Im Großen und Ganzen ein guter Arbeitgeber, allerdings noch mit Luft nach oben.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Definitiv der Zusammenhalt der Kollegen vor Ort! Ohne meine tollen Kollegen wäre der Arbeitsalltag nur halb so schön. Außerdem ist das Gehalt aufgrund des IG Metall Tarifs nicht schlecht.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Alles, was bereits bei den Verbesserungsvorschlägen steht plus der Punkt mit der Leistungszulage (siehe Gehalt/Sozialleistungen).
Verbesserungsvorschläge
Für den Standort Wetzlar: Definitiv moderner und attraktiver werden!
Generell: Mehr auf die Mitarbeiter im Inland setzen. Verlagerung ins Ausland ist gut, aber erzwungene Verlagerung bringt nichts. Hier büßt man nur Qualität ein. Die Arbeit, die in Rumänien erledigt wird, muss von uns hier vor Ort noch mal kontrolliert und korrigiert werden, was enormer Mehraufwand bedeutet. Dieser Fakt sollte mal wahrgenommen werden! Außerdem würde ich mir mehr Nachwuchs bei uns in Wetzlar im Finance wünschen, da hier der Altersdurchschnitt schon extrem hoch ist. Hier kommen wir aber wieder zu dem Punkt Verlagerung und Outsourcen.
Arbeitsatmosphäre
Es gibt wenig bis gar kein Lob und Wertschätzung von Vorgesetzten. Teilweise sind die Büros außerdem noch relativ alt. Wenn ich mal nach Stuttgart und co schaue, gibt es dort super tolle, morderne Büros mit "Benefits" wie bspw. Wasserspender. Hier in Wetzlar kann man froh sein, dass wir umsonst Kaffee kriegen. Hier ist definitiv noch Luft nach oben. Die drei Sterne kommen aufgrund der Arbeitsaustattung (zwei Bildschirme, höhenverstellbare Schreibtische) und meine tollen Kolleg:innen hier vor Ort zustande.
Kollegenzusammenhalt
Die Kolleg:innen hier vor Ort sind wirklich Gold wert! Den Stern Abzug gibt es allerdings, weil nach Indien und nach Rumänien outgesourced wird was geht, um Kosten zu sparen. Das hier auch die Qualtität der Arbeit darunter leidet, wird nicht gesehen oder will nicht gesehen werden. Leider geht die Tendez zu mehr Stellenabbau in Deutschland und mehr Verlagerung ins Ausland. Da einige Kollegen in naher Zukunft in Rente gehen und nicht nachbesetzt werden, wird auch der Kollegenzusammenhalt in Zukunft sinken, weil man zu den Kolleg:innen im Ausland kaum Kontakt hat, es sei denn man darf wieder deren Fehler ausbaden, die aufgrund von fehlender Fachkenntnis/-qualtität zustande kommen.
Work-Life-Balance
Prinzipiell ist die Work-Life-Balance nicht zu bemängeln, wenn bestehende Maßnahmen und Möglichkeiten auch umgesetzt werden würden. Es gibt prinzipiell Gleitzeit- und Home Office Möglichkeiten, allerdings ist in meinem Fall Home Office nur eingeschränkt anwendbar, da hier mein Vorgesetzter ohne ersichtlichen Grund negativ interveniert. Allerdings gehört dieser auch zur Boomer-Generation und hängt teilweise doch sehr an den alten Strukturen. Hier würde ich mir mehr Durchsetzung und Umsetzung von Home Office wünschen, da dies zumindest offiziell machbar ist.
Vorgesetztenverhalten
Wie schon erwähnt, gehört mein Vorgesetzer zur Boomer-Generation und ist eher traditionell behaftet mit Tendenz zu Mikro-Management. Ich wurde schon für Dinge rundgemacht, die für andere Kollegen innerhalb der Abteilung kein Problem sind. Es kam auch schon vor, dass ich aufgrund diverser Vorfälle heulend auf der Toilette saß. Wertschätzung gibt es kaum, von entsprechender Honorierung von Arbeitseinsatz ganz zu schweigen. Die zwei Sterne gibt es, weil er bei Problemen bei der Arbeit ansprechbar und hilfsbereit ist. Auch hier ist definitiv noch Luft nach oben! Ich würde mir gerade bei Vorgesetzten mehr Einfühlungsvermögen und Empathie wünschen.
Gleichberechtigung
Auch hier ist die Situationslage stark vom Vorgesetzten abhängig. Es gibt Dinge, die laufen gut und es gibt einige Situationen, bei denen ich aktiv als auch passiv schon Benachteiligung/Diskriminierung erfahren habe.
Umgang mit älteren Kollegen
Hier am Standort ist der Umgang mit Kolleg:innen einfach top, egal welches Alter. Auch negatives im Bezug auf Führungskräfte habe ich hier nicht mitbekommen, was aber vielleicht auch daran liegt, dass der Altersdurchschnitt im Bereich Finance am Standort sehr hoch ist.
Arbeitsbedingungen
Die Büros sind teilweise sehr alt, allerdings wird Stück für Stück renoviert. Trotzdem wird es noch ein paar Jahre dauern bis hier alles modern ist. Wie bereits erwähnt, hängt der Standort im Bereich Modernität den Standorten in Stuttgart und Umgebung in vielen nach. Die technische Ausstattung ist hier vollkommen in Ordnung. Mittlerweile hat hier auch so gut wie jede:r einen höhenverstellbaren Schreibtisch. Verbesserungswürdig wäre definitiv die Gestaltung der Büros, wünschenswert wären Wasserspender (wie sie in vielen Niederlassungen und Standorten bereits vorhanden sind).
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist in meinen Augen angemessen. Den Stern Abzug gibt es allerdings für das Knausern der Leistungszulage. Hier wird versucht seitens der Führungskraft/HR den Mitarbeiter so niedrig zu halten wie es geht. In meinen Augen hat das nichts mit Wertschätzung zu tun. Weiterhin muss gemäß Tarif-Vertrag das Leistungsbeurteilungsgespräch jährlich durchgeführt werden, woran sich hier nicht gehalten wird.
Image
Das wichtigste für Bosch ist der äußere Schein, der zwar größtenteils, aber nicht immer mit der Realität übereinstimmt. Beispielsweise wirbt Bosch dafür ein toller Arbeitgeber zu sein, allerdings ist man hier nur eine Nummer, die wenn möglich outgesourced wird. Im Gegensatz dazu wird für unnötige Sachen Unmengen an Geld aus dem Fenster geworfen. Hier ist nicht immer alles Gold was glänzt.
Karriere/Weiterbildung
Interne Weiterbildung ist mit einem internen Schulungsportal möglich. Allerdings sind hier oft viele Schulungen, die angezeigt werden, nicht verfügbar oder nur in Fremdsprachen (und damit meine ich nicht englisch) vorhanden. Hier wäre definitiv Nachbesserungsbedarf! Karrierechancen gibt es hier am Standort so gut wie keine. Möchte man sich weiterentwickeln, ist man dazu gezwungen nach Stuttgart zu ziehen.