, Sommerevent, etc.) was die Atmosphäre verbessert und den Zusammehalt gestärkt hat. Umso höher man in der Hierarchie steigt um so höher halt der Konkurrenzdruck.
Kommunikation
Es gab regelmässige Newsletter-Updates und bei grösseren Änderungen auch Webcasts wo die Verantwortlichen Rede und Antwort standen.
Kollegenzusammenhalt
Wie schon erwähnt war das auf den unteren Leveln (wo das Durchschnittsalter auch noch eher jünger ist) gut und man hat auch regelmässig nach der Arbeit oder am Wochenende etwas zusammen unternommen.
Work-Life-Balance
Auch das hängt immer vom jeweiligen Projekt und der jeweiligen Projektphase ab. Es gab definitiv Zeiten wo man auch mal bis in die Nacht gearbeitet hat (das bringt der Projektalltag halt mit sich), allerdings durfte man diese Stunden alle aufschreiben und im Nachhinein kompensieren. Ich hatte keine Projekte wo ich auswärts im Hotel übernachten musste, das lässt sich aber nicht allgemein sagen. Freitags ist Homeoffice üblich.
Vorgesetztenverhalten
Mit dem ersten Vorgesetzten kam ich nicht wirklich klar, da er Aktivitäten von mir erwartete, was von Berufsteinsteigern definitiv nicht erwartet werden. Ich bekam dann auch relativ schnell einen neuen Vorgesetzten mit dem ich mich sehr gut verstand. Der vertraute mir und liess mich selbstständig arbeiten. Ich arbeitete auch sehr oft mit dem verantwortlichen Managing Director (mein Chef-Chef). Mit dem kam ich auch sehr gut zurecht (er war erfrischend bodenständig) und es war definitiv spannend zu sehen wie er arbeitet und wie sein Arbeitsalltag aussieht.
Interessante Aufgaben
Es ist eine Beratungsfirma. Von daher sollte man definitiv eine gewisse Flexibilität mitbringen was die Aufgaben oder die Branche angeht in der man tätig sein möchte. Mir (Logistik-Background) wurden am Anfang trotz null Erfahrung und Interesse zig Rollen für Projekte im Banking-Bereich angeboten. Das muss jeder selbst für sich entscheiden ob er dann auch Rollen in Bereichen annimmt die ihn weniger oder gar nicht interessieren. Auf Projekte gezwungen wurde ich nicht wirklich schnell, das fand ich fair. Es ist einfach ein bisschen Glückssache welche Projekte Rollen offen haben, wenn man verfügbar ist. Das muss einem im Consulting bewusst sein.
Gleichberechtigung
War meines Erachtens nach fair und es gab auch relativ viel Frauen in höheren Positionen.
Umgang mit älteren Kollegen
Tendenziell natürlich wie im Consulting eher weniger ältere Kollegen. Die waren in der Regel in Führungspositionen oder Fachexperten ein einem bestimmten Gebiet und somit definitiv wertvoll und geschätzt.
Arbeitsbedingungen
Die Technik würde ich als sehr modern bezeichnen. Hardware und Software waren immer auf sehr neuem Stand. Das Büro in Zürich hat zwar eine prestigeträchtige Lage, allerdings ist es ein Grossraumbüro mit einem riessigen Openspace. Andererseits muss man da im Normalfall nicht wirklich oft hin. Auf die Arbeitsbedingungen vor Ort beim Kunde hat man keinen Einfluss, die variieren extrem.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gab ein paar PR-Aktionen wo z.B. ein Tag lang irgendwo Müll gesammelt wurde. Aber generell ist es halt ein profitorientiertes Börsenunternehmen. Da wird für so etwas nicht viel Geld "verschwendet". Ist aber meiner Erfahrung nach bei allen Unternehmen dieser Grösse gleich.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt empfand ich als ok. Es ist relativ transparent was man auf den jeweiligen Stufen verdient, das fand ich sehr gut. Weniger gut empfand ich den (meiner Meinung nach) intransparenten Bonus-/Beförderungsprozess. Es wurden letztendlich immer irgendwelche nicht quantifizierbaren Ziele gesetzt und am Ende wurde man halt von sämtlichen Vorgesetzten die man in dem Jahr hatte bewertet. Im weiteren Verlauf des Prozess waren die direkten Vorgesetzten dann aber auch nicht mehr involviert und dann kam es auf die Reputation der Projekte an auf denen man war und wie gut man in die höheren Level (Managing Directors) vernetzt war. Was noch gut war, dass man vergünstigte Firmenaktien kaufen konnte und somit ein bisschen am Unternehmenserfolg beteiligt wurde.
Image
Image variiert. Es gibt Firmen da ist Accenture nicht erwünscht, wenn da ein Projekt mal in den Sand gesetzt wurde (wobei das dann halt auch ein bestimmtes Projektteam war). Andererseits ist Accenture bei fast allen grossen namhaften Schweizer Unternehmen dauerhaft vertreten. Von daher sind Verallgemeinerungen schwer. Es macht sich definitiv sehr gut im Lebenslauf, was üblicherweise die Motivation für einen Karriere-Start bei Accenture ist.
Karriere/Weiterbildung
Ich hatte 10 Tage im Jahr für Fortbildungen zur Verfügung. Es gab viele interne Softskill-Trainings. Aber auch externe Trainings wurden bewilligt solange sie irgendwie sinnvoll waren. Zum Beförderungsprozess habe ich mich ja schon geäussert. Intern geht es nicht wirklich schnell vorwärts auch wenn die Leistung stimmt. Daher bleiben die Meisten auch nicht wirklich lange. Gut ist natürlich, dass man verschiedene Kunden und somit potenzielle künftige Arbeitgeber kennen lernt.