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Aurubis 
AG
Bewertung

Auch Jahre später fehlen mir hier die Worte für eine passende Überschrift.

2,2
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Produktion bei Aurubis in Hamburg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Das Gehalt wurde pünktlich überwiesen, auch während der monatelangen rechtswidrigen Freistellung.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Hier nun meine Erfahrung mit diesem "Arbeitgeber" in Kurzfassung: ein Konflikt (hier wurde ja schon viel über die fragwürdige Führungskultur geschrieben), führte dazu, dass ich das vertrauliche Gespräch mit dem dortigen Betriebsrat suchte. Dass dies der größte Fehler meines Lebens sein sollte, wurde mir erst klar, als mir wenige Tage später ein Aufhebungsvertrag "angeboten" wurde. Eine Begründung dafür gab es nicht. Stattdessen überschwängliches Lob für meine geleistete "ausgezeichnete" Arbeit. Um den Druck auf mich zu erhöhen, wurde ich einseitig (also ohne meine Zustimmung) freigestellt (Belege vorhanden). Eine Freistellung dieser Art ist rechtswidrig.
Aus Gesprächen mit inzwischen ebenfalls freigestellten Kollegen habe ich daraufhin erfahren, dass diese Vorgehensweise noch heute gängige Praxis in diesem Unternehmen ist und ich kein Einzelfall gewesen bin.
Dieser Vorfall ist nun schon ein bisschen her. Ich hatte lange Zeit mit den entsprechenden psychischen Folgen zu kämpfen. Eine Entschuldigung seitens dieses "Arbeitgebers" habe ich bis heute nie erhalten.

Verbesserungsvorschläge

Jeder Mitarbeiter hat einen arbeitsvertraglichen Anspruch auf Beschäftigung. Der Arbeitgeber ist nur in seltenen Fällen zu einer einseitigen Freistellung berechtigt, d.h. zu einer Freistellung ohne Einverständnis des Arbeitnehmers (z.B. bei einer bereits ausgesprochenen Kündigung, einem dringenden Verdacht strafbarer Handlungen des Arbeitnehmers, bei Gefahr für andere Arbeitnehmer, etc.). Jeder Arbeitgeber muss sich an geltendes Arbeitsrecht halten. Dies gilt auch für Aurubis.
Innerbetriebliche Konflikte gibt es überall. Aurubis sollte lernen, damit genauso professionell umzugehen, wie jeder andere Arbeitgeber auch.

Arbeitsatmosphäre

Gut, solange man heimlich seiner Arbeit nachgehen durfte.

Kommunikation

Unter den Kollegen gut.

Kollegenzusammenhalt

Der Kollegenzusammenhalt ist entsprechend der dortigen Angstatmosphäre groß, jedoch achtet jeder darauf, dass dies "geheim" bleibt. Es besteht die Angst, "der Nächste zu sein", wenn man sich mit einem Kollegen, der auf der Abschussliste der Personalabteilung steht, unterhält oder gut versteht.

Work-Life-Balance

Als topmotivierter Arbeitnehmer hätte ich gerne mehr "work" geleistet. Mir war sehr langweilig.

Vorgesetztenverhalten

Selbst Jahre später finde ich hier nicht die passenden Worte. Tut mir leid. Die schichtleistenden Arbeitnehmer werden "gewerbliche Mitarbeiter" genannt. Eines von vielen in diesem Unternehmen gehörte Zitat lautet: "Warum sollen wir Mitarbeiter motivieren? Die kriegen doch Geld!"

Interessante Aufgaben

Die gibt es nur, wenn man Aufgaben übernehmen darf. Mir war furchtbar langweilig.

Gleichberechtigung

In meinem Betrieb gab es noch nicht mal eine Damentoilette.

Umgang mit älteren Kollegen

Es gibt Altersfreizeittage - genau wie in vielen anderen Unternehmen der Branche auch.

Arbeitsbedingungen

Große Teile des Werks gleichen einem Industriemuseum: dementsprechend auch die Arbeitsbedingungen (es gibt regelmäßig einen Tag der offenen Tür, da kann man sich das ansehen).

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Für die Inspektoren der Umweltbehörde gab es ein ausgedehntes Mittagessen in der Werkskantine mit reichlich Nachtisch nach Wahl. Ich durfte auch einmal dabei sein.

Gehalt/Sozialleistungen

Tariflicher Bereich: genauso wie woanders auch (Chemietarif, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, corporate benefits, etc.) - Außertariflicher Bereich: aus persönlicher Erfahrung kann ich bestätigen, dass man innerhalb dieser Branche woanders sehr viel mehr Geld verdient.

Image

Ich denke, das Image kann man sich anhand der vielen Bewertungen und der übertrieben ausgedehnten Arbeitgeber-Kommentare ganz gut erschließen.

Karriere/Weiterbildung

Natürlich habe ich die Zeit der monatelangen Freistellung genutzt, um mich weiterzubilden. Dies führte dazu, dass ich heute meinen Traumjob bei meinem Traumarbeitgeber gefunden habe, bei dem ich sehr glücklich bin. Vielen Dank! :)

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Arbeitgeber-Kommentar

Marcel Kloska, Senior Manager Global Employer Branding & Recruiting
Marcel KloskaSenior Manager Global Employer Branding & Recruiting

Sehr geehrte/r ehemalige/r Kollegin/Kollege,

es freut uns zu lesen, dass es Ihnen gut geht. Gern möchten wir zu einigen Ihrer Kritikpunkte Stellung nehmen, auch wenn diese nicht auf Ihren individuellen Fall bezogen sein kann.

Ein Aufhebungsvertrag stellt generell eine finale Lösungsmöglichkeit dar, wenn bei einer Störung im Arbeitsverhältnis eine Reihe von Maßnahmen nicht zu einer dauerhaften Verbesserung der Situation geführt haben. Diese Maßnahmen können zum Beispiel eine allgemeine Beratung, ein betriebliches Eingliederungsmanagement, ein individuelles Coaching oder Gespräche mit dem Betriebsrat sein. Ein solcher Lösungsprozess erstreckt sich i.d.R. über einen längeren Zeitraum. Ein Aufhebungsvertrag ist eine beidseitige Vereinbarung. Es bedarf – im Gegensatz zu einer Kündigung – einer zweiseitigen Willenserklärung.

Die Einbindung des Aurubis-Betriebsrats sehen wir als wichtigen Punkt, um eine gemeinsame Lösung zu finden, da er die Position des Arbeitnehmers vertritt und wichtige Impulse für die gemeinsame Lösungsfindung beitragen kann.

Im Regelfall findet bei der Aurubis eine bezahlte Freistellung in Zusammenhang mit einem Aufhebungsvertrag statt. Hiermit geben wir unseren Mitarbeitenden Raum und Zeit zur Neuorientierung und kommen unserer Fürsorgepflicht nach. Es ist letztendliche eine freie Entscheidung, den Aufhebungsvertrag zu unterzeichnen. Wir freuen uns zu lesen, dass unser gemeinsamer Plan aufgegangen ist: Sie konnten die Zeit der Freistellung für Weiterbildungsmaßnahmen nutzen und fanden dadurch Ihren Traumjob bei einem neuen Arbeitgeber.

Dass Ihnen während der Arbeit oft langweilig war und Sie sich insgesamt unterfordert fühlten, ist bedauerlich. Aurubis fördert und fordert die Eigeninitiative seiner Mitarbeiter. Im Zuge der kontinuierlichen Verbesserung bietet zahlreiche Möglichkeiten, den eigenen Arbeitsplatz, das Arbeitsumfeld und die Arbeitsprozesse zu optimieren. Im aktuellen Veränderungsprozess fordern wir speziell aktives Engagement ein und bieten Raum zur Gestaltung.

Unser Werk hat über 150 Jahre erlebt und darauf sind wir stolz. Hier kann man Hamburger Industriegeschichte vor Ort erleben und als Mitarbeiter gleichzeitig Aurubis‘ Weg zu einem Multimetall-Anbieter mitgestalten. Unser Kerngeschäft der Kupferproduktion ist zwar traditionell, die Produktionsabläufe unserer Anlagen sind jedoch modern und hocheffizient. Feuer und chemische Elemente sind bei uns im wahrsten Sinne spürbar. Aber genau hier beginnt für viele Besucher und Bewerber auch die Faszination für unser Geschäft, das übrigens auch in Zukunft unverzichtbar sein wird: Denn die Welt braucht Metalle – beispielsweise für Digitalisierung, Erneuerbare Energien oder Elektromobilität, für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft.

In jedem finalen Bewerbungsgespräch führen unsere Führungskräfte mit den potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten eine umfangreiche Abteilungsführung durch. Dies ist in unserem Recruiting-Prozess fest verankert. Mit unserem „Digital Innovation Lab“ zeigen wir zudem, dass wir durchaus auch die moderne Arbeitswelt zu integrieren wissen.

An dieser Stelle möchten wir auch betonen, dass selbstverständlich sichergestellt ist, dass Frauen bei Aurubis in jedem Tätigkeitsbereich, auch im Werk, eigene Toilettenräume nutzen können.

Entgeltlich vergüten wir nach den tariflichen Bedingungen der chemischen Industrie. Die Beschäftigten dieser Branche gehören zu den Top-Verdienern in der Industrie. In den westdeutschen Betrieben – und so auch bei uns – gilt die 37,5-Stunden-Woche. Neben der bereits sehr attraktiven tariflichen Vergütung der chemischen Industrie (inkl. Urlaubs- und Weihnachtsgeld) zahlen wir diverse weitere übertarifliche Vergütungskomponenten (laufende monatliche sowie auch Einmalzahlungen, z.B. Erfolgsvergütung), die die individuelle und kollektive Leistung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Erfolg des Unternehmens berücksichtigen und honorieren.

Abschließend möchten wir darauf eingehen, dass wir unseren externen Gästen eine Verpflegung ermöglichen. Dies ist für uns als Gastgeber eine Selbstverständlichkeit und entspricht unserem Fürsorgegefühl – auch in Corona-Zeiten und natürlich unter Berücksichtigung aller Hygieneregeln.

Freundliche Grüße

Marcel Kloska, Aurubis AG

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