Zerfall der Unternehmenskultur
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Stimmung in diversen Teams ist immer noch sehr gut. Die Produktepalette passt auch. Auch gibt es in der Helvetia noch eine Vielzahl von loyalen und gut qualifizierten Mitarbeitern.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Intransparente Kommunikationspolitik - Mikropolitik und Machtverhalten einzelner Führungskräfte - Kulturzerfall - zu geringe Personalbezogenheit.
Verbesserungsvorschläge
Es muss zwingend alles daran gesetzt werden, die Firmenkultur "alte Helvetia" einigermassen wieder herzustellen, Mikropolitiken und Machtverhalten zu unterbinden und den Mitarbeitern in einer wertschätzenden Haltung gegenüber zu treten.
Fokusverlagerung von der Digitalisierung hin zum funktionierenden Betrieb einer Versicherungsgesellschaft. Ebenfalls muss die momentane Struktur und die Besetzung von Spitzenpositionen kritisch hinterfragt werden. Sind wirklich die richtigen Personen am richtigen Ort eingesetzt oder sind die Position aus der Integrationsvergangenheit einfach nur besetzt.
Arbeitsatmosphäre
Im Vertrieb herrscht eine regelrechte Angstkultur. Wertschätzung fehlt gänzlich. Nur die Verkaufsleistung zählt. Die Personalfluktuation und der Abgang von vielen hochqualifizierten Mitarbeitern sind klare Indizien dafür.
Kommunikation
Intransparente Kommunikation sind an der Tagesordnung und schüren die Mikropolitik. Offen zu kommunizieren traut sich fast niemand mehr. Wer offen kommuniziert hat mit Repressionen zu rechnen wird mundtot gemacht oder rausgeschmissen. Das einfache Thema, betroffene zu beteiligten machen, ging ganz vergessen.
Kollegenzusammenhalt
Je nach Abteilung ist der Zusammenhalt gut. Geprägt wird dieser auch in den Mikroorganisationen von der Firmenkultur, welche leider in den letzten Jahren massiv an Stellenwert verloren hat. Dies zeigt klar die letzte Mitarbeiterbefragung. Unternommen wird jedoch nichts, dieses wertvolle gut wider aufzubauen und zu pflegen.
Work-Life-Balance
Es zählen Abschlüsse und Termine. Auf die effektive Arbeitszeit und vor allem die Arbeitsqualität wird viel zu wenig Augenmerk gerichtet. So werden beispielsweise Ende Jahr allfällige Feriensaldis von Aussendienstmitarbeiter automatisch aus dem System gelöscht.
Vorgesetztenverhalten
Mikropolitik beherrscht das Verhalten von Vorgesetzten. Dieses Machtverhalten löst in der Mannschaft eine Angstkultur aus, hemmt Ressourcen und verhindert eine offene und lösungsorientierte Kommunikation. Viele Vorgesetzte sind mit Ihrem Job massiv überfordert. Dies begründet sich mit der Struktur die vom ehemaligen VRP eingeführt wurde und leider bist heute nicht angepasst ist. Der Hauptfokus der Führungsspitze liegt auf der Digitalisierung. Andere wichtige Themen rücken somit weit in den Hintergrund.
Interessante Aufgaben
Die Aufgabe(n) sind sehr interessant. Trotz des Mottos und der Aufforderung selbstverantwortlich zu handeln, werden Führungskräfte und Mitarbeiter immer mehr eingeschränkt und kontrolliert.
Gleichberechtigung
Dieses Thema hat die Helvetia voll im Griff:-)
Umgang mit älteren Kollegen
Auch hier zählt nur die Leistung. Es gibt keinerlei Konzepte wie ältere Mitarbeiter würdig in den Ruhestand übertreten können. Saubere Übergangsregelungen von Kundenbeständen auf jüngere Kundenberater werden aus Kostengründen nicht finanziert. Frühpensionierung von langjährigen Mitarbeitern die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr voll leistungsfähig sind, werden ebenfalls nur sehr selten unterstützt.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen entsprechen den heutigen Standards. Stehpults erhält man jedoch nur mit einem Arbeitszeugnis.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Auch dieses Thema wird seit Jahren positiv umgesetzt.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Entschädigungen liegen im Branchendurchschnitt. Im Aussendienst gibt es jedoch sehr grosse Differenzen, da die Verträge hauptsächlich auf Neuabschlüsse ausgerichtet sind. Qualität, Betreuung und Pflege werden viel zu gering Entschädigt. Für eine angemessene Entschädigung von hoch qualifizierten Innendienstmitarbeitern fehlt auch vielfach das Budget.
Image
Das Image ist momentan noch einigermassen gut. Wenn es die Helvetia jedoch nicht bald schafft, die Angstkultur in eine wertschätzende Vertrauenskultur zu wandeln, Mitarbeiter zu binden und Mikropolitik zu verhindern, dann.....
Karriere/Weiterbildung
Es wird stets versucht, gute Mitarbeiter zu entwickeln und zu behalten. Hier sind einige sehr gute Konzepte vorhanden, die jedoch auch mangels Budget nicht korrekt umgesetzt werden können. Je nach Abteilung wird auch die Kostenbeteiligung von externen Ausbildungen sehr unterschiedlich gehandhabt. Auch diese Ungleichbehandlung schürt eine negative Stimmung.