Kein Job für die Ewigkeit
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit (die aber ohnehin genutzt wird, da ansonsten die lokalen Mitarbeiter im Dreieck springen), Homeoffice mit gut ausgestattetem Equipment, Mitarbeiterportal mit Rabatten und Jobticket-Zuschuss
Verbesserungsvorschläge
Lohnstruktur endlich marktorientiert anpassen, Führungsebene neu strukturieren, Benefits schaffen, die die Mitarbeiter auf lange Sicht im Unternehmen bleiben lassen.
Arbeitsatmosphäre
Zu Beginn des Jobs angenehmes Feeling. Man wird mit Events und Präsentationen überhäuft, um zu zeigen, wie geil doch die Arbeit bei BASF ist und welche tollen Errungenschaften man erreicht hat. Mit der Zeit merkt man aber, dass man eher ein nichtssagender Sachbearbeiter als ein akademischer Controller ist.
Kommunikation
Die Kommunikation unter denen, die wirklich arbeiten und das Rad am Laufen halten ist mehr oder minder gut. Der Kontakt zu höheren Ebenen eher schlecht und man merkt, dass diese teils gar keine Ahnung mehr von ihren früheren Tätigkeiten haben. Manch' einer wirkt extrem abgehoben.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegenlandschaft ist geprägt aus anfangs motivierten Mitarbeitern und Neueinsteigern, die mit Teamevents und Spirit gelockt werden. Jedoch verlieren viele ihr Feuer und die Fluktuation nimmt ihren Lauf.
Work-Life-Balance
Die fluktuiert, wie die Mitarbeiter selbst. Es gibt Tage, da ist man auf der Suche nach einer sinnvollen Arbeit und geht sich alle fünf Minuten einen neuen Kaffee kochen. Dann gibt es Zeiten, da wird man von allen Seiten mit Anfragen (besonders von den lokalen Mitarbeitern der Produktionsstätten) zugemüllt, weil diese 5 Minuten vor der Angst noch Dinge erledigt haben möchten. Und weil man sich ja gerne ausnehmen lässt, machen die SSC Mitarbeiter das mit.
Vorgesetztenverhalten
Das Vorgesetztenverhalten war in meinem Team ok, liegt aber wohl stark an der persönlichen Komponente.
Interessante Aufgaben
Ich kehre dieser Firma den Rücken, da man diese Aufgabenlandschaft einfach nicht mehr aushält. Da bin ich nach spätestens zwei Jahren mit Burnout im Liegestuhl. Die interessanten Aufgaben, die den ursprünglich angepriesenen Job ausmachen, fehlen gänzlich. Man ist ein studierter Sachbearbeiter, der mit einem exzellenten Lohn (hust*) die unliebsame Arbeit anderer erledigt. Und am Ende gibt es noch Tritte dafür, dass man Fehler macht.
Gleichberechtigung
Die Frauenquote ist sehr hoch. Dementsprechend scheint sich BASF immerhin für diese Art der Gleichberechtigung zu interessieren.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Menschen bewerben sich jedenfalls nicht in Berlin. Die, die noch in der Firma auf hohen Posten arbeiten, lieben wohl ihre Bequemlichkeit und sitzen die Zeit bis zur Rente ab. In den niederen Stadien sind meist nur direkte Absolventen tätig oder Mit-Dreißiger, die sich nebenbei einen besseren Job suchen, um möglichst schnell zu flüchten.
Arbeitsbedingungen
Da muss man sagen, in Zeiten von Corona wird das Kapital nur so in die Technik reingebuttert. Man bekommt die neueste Hard- und Software geliefert. Andererseits wartet man gefühlt eine Woche bis man mal die Freigabe für ein benötigtes Programm oder dergleichen hat. Die Arbeitsleistung ist in diesem Zeitraum nicht gegeben.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wie sagt man so schön? "Öffentlich Wasser predigen und heimlich Wein saufen!". BASF tut viel daran, sich umweltbewusst und nachhaltig zu präsentieren. Doch intern und besonders in den lokalen Standorten ist nicht gerade viel davon zu erkennen.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter sind einfach nur schlecht verhandelte Dumping-Tarife, die für einen Dorf-Uni-Absolventen oder einen Hilfsarbeiter die erhoffte Offenbarung ist, jedoch für den ambitionierten Akademiker die reinste Beleidigung ist. Man muss nur ein zwei Bewerbungen bei der Konkurrenz hinterlassen und man bekommt mit Kusshand einen Vertrag mit angemessenem Gehalt vor die Füße gelegt.
Image
Das Image soll jung und hipp wirken. Und auch ich bin darauf reingefallen und habe nach dem Studium die Hand nach BASF ausgestreckt. Es wurde so viel Freiheit versprochen, dynamische Teams und moderne Arbeitsweisen. Davon habe ich nichts gemerkt. Nach außen die Work-Life-Balance Oase. Im Inneren nur ein Papp-Haus mit lustlosen und zum Teil niedergeschlagenen Mitarbeitern.
Karriere/Weiterbildung
Wer Karriere machen will, sollte sich schnell woanders bewerben. Der Tarifvertrag ist derartig gestaltet, dass man schon mit viel Betteln befördert werden muss, damit man mal mehr in der Brieftasche hat. Und diese Stellen gibt es vielleicht in entfernter Zukunft, wenn das Budget vom Management mit Wohlwollen an das Team freigegeben wurde. Ansonsten kann man bis zur Rente mit seinem Hungerlohn dahinleben und am Lebensabend seine Tiefkühllasagne genießen.