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Vorstellungsgespräche

Zunächst mal tut es mir leid, wenn sich ein "Bewerber unwohl fühlt und nur raus will." Aus dieser Gefühlslage heraus bekommen viele inhaltliche Punkte einen Touch, den ich so nicht sehe. Hier gibt es natürlich zwei Seiten in der Interpretation.

Inhaltlich stehe ich zu Folgendem und beginne mit den wichtigsten beiden Punkten:
• ich habe der Kandidatin zum Schluss des Gespräches gesagt, dass ich sie nicht im Bereich Suchmaschinenoptimierung sehe und dass ich ihr aufgrund ihrer Interessen bzw. Qualifikationen rate in die Social Media Richtung zu gehen. Natürlich kann ich mir das Leben einfacher machen und das einfach nicht sagen. Ich finde es allerdings fair, so eine Einschätzung einem Kandidaten mitzugeben. Ein Kandidat bekommt so die Chance aus einer Absage etwas mitzunehmen, auch wenn es vielleicht nicht angenehm ist das zu hören.
• die Kritik ist berechtigt, dass ich der Kandidatin zu wenig Freiraum gegeben habe, um Fragen zustellen. Das nehme ich aus dieser Kununu-Bewertung für die Zukunft mit.
• ich bereite mich zu einem Kandidaten vor und erlaube mir Fragen zum Lebenslauf zu stellen
• manchmal bringen Kandidaten besondere Qualifikationen mit, die für uns als Untenehmen spannend sind, auch wenn sie nicht in der Stellenanzeige gefordert waren. In diesem Fall Spanisch-Sprachkenntnisse. Auch hier erlaube ich mir solche Kenntnisse zu hinterfragen. In diesem Fall passt die angeführte Sprachkompetenz "Muttersprache" halt leider nicht damit zusammen, dass die Kandidation nicht halbwegs fehlerfrei schriftlich auf Spanisch kommunizieren kann. Wenn das offensichtlich wird, mag das für die Kandidatin möglicherweise nicht angenehm sein. Allerdings bin nicht ich derjenige, der im Lebenslauf Muttersprachen-Niveau Spanisch angegeben hat.

Mitarbeiter haben bei uns große Freiräume, ich denke mehr als das im Durchschnitt der Fall ist. Natürlich gilt im Hintergrund, dass wir als Wirtschaftsunternehmen funktionieren und dazu bestimmte Leistungen in einer bestimmten Zeit erbringen. Ich räume gerne ein, dass ich manchmal ungeduldig bin. und was soll ich sagen: dass ein Chef nicht happy ist, wenn jemand - in offenbar ziemlich kurzer Zeit - denselben Fehler zwei Mal macht, ist wohl common sense.
Bei der Personalfluktuation muss man unterscheiden: früher hatten wir häufig Studenten als Teilzeitmitarbeiter. Dass die nicht ewig bleiben, überrascht jetzt nicht groß.
Bei Vollzeitmitarbeitern mit Berufserfahrung scheue ich den Vergleich mit anderen Agenturen bzw. Unternehmen nicht.

P.S. Ich persönlich empfinde die Ausstattung als angemessen und unseren Stilaltbau mit Parkettboden und hohen Räumen nicht als muffig, hier mag jeder seine eigene Meinung haben.