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Bosch 
Rexroth 
AG
Bewertung

keine Empfehlung!

1,7
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2011 bei Bosch Rexroth Aktiengesellschaft gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

die Produkte

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

die Unternehmenskultur einschliesslich der Art des Arbeitens und Problemelösens ist auf langfristige Sicht katastrophal für den Unternehmenserfolg, und schädlich für das Unternehmen.

Verbesserungsvorschläge

Die Werksleitung muss anerkennen, wenn global wirtschaftlich bedingt die Aufträge wegbrechen, dass Jahresziele so nicht zu erreichen sind. Wenn nach unten Druck gemacht wird, wird der auch nur nach unten weitergegeben, bis auf die letzte Ebene, Führungskräfte mit Rückgrat, die den Mut haben, der Werksleitung zu sagen, wie die Situation wirklich ist, wird man dort nicht finden. Jede Führungskraft, die dort anfängt, mit Rückgrat, wird einen Jobwechsel vorziehen. Folge: Diese "Kultur" bleibt. Die unterste Ebene rechnet Kennzahlen schön, nur um keins auf den Deckel zu kriegen. Es bleibt zu offen, dass das das Unternehmen nicht existentiell gefährdet. (Anmerkung: bei meinem Weggang war bereits Stellenabbau geplant, steht auch in den Nachrichten, ist keine Interna)

Werksleitung und Vorgesetze sollte meiner Meinung nach einen kooperativen Kommunikationsstil üben, denn alle sitzen doch im gleichen Boot, und wollen produzieren, und das effizient und verkaufen, an zufriedene Kunden. Nach unten treten ist da überflüssig, denn so werden Probleme, die "unten" herrschen nicht bis nach oben gelangen, wenn da jedes Mal "Köpfe rollen". Ich kam mir oft vor wie in einem Kindergarten: Mobbingverhalten von Vorgesetzten wird ignoriert, und auch ein BER und die betriebspsychologische Beratung können nur bedingt helfen, eher beratend im Stillen als konfrontativ. Wenn es zwischen Vorgesetzem und Mitarbeiter "ein" Problem gibt, muss es doch möglich sein, darüber zu sprechen, damit sich beide Seiten einigen. Wenn das dazu führt, dass der Mitarbeiter, qualifiziert, erfahren und weitergebildet dann geht, dann ist das für das Unternehmen genauso ineffizient.
Dass Abteilungen offiziell mit einem zusammenarbeiten, aber inoffiziell ganz subtil gegen Projekte gehen, war auch ein Thema. Subtil erkennt man erstens nicht sofort, und zweitens ist es so schwer greifbar.

Ich bin froh, dass ich da raus bin. Ich wäre auch nicht bereit, in einem Unternehmen, was ähnlich tickt, den Weltverbesserer zu spielen. Ich würde in so einem Falle nicht abwarten, sondern auch der Gesundheit zuliebe vertragsgemäss, aber sofort gehen...

Arbeitsatmosphäre

viel negativer Druck von oben zur Jahreszielerreichung, egal ob diese unrealistisch ist oder nicht, siehe Wirtschaftskrise, Kurzarbeit, weltweite Auftragseinbrüche. Die Differenz zum tatsächlich erreichten Jahresziel wird mit ins nächste Geschäftsjahr genommen. Die Abteilungen rechnen Kennzahlen schön, lassen entscheidende Kennzahlen weg. Entscheidende "Warnsignale" im Kennzahlenverlauf werden somit übergangen. Dagegen gehen bringt einem nur Probleme, lieber den Mund halten, plausible Argumente unerwünscht. Wichtig ist, dass die Zahlen wenigstens oben glänzen, egal wie produktiv es auf unterer Ebene zugeht. Über Rationalisierungsprozentdezimalen wird gestritten ohne Ende, elementare Probleme, die Rationalisierungspotential beeinhalten, werden nicht angegangen.

Kommunikation

die Kommunikation unter den Kollegen in einer Abteilung funktioniert sehr gut.
zwischen den Abteilungen kann es passieren, dass Informationen "verloren" gehen, subtil absichtlich.
die Kommunikation in den oberen Etagen ist von einem eher strengen, rauen Ton geprägt. Es gibt auch Führungskräfte, die Angst haben vor Terminen mit der Werksleitung. Es scheint nicht möglich, logische Gründe für nicht-erreichte (Jahres-)ziele sauber darzulegen, da das angeblich nicht akzeptiert wird. Daher auch die schöneren, respektive fehlenden Kennzahlen in einem doch auch angstgeprägten Umfeld.

In einigen Abteilungen sind die Führungskräfte gar keine Führungskräfte, ihnen fehlt Führungsstärke. In anderen Abteilungen wiederum sind die Führungskräfte respektlos, putzen Mitarbeiter auch vor anderen runter, und lassen es auch nicht aus, einem Mitarbeiter zu sagen, wie er gucken, denken oder dasitzen soll. Dieses "Miteinander" prägt den Arbeitsalltag dort nachhaltig.

Kollegenzusammenhalt

Kollegenzusammenhalt, naja. Kommt drauf an, manche sind halt im Kreis, andere wiederum außen vor. Loyalität braucht man bei dem Betriebsklima nicht erwarten, jeder guckt, dass er selbst nicht zur Zielscheibe wird (siehe Unternehmensklima und Vorgesetzte)

Normalerweise gibt es zum Abschied meist ne Geldsammelaktion, oder zumindest eine Karte. Ich wurde ausschliesslich von meinen Kollegen per Handschlag verabschiedet.

Work-Life-Balance

zweitrangig. eher weniger. 3-Schichtbetrieb in der Produktion. Samstag wird oft gearbeitet. Sonntag abend geht die Nachtschicht los. In den Büros Mitarbeiter abhängig, bei Mitarbeitern die dort bereits 25-30Jahre arbeiten, ist es schon schwer, in den geplanten Urlaub zu gehen, geschweigedenn mal einen Tag nicht an die 10Stunden-Grenze zu gehen, was aber auch durch die Vorgesetzten mitverursacht wird.

Wenn zu Jahresbeginn Vorgesetzte Kapazitäts(stunden)planungen ihrer Mitarbeiter anlegen, schon über unmögliche Urlaubszeiträume philosophieren, aber in die Kapazitätsplanung dann minutengenau auch statt mit 7-8Stunden mit 10StundenTagen pro Mitarbeiter rechnen und den Mitarbeiter vollends verplanen, sinnlos.

zudem wurde auch angesagter Urlaub (zur Pflege von Familienmitglied nach OP) von Mitarbeiter blockiert durch Vorgesetzte ohne erkennbaren Grund. Der Urlaub wurde dann per Notsitzung mit dem Betriebsrat durchgesetzt. Bei solchen Kämpfen braucht man im Life erstmal etwas länger, um sich von der Work zu erholen, um wieder eine Balance zu schaffen, das kostet Energie und Nerven.

Vorgesetztenverhalten

aktives Mobbing durch Vorgesetzte (sogar Leistungsüberwachung, unerklärtes Abziehen von Hauptaufgaben "einfach so")
mangelnde Anerkennung, respektive Aberkennung der Arbeitsleistung (man kann nichts, und man ist nichts, man soll sich bitte zurechtbiegen, ja "formen" lassen)
runterputzen vor anderen Abteilungen ohne ein Verschulden.

das Unternehmen duldet Mobbing und fördert es durch unrealistische Jahresziele
Unterstützung durch Betriebsrat und Betriebspsychologin fast wirkungslos (nach 3 Jahren dann ein 8 Augengespräch Führungskraft - Betriebspsychologin - Betriebsrat - Angestellter mit dem Ergebnis, dass die Führungskraft zur Personalabteiung rannte)

Projekte scheitern, weil Vorgesetzte nicht hinter ihren Mitarbeitern stehen, und die anderen Abteilungen die Umsetzung von Werksvorgaben (!!!) blockieren - Stillstand.

festgesetzte Jahresziele werden mit Druck ("nach unten treten") versucht durchzusetzen. das führt zu "Unsachlichkeit" bei der Lösungsfindung und -umsetzung. was in einem Jahr nicht erreicht werden kann (Kurzarbeit, Auftragseinbrüche), wird im folgenden Geschäftsjahr obendrauf geschlagen. Vieles dort erschien mir weder sachlich noch logisch.

Interessante Aufgaben

interessante Projekte. Allerdings kommen die Projekte nicht voran, aufgrund unrealistischer Jahresziele, gegen die sich die anderen Abteilungen, die eigentlich kooperieren sollten, subtil wehren. Es macht keinen Spass interessante Projekte zu bearbeiten, wenn deren Umsetzung über einen langen Zeitraum bewusst, aber subtil blockiert wird. Ein Projekt ohne erfolgreiches Endergebnis ist für den Mülleimer, besonders wenn man dann selbst die Verantwortung dafür zugeschoben bekommt, dass das Projekt nicht erfolgreich realisiert werden konnte. Es ist etwas "bipolar", einerseits nicht die Einflussmöglichkeiten zu haben, das Projekt sauber durchzubringen, andererseits aber dann dafür verantwortlich gemacht zu werden.

Gleichberechtigung

vorhanden. auf dem Papier. nicht in den Köpfen bei allen.

Sexuell anzügigen Bemerkungen und Witzen sind die wenigen Frauen dort im Arbeitsumfeld definitiv ausgesetzt, muss man leider sagen. Natürlich werden die Witze dann erzählt, wenn die Frau zugegen ist, damit sie's auch ja mitbekommt, respektive sie wird dann angesehen, in Erwartung einer Reaktion. Auf Dauer absolut anstrengend, nervig und unter der Gürtellinie. Auch über sein Privatleben ausgefragt zu werden.

Umgang mit älteren Kollegen

kein Problem. ländliche Region. Viele arbeiten dort bereits ihr ganzes Berufsleben. Wie das im Bewerberprozess aussieht, weiss ich nicht.

Arbeitsbedingungen

Auf dem Papier gibt es ein flexibles Arbeitszeitmodell. In der Realität wird es aber nicht gerne gesehen, wenn die Mitarbeiter da nutzen. Es wird ganz klassisch davon ausgegangen, jmd der später kommt und seine 7-8 Stunden beginnt, sein ein schlechterer, unproduktiverer, unmotivierterer, unfleissigerer Mitarbeiter und das wird einem auch so ins Gesicht gesagt.

Entscheidend ist doch meiner Meinung nach, dass es Arbeitszeiten mit den Kollegen gibt, die sich überschneiden, um sich über wichtige Dinge abzustimmen, dass die Aufgaben fristgerecht erledigt werden. Eine persönliche Wertung, warum jmd um 11Uhr beginnt (aber um 19Uhr Feierabend macht), steht doch objektiv betrachtet niemandem zu. Eine penible Einhaltung der Pausenzeiten ist aus meiner Sicht auch ein Irrsinn, (zumindest wenn man produktive Mitarbeiter möchte). Hunger und nachlassende Konzentration lassen sich naturgemäss nicht überlisten, aus meiner Sicht spricht nichts gegen eine vor- oder nachverlegte Pause, aber dort wird darauf bestanden. (Wenn nicht die Vorgesetzten ihre Mitarbeiter (bestimmte) immer zur Pausenzeit zu sich rufen.)

Durch die ländliche Gegend kennen sich die meisten seit vielen Jahren, demzufolge ist das Arbeitsumfeld auch "familiär" geprägt, nichts für Großstädter. Jeder redet über jeden, und wertet eben auch, wann jmd zur Arbeit kommt oder wann er geht, und ob das gut oder schlecht sei.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

vorhanden.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehalt ist gut. mit Leistungsprämie (Punkte, die der Vorgesetzte unter den Mitarbeitern aufteilt. Gefahr: Nasenprinzip. Gefahr war gegeben.)

Image

Mitarbeiter schütteln den Kopf über vieles. Auf der einen Seite wird Superprozessoptimierung betrieben, auf der anderen Seite werden eklatante Ineffizienzen genauso wie typische und sichtbare Unfallgefahren in der Produktion nicht behoben, von schöngerechneten Kennzahlen ganz zu schweigen. Wie will "man" da wettbewerbsfähiger werden? Wenn man die aktuelle Situation aus Angst vor der Werksführung nicht abbildet, dann können die realen Probleme auch nicht gelöst werden.


Karriere/Weiterbildung

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