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Academic 
Work 
Germany 
GmbH
Bewertung

Viel Show, aber leider dann eher wenig Substanz

2,5
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Personal / Aus- und Weiterbildung bei Academic Work Germany GmbH in München gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Als erste Orientierung, ob einem der Bereich "Personalwesen" liegt, war es ok.

Verbesserungsvorschläge

- transparentere Kommunikation
- sinnvolleres Budgetmanagement (lieber weniger Trips und Events und dafür eine bessere Gehaltsstruktur)
- Verbesserung des Images (damit eben auch keine so hohe Fluktuation entsteht)
- bessere Provisionsregelungen

Arbeitsatmosphäre

Es herrscht schon sehr viel Kollegialität - vor allem auf den unteren Positionen (also unterhalb des Management) - aber auch hier gibt es eine gewisse Ellbogen-Mentalität. Generell helfen aber Kollegen immer gerne weiter und man kann auch mal halbwegs beruhigt in den Urlaub fahren, ohne dass einen danach der Weltuntergang erwartet.
Zur Atmosphäre allgemein: es ist eine Kombination aus schwedischer Gelassenheit und´Druck vom Mutterkonzern. Ein auf und Ab wenn man so will. Aber im Vergleich zu vielen anderen älteren Firmen geht es hier wesentlich entspannter zu (manchmal sogar etwas zu entspannt).

Kommunikation

In einer Krise zeigt sich oft, wie gut und genau es eine Firma mit der Kommunikation tatsächlich hält: hier hat AW noch sehr, sehr viel Nachholbedarf, denn oft hatte man Ewigkeiten gar keine Informationen, dann wurde man sporadisch mal nach seiner Meinung gefragt (diese wurde dann in den allermeisten Fällen aber völlig ignoriert) und man erfuhr viel dann über den "Flurfunk" oder irgendwie hintenherum.
Ich hätte mir mehr Transparenz gewünscht, gerade was eben auch sehr tiefgreifende Entscheidungen anging, die man so ohne Erklärung dann nur schwer oder gar nicht nachvollziehen konnte.

Kollegenzusammenhalt

Es wurde in meiner Zeit viel gelacht und ich hatte das Glück in einem tollen Team mit Kollegen zu sein in dem wir uns alle auf einer Augenhöhe verstanden haben.
Auch hier gibt es dann immer wieder schwarze Schafe, die einem ein wenig in den Rücken fallen - gerade bei einem Personaldienstleister bei dem man darauf angewiesen ist, dass man als Team (Recruiter und Account Manager) agiert und der Erfolg sehr oft von einer guten Zusammenarbeit abhängt, finde ich es sehr schade, dass Kollegen durch eine persönliche Fehde oder einen Groll gegen das Management dann den (unbeteiligten) Kollegen ihre Arbeit noch schwerer machen.

Work-Life-Balance

Bis vor Corona war eine Work-Life Balance zwar immer angepriesen, allerdings war das Verhalten der Firma dann hierzu doch etwas widersprüchlich, denn man durfte sich theoretisch nur 2 Home Office Tage im Monat nehmen, wenn man seine Zahlenziele im Vormonat erreicht hatte.
Ich bin nun kein Mensch der nur aus dem HO arbeiten möchte - dafür fehlt mir dann der Kontakt zu den Kollegen zu sehr - aber mehr Flexibilität sollte im 21. Jahrhundert von so einem "hippen" Arbeitgeber schon drin sein.

Vorgesetztenverhalten

Das ist jetzt ein zweischneidiges Schwert: von meiner direkten Managerin wurde ich soweit nie enttäuscht. Wir konnten immer offen miteinander kommunizieren und wenn ich Unterstützung brauchte, dann wurde mir weitergeholfen.
Eine Ebene weiter nach oben wird dann die Luft schon etwas dünner: die gesetzten Ziele für die verschiedenen Teams und auch Branches waren immer utopisch (gerade auch immer im Hinblick auf die vergangenen Jahre und die Entwicklung der Brand und der Konkurrenz). Wie oben schon kurz erwähnt, wurde ab und an nach der Meinung der Angestellten gefragt, allerdings hatte man sehr oft das Gefühl, dass das nur aus rein platonischen Gründen gemacht wurde da viele Entscheidungen komplett konträr zur Lage und auch entgegen der Empfehlungen der Mitarbeiter getroffen wurden. Ich führe das sehr viel auf die dominante Hand des schwedischen Mutterkonzerns zurück, der sich leider sehr viel einmischt, aber keine Ahnung vom deutschen Markt hat und um jeden Preis versucht alles genau so wie in Schweden umzusetzen.

Interessante Aufgaben

Um ehrlich zu sein: es kehrt sehr schnell eine gewisse Routine ein und man macht am Schluss immer genau das Gleiche. Das ist dann auch irgendwann ernüchternd, gerade wenn man keine zusätzliche Rolle innerhalb der Firma (wie Coach, etc.) annehmen kann, um seinem Arbeitsalltag ein wenig mehr Abwechslung zu bieten und auch karriere-technisch weiter zu kommen.
Das Gute am Personaldienstleister-Dasein: man lernt sehr viele verschiedene Leute kennen und kann - wenn man es richtig macht - auch gut networken. Aber wenn man einen wirklich kreativen Beruf will, dann sollte man sich hier bewusst sein, dass schnell der Alltagstrott ruft und man hier dann auf Dauer sicherlich nicht glücklich und erfüllt nach Hause geht.

Gleichberechtigung

Was ich am Anfang gut fand, war dass es hieß "alle sind bei uns gleich; egal ob m/w/d und auch in welcher Position (Account Manager oder Consultant Manager): alle bekommen das gleiche Gehalt". Das fand ich sehr fortschrittlich und auch fair.
Abzüge gab es dann als herausgekommen ist, dass manche eben doch etwas gleicher sind als andere (die durften dann doch mit einem höheren Gehalt starten) und auch manche internen Vetternwirtschaften gingen einem dann irgendwann auf die Nerven.

Umgang mit älteren Kollegen

Der Altersdurchschnitt liegt bei 28 Jahren - es gibt also nicht wirklich "ältere" Kollegen!
(das hat zwar auch sein Gutes, gerade eben für Berufseinsteiger die ein Junges Umfeld als sehr angenehm empfinden, allerdings kommt hier dann auch der Negativaspekt zu Tage, dass es viele Kollegen nicht lange genug in der Firma hält, um als "älterer Kollege/ Kollegin" zu gelten!)

Arbeitsbedingungen

Die Offices - München City und München Garching - sind sehr schön: schwedischer Stil, mit eigentlich allem was man so braucht (Kaffeemaschine und Wasser gibt´s immer). Durch Corona und einige andere Umstände wurde nun das seit erst einem Jahr laufende Office in Garching wieder geschlossen (absolute Fehlinvestition, aber ok...) und AW ist in München vorerst wieder nur mit einem Office in zentraler Lage hinter dem Hauptbahnhof vorhanden.
Wenn alle im Büro sind und ständig telefoniert wird und nebenher auch noch die Musikanlage läuft, dann merkt man den deutlichen Nachteil eines Großraumbüros...aber wenn man Glück hat ist einer der kleineren Meetingräume frei und man kann sich stundenweise mal zurückziehen.
(wie das ganze nun mit den Corona-Auflagen funktionieren wird/ soll kann ich nicht sagen)

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es gibt ein Sozialprojekt, das die Firma unterstützt, allerdings hört man nur sehr selten etwas davon.
Es gibt immer wieder tapfere versuche die Firma und auch das Verhalten der Kollegen "grüner" zu machen (manche Kollegen haben es da mit ihrem Eifer dann irgendwann auf nervtötender Basis übertrieben), aber ich denke da ist für die Zukunft auch noch Luft nach oben.

Gehalt/Sozialleistungen

Das ist sicherlich bei vielen ein Streitpunkt, denn manche sind sehr Gehalt-fixiert und andere wiederum fokussieren lieber andere Benefits wie Work-Life Balance, Weiterbildungsmöglichkeiten, oder andere Dinge.
Auch wenn ich es gut finde, dass Männer und Frauen gleich gestellt sind und gleich viel verdienen (solange die Positionen ähnlich sind), umso mehr hat es mich nach einer Weile gestört, dass man an anderer Stelle benachteiligt wird (hier sage ich nur "Provisionsprozentsätze"!).
Auch sollte hier mal klar gesagt werden, dass man weder für die Arbeit als AM noch als CM einen Uniabschluss braucht, da es hier primär auf die Persönlichkeit und auf Learning-by-Doing ankommt! Wer also mit beispielsweise einem Mastertitel ankommt, wird mit dem Gehalt nicht glücklich sein, das teilweise auch noch unter dem Industriestandard liegt... Aber wenn man in der Arbeit aufgeht und mit einem Quäntchen Glück die richtigen Aufträge und Kunden bekommt, dann kann man auch hier gehaltlich nochmal ordentlich weiterkommen.
Bedingt durch Corona und andere Sparmaßnahmen wurde einige Benefits eingestampft, die es sonst aber gab.

Image

Das ist einer der größten Mangelpunkte: das Management hat irgendwie die verklärte Meinung, dass Academic Work Deutschland einen so guten Ruf und Stand hat, wie die Mutter in Schweden. Dem ist leider nicht so: nach vielen, vielen, vielen Gesprächen mit Bewerbern und Kundenunternehmen, ist immer deutlicher geworden dass 95% der Zielgruppe (der "Young Professionals") AW nicht kennt und noch nie davon gehört hat. In einem so konkurrenz-getriebenen Industriezweig wie der Personaldienstleistung ist das ein Supergau! Auch viele Entscheidungen im bereich Marketing wurde auf nicht sonderlich sinnvolle Weise getroffen und haben nicht zur weiteren Imageförderung beigetragen.

Karriere/Weiterbildung

Es gibt festgelegte Karriere-Stufen die sich an den persönlichen Zahlen/KPIs orientieren.
Interdisziplinär innerhalb der Firma zu wechseln ist sehr schwer und hier kommt manchmal die (auf jeden Fall so empfundene) Vetternwirtschaft zum tragen: für manche werden extra Positionen geschaffen, für andere eben nicht. Dienstwagen gibt´s für die Einen schon, für die anderen wieder nicht (ohne irgendeine vergleichbare andere Alternative) und komischerweise funktioniert das "interne Expat Programm" auch nur sehr einseitig (Schweden werden gerne nach Deutschland geschickt, aber Deutsche können nicht nach Schweden oder in andere Länder gehen....)
Ich persönlich hatte Glück und durfte einige Schulungen mitnehmen.
Die interne Schulungsplattform ist zwar nett, allerdings findet man eher selten die Zeit dazu sich hiermit zu befassen.

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Arbeitgeber-Kommentar

Liebe ehemalige Kollegin/ Lieber ehemaliger Kollege,

vielen lieben Dank für dein ausführliches Feedback. Wir schätzen deinen Input sehr und bedanken uns für deine Verbesserungsvorschläge.
Solltest du dieses Feedback nicht bereits in deinem Exit-Interview weitergegeben haben, stehe ich dir jederzeit gerne zur Verfügung, deinen konstruktiven Input noch einmal näher zu erläutern.

Ich wünsche dir auf deinem weiteren Weg alles erdenklich Gute und bedanke mich für deinen Einsatz bei uns.

Liebe Grüße
Charlotte Reinholz

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