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Bausparkasse 
Schwäbisch 
Hall 
AG
Bewertung

Hohe Ansprüche, aber Sparzwang und nicht marktgerechte Konditionen

1,8
Nicht empfohlen
Ex-FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei Bausparkasse Schwäbisch Hall AG in Schwäbisch Hall gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

-

Arbeitsatmosphäre

War früher mal gut (habe 20J. Erfahrung dort). Wurde in den letzten Jahren jedoch deutlich schlechter, da im Innen- und Außendienst viele Stellen abgebaut wurden. Grund ist das für Bausparkassen sehr negativ wirkende Niedrigzinsumfeld, was sehr hohen Kostendruck erzeugt. Den Bausparkassen wurde dadurch von der EZB ad hoc das Geschäftsmodell entzogen. Dies erzeugt eine sehr hohe Arbeitsbelastung, vor allem in der IT, dadurch sank die Arbeitsatmosphäre schnell deutlich (teils Einstellungsstop, zu wenige Stellen, viele komplexe / wichtige Themen auf wenige Schultern verteilt, keine Vertretungsregelungen, hohe Krankheitsquoten, Ellbogendenken etc.).
Die Firma ist sich über deren provinziellen Arbeitsort bewusst und nutzt diesen zu ihren Gunsten aus. D.h. das Unternehmen weiß genau, dass in der dortigen ländlichen Region nur sehr wenige Firmen ähnliche (IT-) Jobs anbieten und dass die meisten Leute somit nicht bereit sind den Arbeitgeber zu wechseln. Dies wirkt sich auf den gesamten Umgang mit der Belegschaft und vor allem auch auf die Bezahlung (= unterdurchschnittlich, vor allem in der IT) sowie sonstigen Leistungen aus.

Kommunikation

Noch gut. Man könnte natürlich auch hier noch mehr machen, aber dies gilt wohl für jede Firma.

Kollegenzusammenhalt

Ist noch gut, aber auch dieser wird wie oben geschildert aufgrund der dünnen Personaldecke / schlechter werdenden Arbeitsatmosphäre kontinuierlich deutlich schlechter. Aufgrund der nicht marktgerechten Konditionen viele ältere und "einfachere" Arbeitnehmer am Start.

Work-Life-Balance

Ist noch OK. Jedoch keine Vertrauensarbeitszeit, außer für höhere Führungskräfte. Gleitzeit ohne Kernzeiten wird geboten, diese kann freigenommen werden.

Vorgesetztenverhalten

Wie überall gibt es gute und weniger gute Vorgesetzte. Wie schon genannt ist es jedoch auch hierbei an diesem ländlichen Standort sehr schwierig, gute Führungskräfte zu rekrutieren. Deshalb nimmt die FK-Qualität laufend ab. Des Weiteren betreibt die Firma eine sehr umfangreiche Eignungsdiagnostik (ACs, langjährige FK-Laufbahnen, Kontakte nötig etc.), durch die alle Führungskräfte zwingend, umständlich und nicht mehr zeitgemäß geschleust werden. Es ist somit (wie bei anderen Unternehmen üblich) so gut wie nicht möglich, primär durch gute Leistungen in den außertariflichen (Führungs-) Bereich zu kommen.

Interessante Aufgaben

Vielfältige Themen und Aufgaben / Projekte. Leider ist alles auf zu wenig Personal (im Vergleich zu anderen Instituten der Branche) verteilt. Dadurch sehr hohe Arbeitsbelastung. In den letzten Jahren dazu kaum Weiterentwicklung / kein Wachstum der Firma, aufgrund des sehr lange andauernden Niedrigzinsumfeldes. Man versucht seit Jahren vergeblich zu wachsen, vor allem im Ausland, was jedoch seit Jahren scheitert (das Bauspar-Geschäftsmodell ist dort nicht gefragt).

Arbeitsbedingungen

Betagtes Arbeitsumfeld, vor allem die teils stark veralteten IT-Systeme und auch die Büros. Viele Großraumbüros (40-70 Pers.), wenig Platz. Diensthandy erhält man kaum. Dienstwagen im Innendienst ist sowieso kein Thema (nur TOP-Management), was bei anderen Firmen oftmals Mitarbeiter-Standard in gewissen Arbeitsbereichen ist. Keine modernen PCs oder gar Tablets. Durch den Sparzwang wurden neuerdings einem Großteil der Mitarbeiter sogar die immer schon knappen Parkmöglichkeiten am Standort entzogen. Es ist kein Geld für ein weiteres Parkhaus da, kollektives Busfahren ist angesagt. Diese Lösung ist in solch einem ländlichen Umfeld wie hier (keine U- / S-Bahnen, schlechte Busverbindungen) überhaupt nicht tragbar. Wer trotzdem Auto fahren / parken will, muss bis zu 1KM entfernt öffentlich parken, zur Firma laufen, und für alles selbst bezahlen (Parkkosten werden auf Mitarbeiter abgewälzt). Oder eben langwierig Schulbus fahren, wodurch sich jedoch die Anfahrtszeiten oft mehr als verdoppeln. Das muss sich jeder selbst gut überlegen! Oder besser gleich ein paar Minuten länger Auto fahren und den Arbeitgeber wechseln, z.B. in nach Heilbronn wo wesentlich bessere Konditionen herrschen.

Gehalt/Sozialleistungen

Die Sozialleistungen sind OK – gut. Gehalt wie bereits geschildert unterdurchschnittlich und kaum dynamisch. Dies ist ggf. auch dem provinziellen Arbeitsort geschuldet („Provinz-Abzug“). Im Prinzip kommt ein normaler Mitarbeiter nur durch Arbeitsjahre oder Tariferhöhungen gehaltlich voran. Vor allem in der IT wird stark unter dem Branchendurchschnitt gezahlt. Somit ist es kein Wunder, dass die Firma es nicht schafft, zu diesen Konditionen gute IT-Mitarbeiter (aus Großstädten / anderen Großunternehmen) in das Unternehmen zu bekommen. Keine einfache, primär leistungs- / fachkenntnisbezogene Möglichkeit vom Tarifgehalt in ein außertarifliches Gehalt zu wechseln (viel zu bürokratisch, siehe auch Karrieremöglichkeiten). Deshalb bleiben dort länger nur die sesshaften oder ältere Mitarbeiter, die guten kündigen derzeit alle von selbst und gehen in die nächste Großstadt wo fachlich gute Arbeit noch geschätzt wird (dort müssen die Firmen um gute Fachkräfte kämpfen, in Schwäbisch Hall hat man dies offensichtlich nicht nötig).

Karriere/Weiterbildung

Wie bereits genannt versucht das Unternehmen seit Jahren zu wachsen / expandieren, vor allem auch im Ausland, was jedoch regelmäßig scheitert. Dementsprechend wenig neue / gute Karrierechancen gibt es. Es erfolgt eher ein Stellenabbau / -komprimierung. Zusätzlich werden völlig untypische, überzogene Führungskräfteanforderungen (immer AC‘s, lange FK-Laufbahnen als MUSS, MUSS-Coachings etc.) gestellt. Dies erschwert ein weiterkommen zusätzlich. Da sind andere Unternehmen der Branche um einiges voraus, hier kann man primär durch eine Einschätzung des Vorgesetzten unbürokratisch direkt außertariflich eingruppiert werden. Die Weiterbildung war früher einmal gut, fällt jedoch neuerdings auch immer mehr den zwingenden Sparmaßnahmen zum Opfer. Dadurch blutet das Wissen und die Weiterentwicklung schleichend aus. In externen Arbeitgeberbewertungen von angeblich "neutralen" Anbietern wird dieser Punkt immer sehr gut bewertet und besonders hervorgehoben. Für die Belegschaft ist dies allerdings definitiv NICHT nachvollziehbar.....

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