Elemente eines toxischen Arbeitsumfeldes, andauerndes Chaos und überfordertes Management
Gut am Arbeitgeber finde ich
Krisensicher
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
S. Bewertung und auch alle anderen Bewertungen bei kununu.
Wenn so viele Mitarbeiter dasselbe bemängeln, muss was dran sein.
Arbeitsatmosphäre
Mittlerweile grösstenteils absolut toxisch. Null Wertschätzung, fehlende Kommunikation, intransparente Beförderungen und Entwicklungsmöglichkeiten, absurd hohe Fluktuation und jeder ist sich selbst der Nächste. Das macht auf Dauer unzufrieden und krank.
Das Management hat sich in der „Transformation“ über die Jahre verloren und die Steuerung ist entglitten. Die ständige Neuorganisation führt zu Chaos und noch mehr Unsicherheit und wirkt wie ein verzweifelter Versuch, wieder Ordnung schaffen zu wollen.
Kommunikation
Wenig Kommunikation top down und zwischen den einzelnen Ebenen. Informationen werden häufig nur einem erlesenen Kreis zugänglich gemacht. Frei nach dem Motto: so viel Information wie nötig, so wenig wie möglich. Fehlerkultur gibt es hier nicht. Im Vorstellungsgespräch wird hingegen die „Start-Up“ Mentalität gelobt (und viele andere Dinge in Aussicht gestellt, die oft nicht der Realität entsprechen). Weiter weg könnte man kaum sein. Erwähnenswert ist auch der eigene Tisch in der Kantine für die Geschäftsführung. Steilere Hierarchien hab ich nirgends erlebt.
Kollegenzusammenhalt
Grösstenteils nette Kollegen. Man sitzt ja im selben Boot. Eine echte Bindung kommt in diesem Umfeld allerdings nicht zustande. Viele haben innerlich gekündigt, sofern nicht schon in die Tat umgesetzt.
Work-Life-Balance
Wie auch viele andere hier schildern, gibt es das bei Aldi kaum. Vertrauensarbeitszeit sei Dank.
Vorgesetztenverhalten
Wo soll ich anfangen?! Ein riesiges Problem bei Aldi. Hier sieht man viel, wie es nicht sein sollte.
Häufiges Micromanagement, nicht an Absprachen halten, niedrige Wertschätzung, Druck über alle Ebenen weitergeben usw. Zudem beschäftigen sich Vorgesetzte oft kaum mit ihren Mitarbeitern, es sei denn, er/sie bekommt Druck von oben. „Führung“ passiert nur auf dem Papier. Wie auch, wenn man sich nicht für seine Mitarbeiter interessiert, sondern nur ans eigene Vorankommen denkt. Durchhalteparolen von oben sind an der Tagesordnung. Bei geforderter angemessener Anerkennung in Form von Beförderung oder Lohn, wird es allerdings schwierig.
Es gibt natürlich auch Ausnahmen. Die Chance, hier an so jemanden zu geraten, ist allerdings nicht gering, denn die Kultur fördert solche Persönlichkeiten.
Interessante Aufgaben
Potenzial ist gross, kann aber kaum umgesetzt werden bei täglich wechselnden Prioritäten.
Gleichberechtigung
Männer werden häufig schneller befördert oder auf bessere Gehaltsbänder eingestellt für vergleichbare Jobs. Auch wenn ein Bereich von einer Frau geleitet wird, heisst das nicht, dass es dort anders ist. Wo will man sich beklagen - einen Betriebsrat gibt es hier (natürlich) nicht.
Umgang mit älteren Kollegen
Naja, sie gibt es hier kaum. Daher schwierig zu bewerten.
Arbeitsbedingungen
Im Campus super, wenn einen Grossraumbüros nicht stören. Für zu Hause gibt es leider nichts ausser ein Headset.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es beschäftigen sich tatsächliche viele Mitarbeiter bei Aldi mit dem Thema. Was dann beim Kunden ankommt, steht auf einem anderen Blatt. Grundsätzlich aber bemüht um Nachhaltigkeit im Rahmen des Möglichen.
Gehalt/Sozialleistungen
Von völlig unterbezahlt bis absolut überbezahlt alles dabei. „Steigerungen“ jährlich im unteren einstelligen Prozentbereich trotz Inflation. Unverschämt. Somit kaum Chancen, in absehbarer Zeit ein ähnliches Gehalt zu erlangen wie jemand, der auf einer vergleichbaren Stelle viel höher eingestiegen ist aufgrund besserer Verhandlung. Überstunden bei den meisten unbezahlt. Sozialleistungen gibt es nicht (bis auf vergünstigten Tarif in einer bekannten Fitnessstudiokette).
Image
Der Ruf, dass arbeiten bei Aldi kein Zuckerschlecken ist, eilt dem Unternehmen seit jeher voraus. Kundenseitig hat das Marketing
schon einen guten Job gemacht, wie ich finde. Discounter wird salonfähig. Grundsätzlich können wir froh sein, in Deutschland das Konzept des Discounters zu haben. Sonst wären die Lebenshaltungskosten nämlich noch höher als sie jetzt schon sind.
Karriere/Weiterbildung
Findet meist nur in einem ausgewählten Kreis statt und ist völlig intransparent. Vitamin B ist dabei das A und O. Wie es schon im lesenswerten Artikel des Manager Magazins stand: „Wer aufsteigen will, versucht es seinen Vorgesetzten recht zu machen.“. Man ist absolut abhängig vom Wohlwollen des Chefs. Daher auch kaum vorhandene Fehlerkultur vorhanden.