Das Team macht die Musik
Arbeitsatmosphäre
Als ich im Herbst in meiner Filiale anfing, war ich als Aushilfe kein Neuling. Auch vorher arbeitete ich schon in einem großen konventionellen Lebensmitteleinzelhandel. Mein erster Eindruck war überaus positiv, auch wenn die Arbeit und das Kollegium im vorherigen Betrieb ebenfalls sehr angenehm war, erschien mir die Begrüßung und die Aufnahme im Team wesentlich wärmer und auch die Einarbeitung erfolgte sehr gründlich (gerade im direkten Vergleich). Im Team wurde meine Arbeit als Aushilfe sowohl von Seiten der Kollegen, als auch der Vorgesetzten gewürdigt. Auch von Kundenseite. Die ein oder andere Ausnahme gibt's natürlich immer. Die Gestaltung des Innenraums trägt meines Erachtens immens zum Wohlbefinden vor Ort bei - das warme Licht, das Holz und die vielen Braun-, Beige- und Grüntöne. Leider muss ich sagen, dass die Qualität der Ausstattung etwas nachlässt, auch wenn das wahrscheinlich aus wirtschaftlichen Überlegungen herrührt, finde ich es schade.
Kommunikation
Ich selbst habe in den paar Jahren, die ich dort bin noch keine Konflikte erleben müssen, aber über Dritte mitbekommen, dass diese aber zwischen Abteilungsleitern und Angestellten sowie Zentrale und Filialleitung, Filialleitung und Angestellten usw. stattfinden. Natürlich sind wir alle nur Menschen und da kommen Konflikte nunmal vor, die Frage ist aber eher wie man sie führt. Je nachdem, an wen sich Kritik wenden soll, habe ich schlechte Kommunikationsgepflogenheiten beobachten können, sei es die Vermeidung von Konfrontation und somit fehlende Erklärung, oder aber auch cholerisches auf der einen oder ignorantes und unsensibles Verhalten auf anderen Seiten. Ein abteilungsübergreifendes Konfliktmanagement könnte hier Abhilfe verschaffen.
Kollegenzusammenhalt
Wie schon erwähnt, habe ich wahrscheinlich großes Glück in meinem Kollegium. Die zahlreichen Aushilfen gehen auch gerne nach der Arbeit mal etwas trinken. Gerne auch mit den Festangestellten. Die Weihnachtsfeiern sind immer gut besucht und ich denke auch eine schöne Geste des Unternehmens jeder Filiale eine solche zu ermöglichen. Die Ausgestaltung hängt dabei aber am Team. Ich denke, das Team profitiert auch von einer kulturellen Vielfalt.
Aber auch während der Arbeitszeit ist die Gesellschaft der Kollegen sehr angenehm. Man hilft sich, nimmt sich Arbeit ab und/oder kann sie Abgeben. Ausnahmen gibt es immer und leider muss ich auch einräumen, dass die Entwicklung der Arbeitspläne immer weniger Personal pro Schicht einplant, was leider dazu führt, dass das Gefühl im Kollegium während der Arbeitszeit etwas angespannter wird.
Work-Life-Balance
Als Studentin kann ich sagen, dass ich als Aushilfe sehr flexibel eingesetzt werde(n kann). Urlaubspläne und freie Tage lassen sich mit etwas taktischem Geschick gut durchsetzen. Leider habe ich von den Festangestellten einige Probleme mitbekommen, so wie bei der Urlaubsplanung, Krankheit oder auch der Mitarbeiterkrediten in der Weihnachtszeit.
Ich selbst kann nach 10 Monatiger Pause wegen eines Auslandsaufenthalts problemlos wieder einsteigen. Aber auch solche Dinge liegen wahrscheinlich immer an den Menschen, mit denen man arbeitet und wie viel ihnen an einem gemeinsamen Miteinander liegt. Grundsätzlich kann aber viel ermöglicht werden.
Also je nach Beschäftigungsverhältnis und Kollegium.
Vorgesetztenverhalten
Mal so mal so, kommt auf den Vorgesetzten an.
Interessante Aufgaben
Interessant finde ich meine Aufgaben auf jeden Fall. Aber auch das ist Personenabhängig. Ich beschäftige mich gerne auch in meiner Freizeit mit den Thematiken, die mich in meinem Arbeitsumfeld beschäftigen und kann mich so einbringen. Auch die für viele Personen eher lästigen Aufgaben machen mir Spaß. Wer aber mit Ordnung machen/halten, ständiger Freundlichkeit und Nachsicht, sowie Aufgaben, die nicht 100% in den eigenen Zuständigkeitsbereich fallen ein Problem hat, ist - denke ich - generell eher falsch im Einzelhandel.
Gleichberechtigung
Bei der Gleichberechtigung ist glaube ich Grundsätzlich viel da. Ich muss aber zugeben, dass ich die Zentrale nicht nach Frauenquote beurteilen kann, da ich keinen Überblick über die Stellenbelegung habe. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass die Arbeiten im Markt immer eher von den Fleißigen erledigt werden und da ist Geschlecht oder Herkunft erst einmal egal.
Umgang mit älteren Kollegen
Wenn sie sich nicht selbst "gefährden" möchten, wird wo möglich, versucht möglichst viel Rücksicht zu nehmen und Nachsicht walten zu lassen
Arbeitsbedingungen
Angenehme Arbeitszeiten, relativ flexible Schichten und ein angenehmes Arbeitsklima, gute Ausstattung mit benötigten Arbeitsmitteln. Für Aushilfen in meiner Filiale sehr angenehm. Bei festangestellten Kollegen mag das vielleicht anders aussehen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ich denke, im Vergleich zum konventionellen Handel gibt es schon große Unterschiede. Dennoch ist definitiv Luft nach oben, sei es beim Müll, bei der Regionalität. Mann muss auch die Fleisch-/Käsetheke kritisch sehen. Natürlich ist sie ein großes wirtschaftliches Standbein, trotzdem sind tierische Produkte eine Zumutung für die Umwelt. Aber da muss wohl beim Konsumenten ein Umdenken stattfinden.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich denke beim Gehalt geht immer mehr, ich selbst finde das Gehalt in Ordnung für mich. Für andere möchte ich nicht urteilen. Könnte mir aber vorstellen, solange ich noch keine eigene Familie gründe, könnte mir auch das Gehalt ausreichen.
Image
Nach außen je nach Medienlage, für Verbraucher scheint die Weste relativ rein, als Arbeitgeber gibt es auf jeden Fall Verbesserungsbedarf