Mehr Mut zu Profil und wirklich neuer Struktur
Gut am Arbeitgeber finde ich
Dass der BR den Personalabbau (von der KEF gefordert!) ohne Kündigungen durchführt.
Verbesserungsvorschläge
Umstrukturierung noch konsequenter umsetzen. Mut zur Fokussierung auf Kernmarken, um dem Qualitätsanspruch gerecht zu werden.
Arbeitsatmosphäre
Das Miteinander ist prinzipiell gut. Jedoch drücken Personalabbau und Kürzungen sehr die Stimmung und Motivation.
Kommunikation
Hat sich zwischen mittlerer Führungsebene in Richtung produzierenden Mitarbeitern verbessert. Leider hapert es noch an konstant klarer Kommunikation aus den oberen Ebenen, besonders seitens Direktoren.
Kollegenzusammenhalt
Sehr abhängig von jeweiliger Abteilung. Innerhalb der Produktion besser als zwischen Produktion und Redaktion.
Work-Life-Balance
Bei Festangestellten: durch Tarifvertrag und starren Arbeitszeitrahmen z.Z. nicht viel Spielraum. Möglichkeit von Teilzeit besteht, man muss sich aber 1x entscheiden, ob Reduktion bleibt oder nicht.
Bei Freien: recht kurzfristige Beauftragung je nach Arbeitsbereich. Planung ist da schwierig.
Vorgesetztenverhalten
Mit denen ich zu tun hatte: freundlich, fair, sehr offen für konstruktive Kritik, auf Augenhöhe.
Interessante Aufgaben
Einerseits Ja, da sich durch interne Umstrukturierung sowohl Arbeitsfelder, workflows und Projekte ändern und Abteilungen völlig neu aufgebaut werden.
Großes Aber: viele Ideen scheitern bzw werden arg eingegrenzt durch das noch immer vorhandene starre Korsett der Arbeitsbeschreibungen und des schrumpfenden Budgets. Plus mangelnder Offenheit für neue Ideen bei alteingesessenen Führungskräften auf Redaktionsseite.
Gleichberechtigung
Es gibt eine Gleichstellungsbeauftragte. Teams sind m.E. ausgewogen und menschlich bunt. Ab mittlerer Führungsebene jedoch immer noch viel zu wenig Frauen in Positionen. Es gibt nur eine Direktorin.
Umgang mit älteren Kollegen
In meinem Umfeld wertschätzend. Jede/r wird nach seinem/ ihren Können eingesetzt.
Arbeitsbedingungen
Je nach Arbeitsplatz schwankend: mal technisch auf aktuellem Stand, mal arg veraltet ubd langsam. Man lernt zu improvisieren und um die Ecke sein Ziel zu erreichen.
Dasselbe bei den Räumen: je nach Arbeitsort reicht die Spanne von "neu gebautes Großraumbüro" bis zu "mäßig renoviertem Setzkasterl aus den 60ern".
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Sozialbewusstsein: sehr, etwa durch die vom BR ins Leben gerufene Spendenaktion Sternstunden, und die Festanstellung von körperlich beeinträchtigten Mitarbeitern. Der BR produziert als letzter öffentlich-rechtlicher Sender ein Format für Gehörlose, "sehen statt hören", mit eigener Redaktion.
Gehalt/Sozialleistungen
Entlohnung nach fest der Arbeitsposition zugeordneten Tarifen. Schwierig: dabei keine Berücksichtigung der sich verändernden/ neu entstehenden Arbeitsfelder. Dadurch Ungleichgewicht im Team, obwohl alle dasselbe Arbeitsfeld haben.
Honorare für Freie entsprechen nicht den Marktpreisen. Hier wird die Kürzung der Rundfunkbeiträge spürbar.
Image
Kritisch durch die generelle Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Leider.
Der BR tritt leider nicht als starke, geschlossene Marke auf, sondern zersplittert mit vielen Einzelmarken wie Bayern1 oder Puls. Es gibt gute Produkte, die nicht auf die Marke BR einzahlen.
Karriere/Weiterbildung
Seminare gibt es nur für Festangestellte. Durch den Personalabbau werden kaum noch Festanstellungen getätigt.
Hat man als Fester seine letzte Stufe der Tarifgruppe erreicht, geht es nur weiter mit einer höheren Tarifgruppe, wenn man eine ausgeschriebene ergattert. Davon gibt es nur wenige. Wechsel zwischen versch. Arbeitsfeldern kaum möglich.