Vielen Dank für die schöne, lehrreiche Zeit!
Wofür möchtest du deinen Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation loben?
Viele hilfreiche und regelmäßige Informationen.
Was macht dein Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation nicht gut?
Wichtige Entscheidungen früher kommunizieren und lokale/regionale Erfordernisse berücksichtigen.
Wie kann dich dein Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation noch besser unterstützen?
Pauschale Anordnung für Kurzarbeit wird der Situation vor Ort nicht gerecht. Überstunden bei Kurzarbeit sind formell nicht zulässig, werden sich aber wohl unter der Hand an manchen Stelle nicht vermeiden lassen. Eine Abstimmung mit den Niederlassung fand nicht statt und alles wurde "von oben" verordnet. Hier wäre ein vorheriger Austausch durchaus sinnvoll gewesen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre in der Niederlassung ist super. Die Kolleginnen und Kollegen sind motiviert sowie engagiert und man arbeitet an gemeinsamen Zielen. Getrübt wird die Atmosphäre lediglich von Einflussfaktoren, die von außerhalb kommen. Sinnlose, nicht erreichbare KPIs, die von der Geschäftsführung vorgegeben werden, endloses Reporting und zig "Aktionspläne" stören mehr den Arbeitsfluss als dass es jemandem nützt.
Kommunikation
Unter den Kolleginnen und Kollegen sowie mit den direkten Vorgesetzten hervorragend. Solange Entscheidungen bis zur Gebietsleiterebene getroffen werden, ist die Kommunikation schnell und transparent. Darüber hinaus wird oftmals Geheimniskrämerei betrieben und man erfährt wichtige Entscheidungen meist über "Flurfunk" viel schneller als über die offiziellen Kanäle.
Kollegenzusammenhalt
Super! Kollegialität, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt wird hier gelebt. Man kommt als neuer Mitarbeiter und geht als Freund. Natürlich hängt es auch an jedem selbst sich entsprechend einzubringen, aber wenn man aufgeschlossen ist, wird man hier herzlich aufgenommen. Der Zusammenhalt funktioniert auch niederlassungsübergreifend hervorragend und man bekommt im Kollegenumfeld immer die entsprechende Unterstützung, die man benötigt.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance hängt immer ein stückweit vom Vorgesetzten und der jeweiligen Niederlassung ab. Klar bedeutet "40 Stunden Vertrauensarbeitszeit" meist, dass man mindestens 40 Stunden die Woche arbeitet und Überstunden nicht vergütet sind. Eine 35 Stunden/Woche mit Gleitzeitkonto kann hier leider nicht geboten werden. Dafür genießt man viele Freiheiten, kann auch mal später kommen bzw. früher gehen und stößt auf viel Verständnis, wenn man aus privaten Gründen mal wichtige Termine wahrnehmen muss.
Vorgesetztenverhalten
Die direkten Vorgesetzten, mit denen man regelmäßig im Austausch steht, kann man hier nur loben. Ich hatte das Glück eine stets verständnisvolle Niederlassungsleiterin zu haben, die mich in der schweren Anfangszeit (Einsteiger ohne Branchenerfahrung) super eingearbeitet und dabei nie unter Druck gesetzt hat. Später hat sie - entgegen der Politik der Geschäftsführung - einem, soweit eben möglich, die maximalen Freiräume gewährt, so dass man sich voll entfalten und auf die eigenen Stärken fokussieren konnte. Auch auf Gebietsleiterebene wird viel abgefangen was "von oben" kommt und es gab eine durchwegs konstruktive, tolle Zusammenarbeit. Mit der Geschäftsführung kommt man an der Basis eher selten in Kontakt. Vielleicht rührt daher auch das fehlende Verständnis des Management zu operativen Prozessen und dem Tagesgeschäft, das sich oftmals in fehlender Wertschätzung und Überheblichkeit niederschlägt.
Interessante Aufgaben
Man hat die Möglichkeit vom Recruiting über die Personaladministration bis hin zum Vertrieb alle Facetten der Personaldienstleistung kennen zu lernen. Einen abwechslungs- und lehrreicheren Beruf wird man schwer finden können. Hin und wieder bekommt man auch die Möglichkeit bei spannenden Projekten wie Ausschreibungen o.ä. mitzuwirken. Langweilig war es definitiv nie!
Gleichberechtigung
Wird in jeder Hinsicht voll gelebt!
Umgang mit älteren Kollegen
Respektvoller und kollegialer Umgang mit allen Kollegen - unabhängig vom Alter. Der Auszubildende oder Berufsanfänger findet hier ebenso seinen Platz wie der Routinier, der schon im fortgeschrittenen Alter ist.
Arbeitsbedingungen
Wir hatten ein schönes, helles Büro mit Klimaanlage, eine Küche in der wir unser Mittagessen warm machen konnten und konnten uns kostenlos Wasser+Kaffee nehmen. Die Büros ermöglichen ein Arbeiten in kleinen Teams und man ist nicht einem hektischen Großraumbüro ausgesetzt. Von der Technik ist Adecco auch top ausgestattet. Laptops ermöglichen ein Arbeiten im HomeOffice, schallisolierte Kopfhörer sorgen für ungestörte Telefongespräche und auch sonst bekommt man alles gestellt, was man für die tägliche Arbeit benötigt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier muss und wird noch einiges getan. Exemplarisch sei hier die Möglichkeit einer digitalen Unterschrift genannt, die in der Fläche erst noch umgesetzt wird. Prozesse bei denen Projektmitarbeiter Dokumente ausdrucken und dann unterschrieben an uns senden, damit wir diese dann erneut ausdrucken und mit unserer Unterschrift versehen wieder einscannen, sollten irgendwann der Vergangenheit angehören. Ansonsten hängt das Umwelt- und Sozialbewusstsein natürlich auch viel von den Kolleginnen und Kollegen ab, wie es im Alltag umgesetzt wird. Soziale Projekte werden teilweise von der Geschäftsführung unterstützt oder initiiert, aber oftmals wirkt das mehr wie eine Marketingkampagne denn als ernstgemeintes soziales Projekt.
Gehalt/Sozialleistungen
Für mich als Berufseinsteiger war das Gehaltsgefüge gut und kann sich wohl auch im Branchenvergleich sehen lassen. Wenn man allerdings sieht, was in anderen Branchen teilweise möglich ist, dann relativiert sich das Ganze sehr schnell. Gehaltsverhandlungen sind meist sehr mühsam, können sich auch in die Länge ziehen und was dann oftmals dabei rauskommt, ist nicht immer für jeden zufriedenstellend. Es gibt zwar auch Prämien und Provisionen, mit denen man sein Gehalt nochmals aufstocken kann, aber hier ist man oftmals auch von konjunkturellen Entwicklungen oder dem vorgegebenen Budget abhängig. Mit allen Leistungen (Gehalt, Prämien, Provisionen, Weihnachtsgeld) kommt man unter dem Strich auf ein akzeptables Gehalt, aber wenn man sich auch finanziell weiterentwickeln möchte, dann stößt man hier schnell an Grenzen.
Image
Die Branche an sich hat ein Imageproblem. Innerhalb der Branche steht Adecco aktuell noch relativ gut da und vor Ort kann man sich bei Bewerbern, Mitarbeitern und Kunden einen guten Ruf erarbeiten. Leider wird durch Großprojekte wie Amazon der gesamte Ruf teilweise vernichtet, den man sich jahrelang mühevoll aufgebaut hat. Während Adecco lange Zeit für qualifiziertes Personal und Professionalität stand, wird es mittlerweile manchmal als "Helferbude" wahrgenommen, die mehr Wert auf Quantität als Qualität legt und auch ein stückweit das Klischee der Zeitarbeitsfirmen bedient. Als Außenstehender ist es dann natürlich schwer nachvollziehbar, dass es getrennte Bereiche gibt, die sehr unterschiedlich aufgestellt sind und auch komplett anders arbeiten.
Karriere/Weiterbildung
Einige interessante Schulungen gibt es im Rahmen der Akademie, die man aber schnell alle durch hat. Teilweise bekommt man auch die Möglichkeit extern noch Weiterbildungsangebote wahrzunehmen (z.B. Ausbilderschein). Wenn man länger dabei ist, sind die Möglichkeiten jedoch sehr begrenzt und von Weiterbildung kann dann kaum noch die Rede sein.
Auch die Karrieremöglichkeiten sind begrenzt und hängen meist weniger vom eigenen Potential ab als von den äußeren Umständen. Ein Aufstieg ist meist nur dann möglich, wenn ein Vorgesetzter geht (oder gegangen wird). Wenn man dann für eine Beförderung vorgesehen ist, einen entsprechenden Prozess durchläuft und es daraus nichts wird, weil die Geschäftsführung "strategische Entscheidungen" trifft, dann ist das natürlich auch eher frustrierend.
Letztendlich nutzen viele Adecco als Karrieresprungbrett, um früher oder später im Personalwesen, Einkauf oder einer sonstigen Abteilung bei einem größeren Unternehmen unterzukommen - manchmal auch direkt bei ehemaligen Kunden.