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Bayer 
(Deutschland)
Bewertung

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Company
2024

Haifischbecken

1,8
Nicht empfohlen
Ex-FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei Bayer CropScience AG in Monheim am Rhein gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Wer gerne in einer Behörde arbeitet, sich aber mit den Gehältern im öffentlichen Dienst nicht zufriedengeben möchte, der ist hier genau richtig. Teilweise interessante, neue Aufgaben. Einige sehr nette und kompetente Kollegen in der Abteilung und in F&E. Image vor Monsanto-Übernahme noch einigermaßen in Ordnung.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Nicht für Menschen, die selber denken und etwas bewegen wollen. Propaganda überall. Bürokratie wie in einer Behörde. Widerspruch zwischen Credo "Kompetenz und Verantwortung" und der Praxis wie schlechte Menschenführung, fachliche, fremdsprachliche und soziale Inkompetenz, umweltbelastendes Autofahren und lascher Umgang mit Hochrisikoprodukten. Allgemein kein ehrlicher, offener Umgang mit den Mitarbeitern, wie er schon an den zahlreichen unrealistisch positiven, nur Propagandazwecken dienenden Bewertungen für alle Bayer-Konzernunternehmen hier auf Kununu erkennbar wird.
Viele unausgeglichene, egozentrische und nicht kooperative Persönlichkeiten. Aufstieg nicht durch Leistung, sondern durch Beziehungen. Zu lange de facto Arbeitszeiten, dadurch wenig familien-/beziehungsfreundlich bzw. klassische Rollenverteilung voraussetzend. Kein Heimbüro. Abseits gelegen, schlechte Anbindung mit ÖPNV.

Verbesserungsvorschläge

Sollte sich zunächst aus den Stellungnahmen ergeben.
Mitarbeiter führen ("coachen") und auch nach sozialer und interkultureller Kompetenz und Fremdsprachenkenntnissen auswählen. Führungskräfte auf Ihre Führungsaufgabe vorbereiten und nach Führungsfähigkeit auswählen. Echte Teamarbeit (durch die Definition von Teamzielen) einführen und als Team arbeiten und auch Spaß haben und feiern (!). Arbeitsbelastung reduzieren durch mehr Neueinstellungen und/oder flexible Auftragsvergabe an externe Kapazitäten (NICHT Zeitarbeit!). Nutzung von im Ansatz guten Weiterbildungsmöglichkeiten konsequent ermöglichen. Echte Karriereperspektiven bieten. Erreichbarkeit mit ÖPNV verbessern. Heimbüro einführen. Exzellenz fördern.

Arbeitsatmosphäre

Die zahlreichen "guten" bis "sehr guten" Bewertungen zu Bayer-Konzernunternehmen auf Kununu zeigen, was bei Bayer besonders gut funktioniert – die Propaganda…
Je nachdem, an wen man gerät netter Umgangston oder Bayer-Arroganz. Einerseits familiär, andererseits bürokratisch und mit Agitation im Hintergrund, d.h. subtiles Mobbing. Wenig offen für Neues von außen. In der "Bayer-(Parallel)Welt" laufen die Dinge auf ihre Weise und richten sich viele (ältere) Mitarbeiter - vor allem im Management - gemütlich ein. Eigenes (kritisches) Denken sowie aus früherer Tätigkeit mitgebrachte Expertise sind nicht erwünscht. Oft fremdsprachliche, interkulturelle, fachliche und soziale Inkompetenz. Viele unausgeglichene, egozentrische Persönlichkeiten. Letztendlich Recht des Stärkeren auf allen Ebenen, wenn auch auf die "gepflegte" Art.
Beispiel: Vertrag in englischer Sprache mit zwei externen Unternehmen, der bereits mehrfach überarbeitet worden war, mußte am Ende – auf Druck von (älteren) Mitarbeitern mit mehr Hausmacht – in deutscher Sprache abgefaßt werden, weil diese (trotz akademischer Ausbildung!) Verständnisschwierigkeiten hatten! Dann noch hintenrum Beschwerde an meinen Vorgesetzten…

Kommunikation

Vielfach Monate verzögert und hintenrum. Dadurch wenig Chancen, Verbesserungen oder Veränderungen umzusetzen. Viele fähige und bessere Mitarbeiter wurden unmerklich aufs Abstellgleis manövriert. Während der Bewerbungsgespräche abgegebene Zusagen der Vorgesetzten betreffend Verantwortungsbereich und Weiterbildung wurden leider nicht eingehalten. Zu viele Abteilungsbesprechungen als Zeitfresser, die aber ein paar Wenige (Lieblinge der Vorgesetzten) als Bühne benutzten, sich selber positiv und karrierefördernd darzustellen. Einer davon wurde später tatsächlich zur oberen Führungskraft befördert!

Kollegenzusammenhalt

Vordergründig kollegiale Atmosphäre, in der auch echte Hilfsbereitschaft vorkam, die aber nicht immer bedeutete, daß sich der helfende Mitarbeiter generell kollegial verhalten hätte oder einem gar wohlgesonnen gewesen wäre. Vor allem für neue Mitarbeiter, die mit Berufserfahrung erst später einstiegen, war es schwer, die (teils sehr alten) Bayerseilschaften zu erkennen und in die richtige hineinzufinden, wenn man das denn überhaupt wollte. Neuen Mitarbeitern mit Berufserfahrung wurde eher mit Mißtrauen und subtilem, unterschwelligem Mobbing begegnet.

Work-Life-Balance

Beginn zwischen 08:00 Uhr und 09:00 Uhr und als AT-Mitarbeiter "Vertrauensarbeitszeit", aber nicht wirklich flexibel und regelmäßig Überstunden. Dafür sechs zusätzliche Urlaubstage als Ausgleich, mithin insgesamt 36 Tage Jahresurlaub. Viel Zeit fürs Pendeln zum und vom abgelegenen Standort Monheim. Die meisten arbeiteten 50 h in der Woche oder mehr, vor allem um nicht besetzte Stellen zu kompensieren. 10 h am Tag wurden selbst von manchen Tarifkräften öfters überschritten (mit Karte raus, ohne wieder rein…). Trotz absolut gesehen viel Urlaub, ganz klar NICHT beziehungs- und/oder familienfreundlich!

Vorgesetztenverhalten

Ein Vorgesetzter (eine sog. "Obere Führungskraft") statusversessen, jovial und unzuverlässig, wollte sich an während der Bewerbungsgespräche abgegebene Zusagen betreffend Verantwortungsbereich und Weiterbildung später nicht mehr erinnern (Zitat: "Das ist doch Schnee von gestern."). Viele Projekte angestoßen, aber nicht zu Ende geführt. Zudem war er ständig auf Reisen und kaum erreichbar. Dadurch wenig Budget für Dienstreisen der anderen Mitarbeiter. Bei beiden Vorgesetzten keine Mitarbeiterführung, was nicht überraschend war, da vorher jahrzehntelange Tätigkeit als Spezialisten ohne jede Führungspraxis. Aufgrund veralteten bzw. fehlenden Fachwissens mangelnde Kompetenz, die Arbeit der zu führenden Mitarbeiter und die dafür benötigte Zeit zu beurteilen. Daher wenig Anerkennung und immer mehr Druck. Auf kritische Anmerkungen hin Sprüche wie "Das ist hier eben wie im richtigen Leben!" - Sie mich auch!

Interessante Aufgaben

Auf der Stelle war ich der vierte Mitarbeiter innerhalb von zwei Jahren! Zuständigkeiten änderten sich auch allgemein oft, was wenig sachdienlich, aber durch Kündigungen bedingt war. Dadurch regelmäßig "Feuerwehreinsätze". Ich konnte auf für mich neuen Gebieten arbeiten und dadurch Neues lernen, aber nicht immer mit der von früher gewohnten Sorgfalt. Firmentypische Bürokratie wirkte lähmend. Viele Vorgehensweisen rangen einem neuen Mitarbeiter, der Berufserfahrung aus einem anderen Unternehmen mitbrachte, eher ein mitleidsvolles Lächeln statt Zustimmung ab.

Gleichberechtigung

Zwischen männlichen und weiblichen Kollegen zumindest vordergründig gegeben, im Verhältnis zwischen jüngeren und älteren Kollegen nicht, d.h. auch bei eindeutig geringerer Kompetenz hatte der ältere Kollege aufgrund seiner Bayerseilschaft meist Vorteile. Vor allem (inkompetente und/oder zickige) ältere Kollegen und Kolleginnen sowohl im Sekretariatsbereich als auch in F&E (besonders Biologinnen) konnten einem das Leben schwer machen. Biologinnen fühlten sich von den Chemikern oft benachteiligt, was aber objektiv betrachtet nicht stimmte und nicht ernst zu nehmen war. Unter mittelalten Biologinnen Egozentriker und intrigante Zicken auf dem Selbstverwirklichungstrip erlebt.

Umgang mit älteren Kollegen

Hier leider "zu gut" (für die älteren Mitarbeiter). In "guter" alter Bayertradition viele langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, was an sich nicht schlecht ist (Erfahrung!), die aber auch bei mangelnder Kompetenz (Beamtenmentalität!) mitgeschleppt wurden – meist mit Nachteilen für die jüngeren Kollegen!

Arbeitsbedingungen

Einzelbüros mit guter Ausstattung. Neue Mitarbeiter hatten aber oft das Nachsehen: Sie bekamen die schlechteste Bürolage nahe Aufzug und Treppenhaus und die Sekretärin, die mangels Kompetenz sonst keiner wollte. Schließen der Tür, um nicht ständig vom Durchgangsverkehr gestört zu werden, wurde einem Mitarbeiter später negativ als Rückzug von den Kollegen ausgelegt. Hoher Druck, weil zu wenig Mitarbeiter, weil Sparvorgaben …, andererseits Zeitverschwendung mit häufigen Abteilungssitzungen.
Moderne Laptops der Marke Dell, aber unsinnige Sparmaßnahmen beim sonstigen Büromaterial. Chaos bei der Papieraktenverwaltung und elektronischen Akte.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Umweltschutz wird einerseits aus reinem Eigeninteresse wichtig genommen, um die auf dem Gebiet Pflanzenschutz existierenden Zulassungsverfahren zu bestehen. Andererseits viele schwer abschätzbare Restrisiken (siehe Bienenschädigung durch Imidacloprid oder exzessiver Einsatz von Glyphosat).
Statt den Mitarbeitern das Pendeln mit dem ÖPNV zu erleichtern, etwa mit häufigerem Busverkehr oder Fahrdienst, wurde ein großer Parkplatz auf der grünen Wiese bereitgestellt und das umweltbelastende Autofahren gefördert. (Zu große) Dienstwagen für obere Führungskräfte.
Sozial zunehmend inkompetent. Die guten alten Bayer-Zeiten sind (zumindest für die jüngeren Mitarbeiter) vorbei. Subtiles Mobbing gehörte zum System.

Gehalt/Sozialleistungen

Bessere Gehälter als in den meisten anderen Unternehmen. Man mag dies aber vor dem Hintergrund des hier Geschilderten als Schmerzensgeld auffassen. Gute Möglichkeiten zur Altersvorsorge, aber hoher Anteil aus Gehaltsumwandlung - war früher (vor dem Einbruch ab 2001, der aus den hohen Verlusten infolge der "Lipobay"-Rechtsstreitigkeiten resultierte und das Unternehmen danach zum Sparen zwang) deutlich besser.

Image

Nach außen: Tradition durch Fortführung des Geschäftsbereiches Pflanzenschutz der Bayer AG.
Als Arbeitgeber: Ähnlich einer Behörde, dadurch viel Sicherheit, wobei die guten alten Bayer-Zeiten aber vorbei sind.
Als Wettbewerber: Stärken im klassischen chemischen Pflanzenschutz, allerdings mit angekratztem Ruf aufgrund der nachweislichen Schädigung/Tötung von Bienen durch das Insektizid Imidacloprid. Nach Übernahme von Monsanto endlich auch kompetent in der Pflanzenbiotechnologie, aber gleichzeitig leider Übernahme von Monsantos schlechter Reputation deswegen und wegen des Herbizids Glyphosat.
Nach innen: Mittlerweile nicht mehr Exzellenz, sondern Durchschnitt. Wahrscheinlich deswegen immer weniger durchschlagende Neuentwicklungen, wenn überhaupt. Kauf von Aventis CropScience und Monsanto somit zwar verständlich, aber keine Lösung, da Unternehmenskulturen nicht zusammenpassen.

Karriere/Weiterbildung

Die meisten Mitarbeiter werden wie Marionetten oder Schachfiguren behandelt.
Bei den Personalentwicklungsgesprächen einmal pro Jahr geht es mehr um die Kontrolle der Erfüllung der Ziele des Mitarbeiters statt um Perspektiven für den Mitarbeiter. Letztendlich nur sehr wenige, beschränkte Entwicklungsmöglichkeiten und nur dann, wenn man einen Mentor hat. Außerdem: Sich gut verkaufen, Schauspielerei und Kontakte pflegen waren viel wichtiger für die Karriere als Kompetenz! Siehe auch unter "Kommunikation".
Viele Seminare und Fachzeitschriften im Umlauf, aber kaum Zeit hierfür, oder, wenn man sich die Zeit nahm, irgendwann Kritik, man würde nicht genug arbeiten. Vorbereitung auf weiterqualifizierende Berufsprüfungen nicht während der Arbeitszeit! Die in der Stellenanzeige propagierten "sehr guten Möglichkeiten zur persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung" standen also buchstäblich nur auf dem Papier.

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Arbeitgeber-Kommentar

Liebe Kollegin, lieber Kollege,

erst einmal vielen Dank für Dein enormes Engagement, diese lange und inhaltsreiche Bewertung abzugeben!

Wenn ich Deine ausführlichen Darstellungen lese, gewinne ich den Eindruck, dass wir beide in einem völlig unterschiedlichen Unternehmen arbeiten resp. arbeiteten. Aber das ist meine ganz individuelle Wahrnehmung. Und ich möchte den Eindruck bei Dir vermeiden, „Propaganda“ zu betreiben, in dem ich jetzt hier jeden Deiner Punkte kommentiere.

Deshalb - und vor allem da Du Dir die Mühe machtest, sehr ausführlich Deine Sicht darzulegen und Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten - möchte ich Dir anbieten, dass wir uns persönlich über Deine Eindrücke austauschen und unterhalten.

Du erreichst mich via XING oder per E-Mail im bekannten Bayerformat [Vorname Punkt Nachname At Bayer Punkt Com].

Ich würde mich sehr über eine Kontaktaufnahme freuen.

Heiko Schomberg.

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