Profit steht über den Mitarbeitenden
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Valora an sich ist eine Firma mit einem sehr spannenden Umfeld. Man kann viel über das Retail-Business lernen und je nach Tätigkeit sich im eigenen Verantwortungsbereich einbringen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Alle die aufgezählten Punkte wiegen leider viel mehr als die Positiven.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre wurde laufend schlechter. Man spürte ziemlich schnell, dass nicht alle Mitarbeitenden etwas wert waren, sondern lediglich Nummern und dementsprechend hat die Arbeitsatmosphäre darunter gelitten. Es war die erste Firma, die ich erlebt habe, welche Abteilungen (die funktional zusammenarbeiten) gegeneinander standen und es enorm wichtig war, gegen diese gut dazustehen. Im Sinne von "Wir gegen die", wir sind relevanter als die usw.
Kommunikation
Es war eine klassische Aufteilung nach ungeschriebenen Klassen. Wenn man dazugehörte, hat man Informationen erhalten, wenn nicht, dann nicht. Dementsprechend gingen viele Gerüchte rum.
Kollegenzusammenhalt
Ableitend zu der obigen Klassengesellschaft, die die zu der niederen Klasse gehören, halten eher zusammen.
Work-Life-Balance
Work-Life-Balance ist nur gewährt, wenn man Nein sagen kann. Es gibt im Management sehr gute Leute, die jedoch das Privatleben so gut wie heruntergefahren haben. Dies wird in der Belegschaft als Norm und Richtlinie gelebt, wenn man pünktlich nach Hause geht, muss man sich doofe Sprüche anhören. Denn es ist egal, wenn man kleine Kinder, zu pflegende Familienmitglieder oder sonstige aussergeschäftliche Verpflichtungen hat.
Vorgesetztenverhalten
Das ist natürlich sehr unterschiedlich je nach dem in welcher Abteilung man arbeitet. Mein Vorgesetzter war leider sehr schlecht. Es gab oft Klassenkämpfe innerhalb der Abteilung, er spaltete mit seinem Verhalten die Abteilung immer mehr. Er log die Mitarbeitenden nachweislich an, um sie zu pushen oder dahin zu lenken, wie er es gerne wollte. Es war wie Mobbing. Man konnte nichts dagegen tun.
Interessante Aufgaben
Meine Aufgaben waren zu Beginn interessant. Danach war es nur noch "Aufgaben, die niemand machen wollte, aber man machen muss". Da die Aufgabenteilung auch nach Klassen aufgeteilt wurden.
Gleichberechtigung
Aus meiner Sicht gibt es da keine geschlechtsbezogene Benachteiligung.
Umgang mit älteren Kollegen
Aus meiner Sicht gibt es da keine geschlechtsbezogene Benachteiligung.
Arbeitsbedingungen
Die technische Infrastruktur war ok. Jedoch war es oft laut (open office). Da der Vorgesetzte oft der lauteste war, konnte man sich nicht beschweren.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Leider wird da viel zu wenig darauf geachtet.
Gehalt/Sozialleistungen
Man kann einzig den Einstiegslohn gut verhandeln, danach kriegt leider nur die obere Etage Lohnerhöhung. Es gibt zwar einen budgetierten Posten für Lohnerhöhungen, dieser wird dann nach belieben vom Vorgesetzten gesteuert und dieser hat das Geld an diese Leute weitergegeben, welche leistungsUNabhängigen Kriterien entsprachen. Ich hatte immer gute Bewertungen in den Mitarbeitergespräche und habe nie etwas erhalten.
Image
Das interne Image war zu Beginn viel besser. Die Firma hatte intern die dunkle "Kiosk AG" Vergangenheit abgelegt und einen guten Weg geschlagen zu einem guten Image. Leider haben alle diese und viele weitere Punkte dazugeführt, dass das Vertrauen in die Firma verloren ging.
Karriere/Weiterbildung
Diese wird nie gefördert, selbst wenn man konkrete und nachweislich für die Firma nützliche Ideen für Weiterbildungen hätte. Wenn man nicht zu der "oberen" und "coolen" Klasse gehört, hat man da keine Chance.