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EMPA
Bewertung

Ungeeignete Personen an Schlüsselstellen, insbesondere in der Verwaltung

2,6
Nicht empfohlen
FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei Empa in Dübendorf gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die vorhandenen Grundlagen. Das Potenzial der Leute und der Aufgaben. Das Image und die Stellung der Unternehmung.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die ungesühnte Willkür von ExponentInnen auf Stufe Direktion/Abteilungsleitung

Verbesserungsvorschläge

Es ist alles vorhanden und in guter Qualität - Leitbild, Managementhandbuch, kompetente Mitarbeitende im HR, etc.. Ich habe aber mehrmals erfahren, dass Zuwiderhandlung keine Konsequenzen hat, insbesondere bei Personen, die Vorbildcharakter haben kraft ihrer Position (AL, DL).
Konsequente und korrekte interne Information bei (personellen) Veränderungen erfolgen in meinem Umfeld nicht.
Für meine Arbeit wünschte ich mir statt den Fokus auf Schuldzuweisungen und Bestrafungen zu legen, lieber gemeinsam lösungsorientiert handeln.

Arbeitsatmosphäre

Leitbild und Managementhandbuch enthalten klare ethische und konkrete Handlungsweisen und sind an sich vorbildliche Dokumente. Verstösse werden allerdings immer wieder folgenlos durchgezogen, notfalls auch monate-/jahrelang mit Unterstützung bis ganz oben. Weist man als Mitarbeitender auf Probleme hin oder fordert verbriefte Verhaltensweisen ein, wird es sehr ungemütlich. Man bekommt Coachings "verpasst", es wird mit allen möglichen Personen - ausser einem selber! - über die Problematik gesprochen und - wenn man es selber nicht macht - wird einem explizit und immer wieder die Kündigung nahegelegt. Die Leitung HR spielt hier konsequent auf Seiten des Arbeitgebers mit.

Kommunikation

Insbesondere über personelle Veränderungen wird intern hartnäckig geschwiegen. Personen "verschwinden" regelrecht. Auch wenn Kündigungen und Krankschreibungen und die daraus entstehenden Fragen im Umfeld sich häufen, gibt es keine Information dazu. Das erzeugt ein Klima von Angst und Ohnmacht. Gerüchte ersetzen die Informationen und treiben eine negative Spirale an. Es entsteht der Eindruck einer Zweiklassengesellschaft: die einen dürfen offensichtlich alles (man fragt sich in letzter Zeit auch bei einigen Stellenbesetzungen, wie diese mit den geltenden Ablaufregeln in Einklang zu bringen sind), die anderen werden ohne Grund immer wieder vorgeführt, eingeschränkt und gemassregelt.
Austrittsgespräche fanden in allen mir bekannten Fällen von Kündigungen bisher nicht statt.

Kollegenzusammenhalt

In einer generellen Stimmung von Angst und Unberechenbarkeit bilden sich immer auch grosse Freundschaften. Diese Entwicklung ist aber bei genauer Betrachtung eher ein Alarmzeichen. Sie ist z.B. mit horrendem informellen Informationsaustausch verbunden - zulasten der Arbeits- aber v.a. der Erholungszeit. Da offiziell keine Informationen kommen, muss müssen wir unsere Informationen auf KollegInnenstufe zusammenlegen.

Work-Life-Balance

Teilzeitanstellungen und flexible Arbeitszeiten sind i.d.R. gut möglich.

Vorgesetztenverhalten

Katastrophal. In meinem Departement wird offensichtlich alles dem Machterhalt untergeordnet. Gerät man aus irgendeinem Grund - Fragen zu Widersprüchen bei der Aufgabenerledigung reichen aus - auf die "falsche" Seite, werden alle Register gezogen, um einem das Leben schwer zu machen: üble Nachrede, ständige mündliche Kritik ohne genaue Angabe der Gründe oder konkreter Kritikpunkte. Auch Dritte werden als Kritikgebende erwähnt, ohne aber Gegenstand oder Person zu nennen. Informationen oder Gesprächen mit Dritten zu den angemahnten Kritikpunkten, Nötigung, Zwang zum Umgehen der verbrieften Regeln. Ich erlebe regelmässig, dass 1-2 Stufen über mir über meinen Tätigkeitsbereich und meine Mitarbeitenden entschieden wird, meist sogar ohne mich direkt zu informieren. Die Verantwortung für die oft negativen Konsequenzen bleibt aber selbstredend bei mir, was dann wiederum zu Kritik an meiner Person geführt hat.

Interessante Aufgaben

Grundsätzlich gibt es an der Empa sicher viele überdurchschnittlich interessante Aufgaben und auch Leute, die darin gerne, ungehindert oder sogar gefördert arbeiten können und exzellente Resultate erzeugen. Das hängt einzig und alleine von den jeweiligen Vorgesetzen ab.
Meine Aufgabe entspricht überhaupt nicht meinen Qualifikationen. In den entsprechenden Gesprächen dazu wurde lapidar gesagt (wiederholt): das sei ja von Anfang an so kommuniziert worden, das sei halt so oder meine Persönlichkeit wurde mit nebulösen Formulierungen kritisiert. Im Bewerbungsgespräch wurde mir etwas ganz anderes versprochen. Mein eigener Fehler ist, dass ich nicht in der Probezeit gegangen bin - dort war das im Ansatz erkennbar. Aber nicht immer kann oder will man sich einen solchen Abgang leisten und hegt auch Hoffnung, dass man beim Eskalieren Gehör findet und in einer solch öffentlichen Institution eben verbriefte Regeln einfordern kann. Beides habe ich erfolglos probiert.

Gleichberechtigung

Ursprünglich hatte die Empa eine sehr gute Chancengleichheit, die auch mehrfach ausgezeichnet wurde. Mit dem Abgang der dafür zuständigen Person scheint mann gleichsam wieder ins Mittelalter zurückgefallen zu sein. Auf Stufe Direktion gibt es mehrere Personen, die sich nicht scheuen, auch laut frauenfeindliche Kommentare abzugeben oder in den entsprechenden Arbeitsgruppen Inputs bringen, die an die chauvinistischen Ausreisser der 80/90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts erinnern. Übrig geblieben sind eine tolle Kinderkrippe, das Sommercamp, ein Stillzimmer und vereinzelte Aktionen mutiger Frauen und einzelner mutiger Männer. Aber wie lange noch?

Umgang mit älteren Kollegen

Zitat einer Abteilungsleitenden in diesem Zusammenhang: "wir sind doch keine soziale Institution!"
Zuweilen gewinnt man den Eindruck, dass ältere und v.a. langjährige Mitarbeitende bewusst aufs Abstellgleis gestellt oder zu einer Kündigung bewegt werden sollen. Hier wird dann mit harten Bandagen gekämpft, da man nicht - wie in der Privatwirtschaft - nach Gutdünken Kündigungen aussprechen kann. Die PersonalvertreterInnen und Gewerkschaften haben immer wieder gut zu tun...

Arbeitsbedingungen

Sehr gute Infrastruktur und Dienstleistungen (HR bei Neueinstellung, IT, Büroeinrichtungen, etc.), sehr gute Sozialbedingungen, Möglichkeiten zu Teilzeitarbeit, Homeoffice, Sportabos, etc. etc.. Hier wird allerdings langsam abgebaut.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Umweltbewusstsein ist relativ hoch, wahrscheinlich da viel an diesen Themen gearbeitet wird und es ein entsprechendes Image zu verteidigen gilt bzw. einen entsprechenden Auftrag.
Auch das Sozialbewusstsein ist gut (s. Arbeitsbedingungen). Ein negativer Trend ist aber klar auszumachen. Schade, wenn man ein solch hohes Qualitätsniveau eigenhändig und ohne Not abbaut. Das Finanzargument kann nicht glaubhaft ziehen, wenn gleichzeitig in Fehlinvestitionen oder zunehmende Mitarbeiterkonflikt-Lösungen massenweise Geld investiert wird?

Gehalt/Sozialleistungen

Die Verdienstmöglichkeiten und Sozialleistungen sind immer noch sehr gut.
Achtung, Lohnverhandlungen sind ausschlaggebend - es gibt grosse Lohnunterschiede ohne Begründbarkeit, weil im Einstieg schlecht verhandelt wurde! Es gibt Vorgesetzte, die die Leute gerne so günstig wie möglich nehmen, auch wenn das unfair ist, im Team bei Bekanntwerden zu massiven Problemen führt oder das Lohnsystem "gedehnt" werden muss. Unbedingt bei Bewerbung die öffentlich zugänglichen Lohnunterlagen studieren und sich schlau machen!

Image

Das Image der Empa ist nach wie vor sehr gut.

Karriere/Weiterbildung

Es gibt zwei Klassen von Mitarbeitenden:
Den einen steht alles offen und sie werden aktiv und über die Grenzen der öffentlichen Auflagen und eigenen Richtlinien ge- und befördert - Karriere im Sauseschritt.
Den anderen werden alle möglichen, auch massiv tiefer qualifizierte Arbeiten aufgenötigt, Weiterbildungen vorenthalten (im Sand verlaufen gelassen trotz anfänglicher Zusage) oder sie werden mit einem Federstreich von ihren Aufgaben enthoben und - immerhin bei Besitzstandswahrung - degradiert, etc.. Gerne auch ohne nachvollziehbare Begründungen.
Offiziell sind Weiterbildungstage aber verbrieft.

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