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AG
Bewertung

Von Hui zu Pfui in wenigen Jahren

2,5
Nicht empfohlen
Ex-FreelancerHat bis 2019 im Bereich IT bei Swisscom in Zürich gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die Aussicht vom Tower oben ist klasse!

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Eigentlich alles, was die letzten 2-3 Jahre passiert ist. Hört endlich mit dem agilen Blödsinn auf, gebt den Leuten wieder anständige Vorgesetzte, und lasst sie Ihren Job machen. Die hatten dies vorher nämlich ziemlich gut gemacht. Wenn Ihr allerdings weithin permanent wegen Ausfälle und Datenpannen in den Zeitungen erscheinen wollt, dann macht weiter mit den nie endenden Umstrukturierungen.

Verbesserungsvorschläge

Oberstes Management: Nimm Deinen Hut, es reicht.
Ansonsten: Man KANN agil arbeiten, und DevOps machen. Aber nur in Teams, die auch Devs und Ops haben. In einem Team, in dem es kein weder Entwickler, noch feste Releases gibt, macht es NULL Sinn. Wenn ein Hospital T-Shaping verordnet, der Oberarzt kochen lernen muss, und der Koch das Chirurgenhandwerk, dann wird weder das Essen dort besser, noch steigt die medizinische Qualität. Vor 6 Jahren war die Swisscom ein Traum-Arbeitgeber. Jetzt ist es nurnoch ein unsteuerbares Schiff, bei dem die Brückenbesatzung gerade in Meetings & Zeremonien versumpft ist.
Bevor eine Umstrukturierung endet, wird überlappend die nächste begonnen. Mit dem Ziel, dass niemand merkt, dass die vorangegangene Umstrukturierung ausser Kosten nichts gebracht hat.

Arbeitsatmosphäre

Die Personalfluktuation im ehemaligen Team ist unglaublich. Nach einem Jahr kennt man fast niemanden mehr, alle am flüchten.

Kommunikation

Von den völlig überlasteten, und dadurch planlosen Tribe-Chiefs bekommt man frech ins Gesicht gelogen.

Kollegenzusammenhalt

Ist auf einer Galeere halt so - die Ruderer halten zusammen.

Work-Life-Balance

Oft Samstag- und Sonntagsarbeit, dazu sehr oft Rufbereitschaft. Ok, als Externer bekommt man es bezahlt. Als Interner würde ich allerdings auch flüchten.

Vorgesetztenverhalten

Es gab einen herausragenden Vorgesetzten. Leider war er wohl zu ehrlich, und ist deshalb nach 10 Jahren Betriebszugehörigkeit geflogen. Ansonsten herrscht agiles Chaos. Vorgesetzte gibt es ja offiziell nicht mehr, das Team entscheidet. Aber nur solange diese Entscheidungen mit dem Management konform gehen, sonst wird's ungemütlich.

Interessante Aufgaben

Es gibt schlimmeres. Richtig entfalten kann sich wegen umständlichen und teilweise wiedersprüchlichen Prozessen aber niemand. Es sei denn, man kennt die passenden Leute, die das auf dem kurzen Dienstweg erledigen. Ist aber wegen genannter Fluktuation sehr mühsam, die ganzen Kontakte aufrecht zu erhalten.

Gleichberechtigung

Keine Probleme festgestellt.

Umgang mit älteren Kollegen

Schwer festzustellen, ich hatte keine älteren Kollegen. Man fragt sich, warum.

Arbeitsbedingungen

Permant neue Ideen vom Management, die kaum mit der realen Situation in Einklang zu bringen sind. Man hat das Gefühl, das Management schnappt beim Golfen mit anderen Managern irgendwelche wichtig klingende Buzzwords auf, und versucht die dann auf biegen und brechen im eigenen Unternehmen einzubinden. Hauptsache, man selbst klingt modern, egal ob es in den Betrieb passt, oder nicht.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Hunderte originalverpackte Geräte, Kabel und anderes im Müll. Man fasst es zuweilen nicht.

Gehalt/Sozialleistungen

Freelancer-Stundensatz war überdurchschnittlich

Image

Bei den Mitabeitern: Sinkend.
Bei Kunden: Teuer und unflexibel

Karriere/Weiterbildung

Nicht zutreffend bei Freelancern

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Arbeitgeber-Kommentar

Liebe/r ehemalige/r Kollege/in

Ich danke dir für die Zeit, die du in diese Bewertung gesteckt hast. Leider eine nicht allzu leicht verdauliche Kost, wie ich feststellen musste.

Fangen wir mit dem Positiven an: Auch mir gefällt die Aussicht im Tower sehr und schön, konntest du wahrnehmen, dass uns das Thema Gleichberechtigung wichtig ist.

Nun zu den negativen Punkten:

Agilität: Bei uns soll Agilität eine fundamentale Veränderung der gesamten Haltung sowie Arbeits- und Denkweise sein, deren Ziel nicht primär die effizientere Bearbeitung einzelner Aufgaben ist. Auch bedeutet Agilität nicht, dass wir keine Vorgesetzten mehr haben, wir tendieren lediglich zu einer flachen Hierarchie. Dabei setzen wir zeitgleich auf Eigenverantwortung, welche sich in einer höheren Motivation der Mitarbeitenden äussert. Uns ist bewusst, dass "agile" in den letzten Jahren zu einem sehr präsenten Buzzword wurde. Wir sehen jedoch viele Vorteile in dieser Arbeitsmethode, auch in Organisationen die nicht nach DevOps arbeiten.

Work Life Balance: Bei uns gibt es Bereiche, bei denen Wochenendarbeit und auch Rufbereitschaft eine Voraussetzung sind. Dies wird jedoch im Voraus klar und deutlich kommuniziert, weshalb niemand aus heiterem Himmel an Sams- oder Sonntagen arbeiten muss.

Umweltbewusstsein: Wo hast du die hunderten von unverpackten Geräten im Müll gefunden? Bin absolut deiner Meinung, dass dies ein No-Go ist und man an betroffener Stelle etwas dagegen unternehmen muss.

Insgesamt scheinst du ein sehr schlechtes Bild von Swisscom zu haben; vermutlich aus verschiedenen Gründen. Solltest du es begrüssen, mit mir über die angesprochenen Punkte zu reden, kannst du gerne auf mich zukommen. Es würde mich freuen, dir meine Sicht der Dinge zu schildern – vielleicht gewinnst du dadurch ja einen doch etwas anderen Blick auf Swisscom als Arbeitgeberin.

Alles Gute und beste Grüsse,
David

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