

SBB CFF FFS Bewertung
Ausbildung zum Lokführer ist eine Katastrophe
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der Lohn ist sehr hoch und auch die Zulagen sind super grosszügig.
Die Mitarbeiter, vor allem die anderen Lokführer sind die meisten sehr freundlich und hilfsbereit.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Hierarchie bei der SBB
Das Konzept der Ausbildung
Das allgemeine Desinteresse an Verbesserungsvorschlägen.
Verbesserungsvorschläge
Das Ausbildungskonzept ist einfach nur eine Katastrophe. Das Lernportal LMS ist unübersichtlich, man findet die Dokumente nicht. Die Ausbildung ist unkoordiniert. Einschulungen auf Fahrzeugen finden teils erst nach Monaten statt, obwohl man diese schon früher beherrschen muss. Das sogenannte Coaching durch die ABL ist ein schlechter Witz. Gecoacht wird nicht, höchstens zusammengestaucht, wenn was nicht rund läuft. Keine Hilfestellung. Man wird ins eiskalte Wasser geworfen, den Rettungsring halten sie in der Hand, aber wenn du ersäufst, ersäufst du halt. Eine richtige « shit happens » Mentalität.
Die ganze Ausbildung muss von Grund auf neu konzipiert werden. Ich weiss jetzt schon von Anwärtern, die ans aufhören denken oder sich nach der Ausbildung von der BLS, RBS oder einem anderen Unternehmen rauskaufen lassen, da es katastrophal ist. Wenn einem ältere Lokführer sagen, dass die jungen Lokführer grösstenteils nach 2-3 Jahren gehen, sollte das schon bedenklich stimmen, zumal der Personalbedarf akut ist.
Die Ausbilder
Sehr unterschiedlich. Die Ausbildner in der Schule sind sehr gut, stets sehr bemüht, dass vorhandene Chaos im Online-Tool der SBB zu vermitteln. Die ABL (Ausbildungsleiter), welche eigentlich die Aufgabe haben zu coachen, machen dies nicht. Alle paar Wochen mal ein Treffen und wenn man Fragen hat, heisst es dann lapidar: schau doch selbst nach. Echt super so ein Coaching.
Spaßfaktor
Das einzige was effektiv Spass macht, ist das mitfahren mit den Lokführern. Die sind toll und helfen praxisorientiert.
Aufgaben/Tätigkeiten
Eigentlich ein Kindheitstraum. Deshalb ist es umso schmerzhafter die Realität zu sehen.
Variation
Null. Toureneinteiler geben einem immer die selbe Tour, keine Abwechslung. Und da wundern die sich, wenn man den Anschiss hat.
Respekt
Natürlich offiziell sogar eines der Konzernziele. Aber in der Realität nicht gelebt. So nach dem Prinzip der vertikalen Integration. Es wird von oben heruntergeschaut und man hat gefälligst zu spuren. Sonst gnade dir Gott.
Karrierechancen
So nach 5 Jahren nach der ersten periodischen Prüfung kann man selbst zum verhassten Ausbildungsleiter werden. Aber wer will das schon.
Arbeitsatmosphäre
Auf der Strecke bzw. mit den « normalen » Mitarbeitern gut. Aber wenn man mit der höheren Ebene zu tun bekommt, merkt man, dass man nichts wert ist. Eben streng hierarchisch wie im Militär oder in der Bundesverwaltung um 1950.
Ausbildungsvergütung
Eigentlich abenteuerlich überbezahlt. Also wer kriegt schon in der Ausbildung so viel Geld? Das kenne ich sonst von nirgends...
Arbeitszeiten
Ich merke, dass ich sehr Mühe mit der Schichtarbeit habe. Permanent nur Frühdienst. Aber das wusste ich ja vorher.