Let's make work better.

Bertrandt Group Logo

Bertrandt 
Group
Bewertung

Nur für den Berufsstart

2,3
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2017 im Bereich Forschung / Entwicklung bei Bertrandt AG in Tappenbeck gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- Einstigesgehelt
- Kollegenzusammenhalt
- die Chance, in einem interessanten Thema zu arbeiten

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- Mitarbeiter sind nur zu verkaufende Ware
- Kaum Weiterentwicklungsmöglichkeiten
- Dass der Mitarbeiter Auftragsschwankungen komplett selbst ausgleichen muss
- Die zentrale Steuerung aus Ehningen geht nicht auf die besonderheiten eines einzelnen Standortes ein

Verbesserungsvorschläge

Wer Kernkompetenzen aufbauen oder behalten will, muss auch die erfahrenen Mitarbeiten dafür haben. Diese wollen nicht wie Ware behandelt werden. Zudem sind die Perspektiven bei Gehalt und Weiterentwicklung nicht gegeben.
Wer lansfristig beim Kunden Projekt bearbeiten will, braucht Mitarbeiter, die Wissen was sie tun. Jeden Tag neues Personal einzuarbeiten geht auch dem tollerantesten Kunden gegen den Strich.
Mitarbeiter, welche Kompetent sind und auch bereit sind, ihre Meinung zu sagen, sind derzeit unerwünscht. Manchmal macht es jedoch Sinn, sich auch unangenehme Meinungen anzuhören, vor allem in eingefahrenen Strukturen.
Die Kompromisslosigkeit der Top-Down-Entscheidungen berücksichtigen nicht den Erfahrungsschatz oder das Wissen, welches Mitarbeiter beim Kunden vor Ort sammeln/haben.
Die derzeitige Firmenpolitik geht zumindest am Standort Wolfsburg am Ziel vorbei.

Arbeitsatmosphäre

Inhouse nicht ganz so gut wie beim Kunden. Trotz oberflächlich guter Atmosphäre spürt man die Unzufriedenheit der Mitarbeiter recht stark. Ein Gefühl von Vertrauen und Fairness herrscht nur bei Neueinsteigern, nach ein paar Jahren verflüchtigt sich dies jedoch. Es gibt i.d.R. viel Lob, jedoch hat dies keine Auswirkungen auf Aufstiegschancen oder Gehalt.
Beim Kunden sitzt man unter gleichgesinnten, das Klima dort ist freundlicher, alle sitzen im gleichen Boot.
Die hohe Mitarbeiterfluktuation kaschiert etwas die schlechte Stimmung der alteingesessenen, sorgt somit aber auch immer für Abwechslung.

Kommunikation

Sorry, ist nicht vorhanden.
Als Mitarbeiter liest man Neuigkeiten aus seinem Tätigkeitsfeld besser und aktueller in der Tageszeitung. Prozessänderungen etc. werden 5 Minuten vor Einführung kommuniziert, im allgemeinen braucht der Mitarbeiter nur das nötigste oder besser gar nichts zu Wissen. Es gibt zwar genug Meeting, aber diese sind oft inhaltslos.
Entscheidungen von höherer Ebene werden nicht diskutiert, sie sind gefolgsam umzusetzen.
Selbst auf Arbeitsebene bekommt man nur nötigste Informationen (neuer Kunde, um diese Uhrzeit dort Antreten, ganz grobes Thema).
Vorschläge und Hinweise von Mitarbeitern an die Vorgesetzten werden zwar freundlich aufgenommen, aber dann auch ignoriert (siehe Vorgesetzenverhalten). Das Intranet ersetzt viel Kommunikation. Informationen sucht man sich selbst zusammen (Ablagen, Intranet, Kollegen etc.)
Auf Mitarbeiterebene: Hier ist die Kommunikation recht gut, es wird viel von dem kompensiert, was auf Firmenebene falsch gemacht wird.

Kollegenzusammenhalt

Der zusammenhalt unter den Kollegen ist sehr gut, wird jedoch vom allgemein optimierungsbedürftigen Betriebsklima gedämpft. Da alle im gleichen Boot sitzen, unterstützt man sich gegenseitig und es gibt auch kaum Hemmschwellen, andere mit Wissen oder Resourcen zu unterstützen. Wenn mal wenig zu tun ist, bilden sich häufig "Selbsthilfegruppen", um die Zeit irgendwie abzusitzen.

Work-Life-Balance

Je nach Projekt. Offizell gilt die Ansage, das nach maximal 10 Arbeitsstunden Schluss ist.
Es gibt Projekte, da ist man über Monate am Anschlag und nimmt noch Arbeit mit nach Hause, dann kommen wieder Zeiten, in denen man auf Minusstunden zu Hause bleibt oder so wenig zu tun hat, das man sich zu tode langweilt. Dies ist nicht berechenbar. Andererseits gibt es selten Probleme beim genehmigen von Urlaub oder beim abfeiern von Überstunden (aber auch hier: abhängig vom Projekt).

Vorgesetztenverhalten

Der direkte Vorgesetzte hat in der Regel ein offenes Ohr für seine Mitarbeiter, die Kommunikation mit diesen ist offen und partnerschaftlich. Leider werden alle Versprechen und Absprachen spätestens auf der nächsten Ebene gebrochen. Als Folge sind meist Mitarbeiter und Teamleiter unzufrieden. Der Teamleiter dient nur als Puffer, zum überbringen schlechter Nachrichten oder zum Kommunizieren vorab festgelegter Entscheidungen, hat aber sonst kaum Einfluss. Primär ist seine Aufgabe, die Mitarbeiten in Projekte zu stecken. Qualifikation, Erfahrung und Wünsche des Mitarbeiters sind Nebensächlich.
Bei Mitarbeitern, welche primär beim Kunden eingesetzt sind, haben die Vorgesetzten in der Regel keinen Schimmer, was diese Mitarbeiter überhaupt tun. Um dies zu klären, gibt es dann das jährliche Mitarbeitergespräch. In diesem werden dann auch die Wünsche, Weiterentwicklung etc. des MAs dokumentiert = Absatz von vorn lesen.

Interessante Aufgaben

Gibt es nur für Neueinsteiger. Man hat als "neuer" die Chance, in zukunftsweisenden Bereichen zu Arbeiten. Leider sind die Aufgaben häufig eintönig, unterfordernd und im allgemeinen uninteressant. Das Tätigkeitsgebiet ist immer sehr atomar, man sieht vom Gesamtprojekt sehr wenig.
Bei Stammpersonal geben sich die Vorgesetzten bei Projektwechseln sichtlich Mühe, schon huntermal gemachtes als neues, herausforderndes Projekt zu verkaufen und unterstützen dies mit "X-Manager"-Titeln (man managt sich selbst).

Gleichberechtigung

Es ist eine sehr technische Branche. Entsprechend verwundert es nicht, wenn es viele männliche Kollegen in Führungspositionen gibt. Soweit ich beurteilen kann, gibt es aber keine Benachteiligung von Frauen oder Widereinsteigerinnen.

Umgang mit älteren Kollegen

Inzwischen Arbeiten auch viele Kollegen 45+ bei Bertrandt. Bisher konnte ich nicht erkennen, dass diese benachteiligt werden. Man ist darauf speziallisiert, Studienabgänger etc. anzuwerben, entsprechend ist auch das Durchschnittsalter noch immer recht niedrig.

Arbeitsbedingungen

Die IT-Ausstattung ist gut. Rechner mit zwei Monitoren oder Laptop und Zusatzmonitor, je nach prinzipiellem Bedarf. Die Großraumbüros leiden durch das starke Wachstum an Platzmangel, sind jedoch gut ausgestattet (Klimaanlage, Sonnenschutz). Durch Trennwände und Teppich hält sich der Lärm in Grenzen. Je nach Lage des Platzes herrscht sehr viel Durchgangsverkehr, was das konzentrierte Arbeiten anstrengend machen kann.
Ein Shuttleservice zu den Hauptkunden erleichtert in diversen Projekten das permantene hin- und herreisen.
Prozesstechnisch sind Kleinigkeiten über-organisiert, die großen Themen hält man flexibel (für den Mitarbeiter). Da nie klar ist, wie lange man im einem Projekt ist und wie es danach weitergeht, hat man immer einen gewissen Stresspegel. Zudem spürt man sehr deutlich, das das Augenmerk nicht auf dem Mitarbeiter liegt.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es gibt viele Prozesse, Lernhilfen und Arbeitsanweisungen zum Thema Umwelt und soziales. Im Umweltbereich scheint dies auch gelebt zu werden. Sozialbewustsein existiert auf dem Papier, als Mitarbeiter funktioniert man, eigene Wünsche, Meinungen und Vorstellungen sind nicht erwünscht.

Gehalt/Sozialleistungen

Für den Einsteiger ist das Gehlt recht gut. Zu beachten ist, dass man gleich vom Start weg hart verhandeln muss. Wer ein zu geringes Einstiegsgehalt fordert, kann dies später kaum mehr Wettmachen. Zudem gibt es eine BU und Altersvorsorge mit Zulagen. Das Gesamtpaket ist also nicht schlecht.

Nach wenigen Jahren wird das Gehalt jedoch schnell weit unterdruchschnittlich. In anderen Betrieben dieser Branche sind die Gehaltssteigerungen - speziell für Berufseinsteiger - sehr hoch, nach spätestens drei Jahren sollte man über einen Wechsel nachdenken.

Persönliche Weiterentwicklung (Fortbildungen etc.) hat keine Auswirkungen auf das Gehalt oder das Vorankommen.

Image

Das Image von Bertrandt war früher sehr gut. Durch den zunehmenden Kompetenzabbau relativiert sich dies langsam.
Nach außen wird noch das Bild eines tollen, jungen und dynamischen Unternehmens mit Kernkompentenzen etc. gegeben, während im Hintergrund niemend mehr weiß, wie man dies Umsetzt und wie man den Kunden richtig bedient. Durch das ignorieren der Mitarbeiter geht die Politik auch an den Arbeitswünschen aktueller und zukünfigter Generation vorbei, eine Besserung mit der derzeitigen - leider sehr Betriebsblinden - Führungsmannschaft ist nicht in Sicht.

Karriere/Weiterbildung

Weiterbildungen werden gewährt, wenn sie für den Kunden/das Projekt nützlich sind. Karrieregedanken würde ich jetzt nicht prinzipiell hegen. Es wird sehr viel versprochen, aber selbst nach Jahren tritt man noch auf der Stelle. Der Grundgedanke dabei ist, den Mitarbeiter so lange wie möglich mit leeren Versprechungen zu halten, bis er zu Anspruchsvoll/teuer wird.
Nur selten werden spezielle Mitarbeiter weiterentwickelt.

Für den normalen Arbeitnehmer spielt sich Karriere auf der Ebene wohlklingender, aber sinn- und wertloser Pseudotitel ab. Wer nach drei Jahren noch keine definitive Weiterentwicklung (Lead oder Referent) erlebt hat, braucht diese auch kaum mehr erwarten. Hierbei spielt Leistung oder Fachwissen keine Rolle.

HilfreichHilfreich?ZustimmenZustimmen?MeldenTeilen
Anmelden