Bielefeld? Gibt´s doch gar nicht!
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Kostenloser Kaffe und Wasser für alle Mitarbeiter
- elektronische Zeiterfassung
- Tarifvertrag
- Betriebsrat
- Gehalt wird pünktlich gezahlt
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Vorgesetztenverhalten
- schlechte bis mäßige Bezahlung, trotz Tarifvertrag
- der Betriebsrat steht auf der Seite der Geschäftsführung
- alte Laborausstattung (Geräte, PC, Stühle, Klimatisierung,…)
Verbesserungsvorschläge
- Schulungen der Vorgesetzten zum Thema: Verhalten gegenüber Mitarbeitern und Kollegen; Kommunikation; Konfliktmanagement für Führungskräfte; Wie wirkt sich mein Verhalten auf die Motivation der Mitarbeiter aus
- Umsetzung der Schulungen der Vorgesetzten
- Bewertung des Verhaltens der Vorgesetzten durch Mitarbeiter
- Neuwahlen der Betriebsratsmitglieder
- bessere Laborausstattung
- Leistungsgerechte Bezahlung
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist am ehesten als gedrückt zu bezeichnen und wird von oben diktiert, da Mitarbeitermeinungen hier nicht erwünscht sind und daher keine Berücksichtigung finden können. Die meisten gehen nicht mehr hin, weil ihnen die Arbeit Spaß macht. Sie machen nur noch ihren Job.
Kommunikation
Die Kommunikation erfolgt größten Teils über E-Mail oder stille Post verschiedenen Ausmaßes.
Es existieren zwar Frühbesprechungen, aber wichtige Angelegenheiten werden meist über dritte weitergetragen. Zu den Frühbesprechungen können aufgrund verschiedener Arbeitszeiten, aber auch nicht immer alle anwesend sein.
Die Besprechung zwischen Teamleitung und Mitarbeitern erfolgt fast ausschließlich sehr kurz, stehend in einer Ecke des ziemlich lauten Labors, da es wegen des hohen Arbeitsaufkommens nur schwierig möglich ist, sich in den Besprechungsraum zu setzen.
Zudem gibt es nur einen kleinen Besprechungsraum, der meistens belegt ist.
Es kommt vor, dass man Informationen über das Unternehmen früher aus der Presse als von seinen Vorgesetzten erhält.
Einige Informationen werden wohl auch bewusst zurückgehalten oder man erfährt sie so spät, dass nichts mehr zu ändern ist.
Aus diesem Grunde gibt es immer weniger motivierte Mitarbeiter.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt unter den Kollegen ist gut bis sehr gut. Meinungsverschiedenheiten und Antipathien gibt es überall wo Menschen zusammentreffen.
Mitarbeiter, die zum Beispiel Geburtstag hatte, geben für alle anderen etwas aus (Eis, Kuchen, Salat etc.). Vorgesetzte bedienen sich hier meistens nur.
Work-Life-Balance
Für nicht-leitende Angestellte gibt es seit Januar 2016 die elektronische Zeiterfassung. Es wird strikt darauf geachtet, dass möglichst wenig Überstunden anfallen. Allerdings hat dies nicht wie versprochen zu flexibleren Arbeitszeiten geführt.
Vorgesetztenverhalten
Das Vorgesetztenverhalten variiert unter den Vorgesetzten stark.
Ehrlichkeit, Respekt, Höflichkeit, Wertschätzung und Empathie sind offensichtlich unter dem betriebswirtschaftlichen Druck für einige zu einem Fremdwort geworden. Möglicherweise durch stetig wachsender eigener Unzufriedenheit finden Einzelschicksale von Mitarbeitern hier keinen Platz mehr.
Cholerische Wutausbrüche und aggressive Zurückweisungen des Personals sind an der Tagesordnung. Professionelle und emotionale Intelligenz fehlen.
Lob und motivierende Worte sind echte Raritäten.
Es wird hier vergessen, dass die Angestellten keine Mitarbeiter, sondern Mitgestalter und in erster Linie Menschen sind.
Arbeitszeiten werden so ausgelegt wie man sie gerne hätte. Morgens können Arbeiten am Patienten, die einbestellt wurden, häufig nicht pünktlich durchgeführt werden, weil kein Arzt im Haus ist.
Vorgesetzte sind IMMER auch Vorbilder!
Andererseits gibt es auch die jederzeit ansprechbaren und hilfsbereiten Vorgesetzten.
Insgesamt fehlen hier klare Strukturen und Vorgaben, die eindeutig kommuniziert werden. Eine Unternehmensphilosophie ist nicht zu erkennen.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben variieren je nach Arbeitsplatz. Die meisten Arbeitsplätze erinnern an Fließbandarbeiten. Jedoch gibt es auch Laborbereiche mit interessanter Spezialanalytik. Es ist damit zu rechnen, dass insbesondere die Spezialanalytik aus wirtschaftlichen Gründen in den unterschiedlichen amedes-Laboren zentralisiert wird.
Gleichberechtigung
Hier gibt es keine offensichtlichen Unterschiede zwischen Mann und Frau.
Umgang mit älteren Kollegen
OK.
Arbeitsbedingungen
Das Labor ist ein viel zu kleines Großraumlabor (altes Möbelhaus) mit sehr hoher Lärm- und Geruchsbelästigung, schwer zu klimatisieren.
Das Klingeln des im Kittel getragenen Telefons ist kaum zu hören. Ein Gespräch nahezu unmöglich.
Die Computer und Bildschirme sind so alt, so dass die Bildschirme flackern und die Buchstaben verschwommen sind. Die Bestuhlung ist sehr alt.
Zudem wird zum Teil mit Geräten gearbeitet, die über 20 Jahre alt und nicht state of the art sind.
Innerhalb des Labors werden Stuhl- und Fleischsaft-Proben abgearbeitet, so dass einem schon beim Betreten des Labors Stuhlgeruch und vergammelter Fleischgeruch entgegenkommt.
Die Klimatisierung des Labors ist schwierig. Entweder ist es stickig heiß oder sehr kalt. Die Klimaanlagen pusten bevorzugt in den Kopf-Nackenbereich eiskalte Luft. Daher leiden viele Mitarbeiter/-innen unter Nacken- und Rückenschmerzen und ständigen Infekten. Einige Mitarbeiter/-innen arbeiten hier im Sommer mit Schal.
Das Labor ist mit einem Flachdach ausgestattet. Je nach Witterungsverhältnissen stehen Labor oder Sozialraum morgens unter Wasser.
Über dem Labor befindet sich ein Rundgang von dem viele Laborarbeitsplätze gut einzusehen sind.
Direkt an diesem Rundgang befinden sich Büros (u.a. der Laborärzte).
Ärzte und Tierärzte sitzen zum Teil zu dritt oder viert in einem Büro. Telefonate und Büroarbeiten verlangen hier ein hohes Maß an Konzentrationsvermögen.
Der Personalschlüssel des Labor wird sehr knapp kalkuliert. Aktuell gibt es keine Neueinstellungen. Befristete Verträge werden nicht verlängert. Mitarbeiter, die in den Ruhestand oder aus anderen Gründen gehen, werden nicht ersetzt.
Hohe Personalfluktuation: Vor allem viele junge motivierte Mitarbeiter, die örtlich nicht gebunden sind, haben das Labor verlassen. Allerdings haben auch viele erfahrene Ärzte in andere Labore gewechselt und ihr Wissen mitgenommen.
Insgesamt handelt es sich bei der diamedis um einen „Gemischtwarenladen“ ohne klare Strukturen und Hierarchien, zudem ohne eindeutige Kommunikation.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umwelt- und Sozialbewusstein finden Anwendung solange es kein Geld und keine Zeit kostet.
Gehalt/Sozialleistungen
Alle nicht-leitenden Angestellten sind seit Mitte 2016 in einem Tarifvertrag. Leitende Angestellte verhandeln ihr Gehalt selber.
Der Tarifvertrag verschafft Transparenz und es gibt nicht mehr die großen Gehaltsunterschiede zwischen den einzelnen amedes-Laboren. Es werden Urlaubs- und Weihnachtsgeld gezahlt. Insgesamt sind die Gehälter für neue Mitarbeiter im Vergleich zu anderen Laboren der Branche eher niedrig. Ältere Mitarbeiter, die vorher höhere Gehälter bekommen haben, bekommen diese so weiter. Allerdings sind hier keine Gehaltserhöhungen mehr möglich, da sie jetzt übertariflich bezahlt werden. Gehaltserhöhungen außerhalb des Tarifvertrages sind nicht möglich.
Das Gehalt wird pünktlich zum Monatsende gezahlt.
Extra-Leistungen wie Dienstwagen, Laptop, Handy, Gewinnbeteiligung, Homeoffice werden Führungskräfte zugestanden.
Image
Das Image ist durch den Weggang einer bestimmten Führungskraft nach außen hin deutlich gesunken.
Karriere/Weiterbildung
Externe Weiterbildungen gibt es insbesondere für Ärzte und wenige ausgewählte Mitarbeiter/-innen.
Die anderen bekommen meistens etwas aus der MTA im Dialog vorgelegt. Selten hält ein Arzt oder Naturwissenschaftler einen Vortrag.