

AMPADA GmbH Bewertung
Alles easy – solange man gesundes Selbstvertrauen und keine(n) soziale Phobie oder Autismus (ASS) hat – ansonsten schwer
Verbesserungsvorschläge
Bei Menschen wie mir mit sozialer Phobie und aus dem Autismus-Spektrum-Störung-nahen Umfeld könnte man natürlich ohne groß darüber nachzudenken sagen, dass diese Menschen einfach nicht für die Arbeit in einem 'Beratungs'-Unternehmen wie Ampada 'geschaffen' sind. Es soll allerdings Beratungsunternehmen geben, welche versuchen, mit bestimmten Konzepten auch den 'besonderen' Menschen ein Umfeld zu bieten, in dem auch diese sich wohlfühlen können – zumindest wohler fühlen. Es gibt dann entsprechende Ansprechpartner beim Unternehmen und beim Kunden und auch die Mitarbeiter beim Kunden sind entsprechend eingebunden. Die größte Hürde wäre wohl die Konkurrenzsituation mit anderen Beratungsunternehmen. Jedes Unternehmen will natürlich seine Leute beim Kunden unterbringen. Da kann man sich dann keine Schwächen leisten. Vielleicht sollte man den Slogan der Ampada "Große Ergebnisse erfordern großen Ehrgeiz" erweitern um "und eine große Portion Selbstvertrauen". Ehrgeiz alleine reicht auf jeden Fall nicht aus.
Arbeitsatmosphäre
Ich habe mich ständig unwohl gefühlt. Ich sollte z.B. einen Kunden in einer Technologie unterstützen, bei der ich bisher nur sehr wenige Kenntnisse hatte. Ich habe mich während des Projekts beim Kunden unwohl dabei gefühlt, mir Dinge zeigen zu lassen, die ich laut Interview und Profil hätte schon gemacht haben sollen.
Ich war wahrscheinlich der unglücklichste, aber vielleicht auch der ungeeignetste Ampada-Mitarbeiter für einen Berater-Job ever. Für mich wären wohl andere Dinge wichtig gewesen wie feste Ansprechpartner (Mentoren) in den jeweiligen Projekten, gleiche Abläufe (Routinen), ruhige Arbeitsumgebung, kein Zeitdruck. Und wegen der (krankhaft?) übertriebenen Ehrlichkeit kam ich auch mit den Optimierungen in Profil und Interview nie klar.
Kommunikation
Wer im Glashaus sitzt ...
Kollegenzusammenhalt
Ist zwar schwierig, wenn die meisten Leute im Projekt sind, aber klappte schon irgendwie. Manche Aussagen von Kolleginnen sollte man allerdings nicht auf die Goldwaage legen. Ich war mal in einem weiter entfernten Projekt am Bodensee, dann sagte eine Kollegin kurz vor Ende des Projektes "Wir vermissen Dich. Wir wollen, dass Du in unserer Nähe bist." Kurze Zeit später wurde ich für ein weiter entferntes Projekt zumindest eingeplant. "Aha, in Eurer Nähe. So so, Ihr vermisst mich also.", dachte ich dann noch so bei mir.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance war auch projektabhängig. Bei näher gelegenen Projekten kehrte ich unter der Woche vom 'Work'-Ort zum 'Life'-Ort zurück, bei einem weiter weg gelegenen Projekt (ohne Aussicht auf remote) kehrte ich unter der Woche nicht vom 'Work'-Ort zum 'Life'-Ort zurück (Projektwohnung vor Ort). Corona könnte allerdings dazu beigetragen haben, dass man häufiger remote arbeiten kann.
In mehreren Urlauben wurde ich wegen eines Job-Interviews (wegen eines neuen Projektes) angerufen und habe ein solches Interview auch geführt. Durch den Stress war dies dann kein Erholungsurlaub mehr. Gut, ich hätte auch 'Nein' sagen können. Hätte ich 'Nein' sagen können? Aber irgendwie fühlte ich mich ja auch verpflichtet ...
In der Vor-Corona-Zeit, als es noch nicht so viele remote-Möglichkeiten gab, hatte ich noch so bei mir gedacht, ob die Leute, die fünf Sterne bei diesem Punkt vergeben, frustrierte Ehemänner sein könnten, die froh sind, ihre Frau unter der Woche nicht zu sehen. Wirklich, hab ich so bei mir gedacht.
Vorgesetztenverhalten
Der Geschäftsführer ist auch außerhalb der Geschäftszeiten für seine Mitarbeiter verfügbar. Er kümmert sich auch mal persönlich um Probleme seiner Mitarbeiter. Er gibt auch mal seine Erfahrungen weiter. Aber das hat Seltenheitswert, da auch die Schar seiner Mitarbeiter immer größer wird. Er ist ein seeehr emotionaler Mensch. Mittlerweile wurde die Hierarchie etwas 'vertieft'.
Interessante Aufgaben
Dieser Punkt war auch projektabhängig. Mal arbeitete ich mit bewährten, mal mit etwas unkonventionelleren Technologien. Als Neueinsteiger bekam ich allerdings – keine Ahnung wie ich es anders ausdrücken soll – immer 'vollwertige' Projekte. Ich hatte dann versucht, meine Aufgaben bestmöglich zu bewältigen. Aber inwieweit war das am Ende alles korrekt, zielführend oder effizient, was ich da so fabriziert habe? Ich hätte mir lieber das ein od. andere Junior-Projekt mit einem Mentor od. so gewünscht.
Gleichberechtigung
Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst ... aber im Ernst, es verhält sich wohl von der Zusammensetzung ähnlich wie in den entsprechenden Studiengängen.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich gehörte selber zu diesen Kollegen und ich wurde nicht wegen meines Alters diskriminiert ... obwohl ... wenn zwei Kollegen die Köpfe zusammensteckten ... aber vielleicht nur Paranoia ...
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen waren auch projektabhängig: remote arbeiten war mal möglich, mal nicht; Lärmpegel mal gut, mal schlecht; klimatisierte Räume mal vorhanden, mal nicht; kostenfreie Getränke mal gegeben, mal nicht; mal günstiges, mal teueres Essen in der Kantine. Nebenbei sei noch erwähnt, dass die Lebenshaltungskosten am Projektort höher sein können. Durch Corona rückte Homeoffice in den Focus. Wenn man das Thema 'Homeoffice' kritisch betrachten würde, bestünde die Gefahr einer Zwei-Klassengesellschaft von Kollegen. Die Einen haben in ihrer Wohnung Platz für ein eigenes 'großes' Büro, die Anderen müssten am 'kleinen' Küchentisch arbeiten. Also doch wieder alle ins Büro?
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ich hatte schon mal Hunde und Kinder durch die Räumlichkeiten von Ampada laufen sehen.
Gehalt/Sozialleistungen
Da ich in der Vergangenheit immer nur in kleinen Agenturen gearbeitet hatte, war ich ganz zufrieden mit meinem Gehalt bei Ampada. In konkreten Zahlen hätte ich es mir durchaus leisten können, von meiner 20 qm kleinen Wohnung in eine 40 qm große Wohnung umziehen zu können. Aber da ich momentan wieder arbeitslos bin, bin ich froh, es noch nicht getan zu haben. Denn wenn man das Gehalt danach bemessen würde, was man später an Arbeitslosengeld beziehen würde, wäre es nicht so üppig gewesen.
Image
Als einfacher Projektmitarbeiter bekam ich von solchen Dingen nichts mit. Da müssen schon die Kollegen, die mit den Kunden regelmäßig direkt oder indirekt zu tun haben, hier eine Einschätzung abgeben. Es liegt wohl eher in Richtung Bekanntheit wie Google als in Richtung Unbekanntheit wie Tante-Ema-Laden, aber wo genau ...?
Karriere/Weiterbildung
Bei der Weiterbildung stand die Technologie im Vordergrund. Hatte mitbekommen, dass hier schon versucht wurde, Kollegen durch externe Schulungen oder erfahrene Kollegen weiterzubringen. Was die Beratungsfähigkeit betrifft, da helfen wohl keine Schulungen. Entweder man hat es in seiner Persönlichkeit oder man hat es eben nicht.