Let's make work better.

Kein Logo hinterlegt

BHH 
Sozialkontor 
gGmbH
Bewertung

Der Letzte macht das Licht aus: Wie führt man ein gutes Unternehmen mit einem Zahlenfetisch in die Krise?

2,1
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei BHH Sozialkontor gGmbH gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

In Nachwirkung: Die Entwicklungen der letzten 10 Jahre, besonders die Öffnung der Treffpunkte und die Betreuungs-Konzepte der Ambulanten Wohnangebote, waren wirklich gut. Das hat sich aber leider schon verändert und ich fürchte, der Rest fällt auch bald dem Rotstift zum Opfer. Es bringt halt keine ausreichende Rendite - oder aber "da lässt sich doch noch mehr rauspressen"!

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Einsame Entscheidungen auf der obersten Ebene, ohne Kenntnis der Realität, ausschließlich an Zahlen orientiert, und ohne die Infos der Mitarbeiter vor Ort (also der Experten!) überhaupt nur wahrzunehmen. Außerdem ist Identifikation mit dem Unternehmen anscheinend nicht mehr gewünscht, sonst würde man nicht so viele langjährige Mitarbeiter vergraulen.

Verbesserungsvorschläge

1. Das Sozialkontor hat sich nie an den anderen Anbietern orientiert, sondern ist immer eigene Wege gegangen - erfolgreich. Jetzt wird nur noch auf die anderen großen Träger geschielt und deren Modelle werden 1:1 übernommen. Das passt nicht, so groß und potent ist man dann eben doch nicht.
2. Neuausrichtung, weg von ausschließlicher Orientierung auf Kennzahlen und Rendite, zurück zur Qualität! Denn man kann gut arbeiten und trotzdem Gewinn abwerfen, nur eben nicht die geforderten ?11? Prozent, sondern vielleicht nur sieben.
3. Mitarbeiter und Einrichtungs-Leitungen sind Experten vor Ort und müssen unbedingt angehört und einbezogen werden. Einsame Entscheidungen an der Spitze haben hier schon viel (zu viel?) Schaden angerichtet.
4. Wann eigentlich greift das Aufsichtsgremium ein?

Arbeitsatmosphäre

In einzelnen Bereichen noch ganz gut, da halten die letzten fähigen Vorgesetzten den Laden zusammen, aber insgesamt geht es steil nach unten. Kennzahlen dominieren alles, man könnte so wohl auch Fritten oder Kühlschränke verkaufen, denn um Inhalte, Qualität und Sinn geht es nicht mehr. Nicht umsonst haben schon viele fähige Mitarbeiter der verschiedenen Ebenen das Unternehmen verlassen.

Kommunikation

Meine direkten Leitungen und auch die nächsthöheren Ebenen bis hin zur Geschäftsführung haben immer transparent agiert. Heute ist zwar vieles anders, aber die Geschäftsführung kommuniziert sehr offen das es nur noch um Zahlen geht. Und für diese Offenheit gibt es dann auch drei Sterne.

Kollegenzusammenhalt

Selbst langjährige Mitarbeiter verlassen das Sozialkontor, Stellen bleiben unbesetzt, neue Mitarbeiter gehen auch wieder schnell - wo soll da der Zusammenhalt herkommen?

Work-Life-Balance

Immerhin: Hier sah und sieht es ganz gut aus, dank Betriebsrat und vieler Betriebsvereinbarungen. Und auch wenn die Arbeitsdichte wirklich hoch ist: Frei war oft auch wirklich frei!

Vorgesetztenverhalten

Ich spare mir den Hinweis auf Früher. Heute ist jede/r austauschbar. Wertschätzung sieht anders aus...und Einbeziehung von Mitarbeitern sowieso, hier entscheidet nur die oberste Ebene.

Interessante Aufgaben

Natürlich, die Arbeit am Klienten ist toll. Aber wenn Kennzahlen dominieren bleibt die individuelle Gestaltungsmöglichkeit auf der Strecke. Und spannende Projekte gibt es kaum noch...wer sollte die auch bewältigen, wenn keine/r mehr da ist?

Gleichberechtigung

Auch wenn in der direkten Geschäftsführung (noch?) die Männer überwiegen, ab der nächsten Ebene dominieren die Frauen.

Umgang mit älteren Kollegen

Bis vor 2-3 Jahren war das kein Problem, inzwischen allerdings wirkt es, als wenn ältere Mitarbeiter zu teuer wären - mit den entsprechenden Konsequenzen für diese.

Arbeitsbedingungen

Abhängig von der Einrichtung und dem Bereich, stellenweise ziemlich gut, in anderen Teilen deutlich unterdurchschnittlich.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Da nur noch Kennzahlen regieren, bleibt vieles auf der Strecke! Aber immerhin: Schon vor Jahren hat man Ökostrom bezogen, lange bevor irgendwer von Klimakrise gesprochen hat.

Gehalt/Sozialleistungen

Die Vergütung war traditionell schon immer schlechter als bei vergleichbaren Arbeitgebern, aber das wurde lange Jahre durch die guten Arbeitsbedingungen (individuelle Ausgestaltung der Arbeit, guter Zusammenhalt von Team und auch Leitung) ausgeglichen. Und bis auf wenige pflegelastige Bereiche gab es trotz der schlechten Vergütung kaum Probleme, offene Stellen zu besetzen. Jetzt wird die Vergütung zwar schrittweise auf das "in HH bei anderen Trägern übliche Niveau" angehoben, aber das reicht bei der Atmosphäre wohl nicht aus.

Image

Lange Jahre trotz der Größe nahezu unbekannt, dann dank konsequenter Hinwendung zum Sozialraum (Öffnung in den Stadtteil), fähiger Leitungen bzw. echter Experten und qualitativ guter Angebote positiv besetzt - und jetzt nur noch der Träger, wo alle weg laufen....

Karriere/Weiterbildung

Gutes Fortbildungsprogramm, einzelne Mitarbeiter werden auch zu externen Fort-/Weiterbildungen geschickt. Und was die Karriere betrifft (Achtung Ironie): Viele Leitungen sind schon ausgestiegen oder steigen gerade aus, da kann Mensch schnell was werden. (Ironie aus)

HilfreichHilfreich?ZustimmenZustimmen?MeldenTeilen

Arbeitgeber-Kommentar

Heinz RennoPersonalabteilung

Liebe Ex-Mitarbeiterin,
oder lieber Ex-Mitarbeiter,

Sie geben uns mit Ihrem Kommentar auch Nachdenkenswertes. Ihnen wünsche ich, dass Sie in Ihrem neuen Job zufriedener sind als bei uns.

Beste Grüße

Heinz Renno
Personalleiter
BHH Sozialkontor

Anmelden