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Bewertung

Wo Bosch draufsteht, ist Bosch nur teilweise drin - Bezahlung 30 Prozent unter dem Konzernniveau

2,4
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Forschung / Entwicklung bei Bosch Building Technologies in Nürnberg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Dass es immer noch Mitarbeiter gibt, die motiviert sind den dauerhaften Fortbestand der Firma zu gestalten und dazu beizutragen.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die Scheinheiligkeit mit dem Bosch-Konzern-Getue. Die mangelnde Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern als Kollektiv und den Mitarbeitern als Individuum. Die Ungerechtigkeiten bei der Behandlung der Mitarbeiter in verschiedenen Bereichen (30% unter Tarif hier, Tarif und Bosch-Leistungen dort). Dass der Trend zu durch Arbeitgebermanöver immer weiter sinkender Motivation und Moral von der Bereichsleitung ignoriert wird.

Verbesserungsvorschläge

2004 wurde die Firma von Bosch gekauft. Über 15 Jahre später ist man immer noch nicht bereit den Mitarbeitern die Konzernleistungen zukommen zu lassen. Man fragt sich wie es vereinbar ist, dass der Standort ein zentraler Player in einem Zukunftsbereich des Bosch-Konzerns sein soll, andererseits die Bereichsleitung die Mitarbeiter mit Füßen tritt und den Bereich nur als Vehikel für die eigene mittelfristige Karriere gebraucht.
Auf solche Strömungen sollte die Konzernleitung besser achten.
Verbesserungsvorschlag: Endlich die Integration in Bosch vollziehen, damit die Diskussionen um die Bezahlung ein Ende nehmen, so dass die Mitarbeiter sich auf die eigene Arbeit konzentrieren können. Konsequentes Monitoring, ob Verantwortungsträger ihre Verantwortung auch angemessen tragen oder den Gesamterfolg durch individuelles Verhalten torpedieren, wie es derzeit auf vielerlei Ebenen passiert. Fachliche Leuchtturmbegabungen sind nur dann tolerierbar, wenn in der jeweiligen Rolle keine breiter gestreute Kompetenz erforderlich ist.

Arbeitsatmosphäre

Wenn man sich nicht fragt, wie viel von dem Lächeln der Kollegen Zynismus oder echt ist, scheint alles halbwegs prima. Das Miteinander der Kollegen ist bis auf Ausnahmen, die bis ins Unerträgliche reichen und nicht sanktioniert werden, gut.

Kommunikation

Führungskräfte konzentrieren Kontakte auf sich selbst, damit bleibt die Masse tendenziell dumm (Champignonstrategie = im Dunkeln halten und Gülle drüberkippen). Verantwortung liegt damit exklusiv bei Führungskräften. Normale Mitarbeiter erfahren damit aber auch von Angriffen aus der Außenwelt und Umgebung wenig bis gar nichts.
Informationstransfer zum Mitarbeiter wird tendenziell als Holschuld gesehen; Informationsfluss in der Gegenrichtung als Bringschuld.
Auf gleicher Ebene klappt das schon eher, wenngleich gute, aber auch schlechte Kommunikation von oben nicht als Wert angesehen wird.

Kollegenzusammenhalt

Der angeblich früher vorhandene Startupspirit ist lange weg. Und es driftet immer weiter auseinander. Die Identifikation der Mitarbeiter mit der Firma wird durch die nicht vollzogene Eingliederung in den Konzern auf gleichberechtigtem Niveau immer wieder und immer weiter untergraben.

Work-Life-Balance

40h, keine Zeiterfassung, damit keine Gleittage. Ausgleich im Stundenrahmen eigenverantwortlich möglich. Aber es wird auch kaum drauf geachtet wie viel gearbeitet wird. Wer keine Skrupel hat das als zeitlichen Selbstbedienungsladen zu nutzen, kann profitieren. Bisher sind das hoffentlich Einzelfälle. Bei sinkender Motivation kann das aber mehr werden. Wer sich aufarbeitet, wird auch nicht relevant belohnt, so dass dies weitgehend unterbleibt.
Sonstiges Soziales (wie der Wunsch nach Elternzeit, HomeOffice, etc.) wird zwar konzernseitig großgeschrieben, aber lokal nicht selten als Malus des Mitarbeiters oder fehlende Motivation verbucht.

Vorgesetztenverhalten

Von Führungskraft zu Führungskraft unterschiedlich. Zu einem relevanten Teil wird den Mitarbeitern keine Führung angeboten und dieses Verhalten von der darüberliegenden Führung gedeckt oder gepusht. Mal fehlt es an technisch-fachlichen Fähigkeiten, mal am Willen oder dem Können Führungskraft zu sein. Da wird aber auch nicht dran gearbeitet.
Positive Ausreisser gibt es auch, daher 2 Sterne.
Personalabteilung ist nicht am Standort und kann somit gewissenlos eine Schlechtbehandlung in den Standort reindrücken. Dieses Vorgehen wird von der Bereichsleitung mindestens toleriert, ggf. sogar gefördert.

Interessante Aufgaben

Es gibt in der Firma sicherlich einige Tätigkeiten, die eher Routine sind, aber im Wesentlichen gibt es immer wieder spannende Aufgaben.

Gleichberechtigung

Der Frauenanteil ist verdammt niedrig. Entwicklungsstandort eben. Von 8 Frauen arbeiten 7 in Teilzeit. Dabei kommt man ihren Bedürfnissen vermutlich nach. Gefühlt werden Frauen gleichberechtigt bis gut behandelt. Hoffentlich schwappt die Bosch-Konzernforderung den Frauenanteil (gefühlt unabhängig von der Leistung) nach oben zu treiben nicht aus der Konzernzentrale über die Bereichszentralenführung in unseren Standort.

Umgang mit älteren Kollegen

Ältere Kollegen werden von den Führungskräften nicht gefördert, aber auch nicht ausgegrenzt. Im Kollegenkreis werden ältere Kollegen nicht ausgegrenzt.

Arbeitsbedingungen

Büros sind von der Größe und der Ausstattung her absolut OK. Die Netzanbindung ist für ein IT-Unternehmen schwach. Die Konzern-IT-Vorgaben strahlen mit ganzer Kraft in den Standort, mit allen negativen Konsequenzen. Lokale IT-Betreuungskompetenz wird immer weiter zurückgefahren. Aber dafür gibt es ja die indische Hotline. Und wenn die Mitarbeiter resignieren und dort gar nicht mehr anrufen, hat die Konzern-IT-Leitung bezogen auf die eigene Kostenstelle alles richtig gemacht. Dass die Mitarbeiter dann nicht mehr arbeiten können, geht unbemerkt zu Lasten einer anderen Kostenstelle.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Mülltrennung: im Wesentlichen ja, FairTrade: nicht wahrnehmbar, Energiebewusstsein: wird nicht wirklich drauf geachtet
Sozialbewusstsein: Wenn vielen Führungskräften schon egal ist (oder sie nicht in der Lage sind wahrzunehmen), wie es den eigenen Leuten geht, braucht man nicht auf das soziale Außenverhältnis zu schauen.

Gehalt/Sozialleistungen

ca. 30% unter Tarif und unter dem Niveau das Bosch an echten Bosch-Standorten anbietet; die meisten konzernüblichen Leistungen werden nicht erbracht; die konzernübliche Altersvorsorge ist die rühmliche Ausnahme; der Personalleitung immer ganz wichtig zu betonen: Softdrinks und Kaffee sind kostenfrei zu bekommen; Altersteilzeit, Bauzuschuss, Sozialbetreuung, HomeOffice, etc. sind alles Fremdworte, obwohl beim Bosch üblich.
Stattdessen ein Gehaltssystem, das Systematik und Fairness vermissen lässt. Bezahlt wird nach Einstellungszeitpunkt, Abteilung und nach Nase. Leistung wird in erster Linie nach Wohlgefallen bewertet. Da kann man Glück, aber auch Pech haben.
Eine Überarbeitung der Gehaltssystematik wird seit Jahren vom Betriebsrat versprochen und vom Arbeitgeber blockiert. Ob die Kollegen mit ihrer derzeitigen Gewerkschaftsbewegung weiterkommen, wird sich zeigen.

Image

Auf den ersten Blick erkennt man von außen das Bosch-Logo und denkt an den roten Bosch (Hochtechnologie, Wertschätzung der Mitarbeiter, Sozialleistungen, gute Gehälter). Von all dem bleibt aber bei einem genauen Blick von innen wenig übrig. Ob das Problem aus der falschen Erwartungshaltung erwächst oder auch objektiv vorhanden ist, bleibt jedem überlassen. Wenn man mit einem lokalen MIttelständler vergleichen würde, wäre es vielleicht gar nicht so schlecht. Wenn einem nicht dauernd die Bosch-Referenz (Bosch-Tarifgehälter, Bosch-Werte) vor die Nase gehalten würde, würde man das vielleicht anders sehen. Wie soll "We are Bosch" glaubwürdig sein, wenn bei jeder Anfrage im Interesse des Mitarbeiters darauf verwiesen wird, dass man die Leistung nur kriegt, wenn die Rechtseinheit Robert Bosch GmbH oder Bosch Sicherheitsysysteme GmbH heißt. Tut sie dummerweise nicht.

Karriere/Weiterbildung

Eine Karriere im Unternehmen ist unmöglich. Alle Posten sind vergeben und die Führungskräfte werden ihre Posten wohl nicht freigeben. Neue Posten, die eine Karriereentwicklung darstellen könnten, werden im Unternehmen selten geschaffen. Ein Gehaltssystem, das den Namen verdient und das einen Aufstieg erlauben würde, gibt es nicht. Theoretisch kann innerhalb des Konzerns gewechselt werden. Den Gehaltsmalus nimmt man dann aber erstmal in den neuen Bereich mit.
Weiterbildung ist Sache des Einzelnen. Gerne können die Kollegen in ihrer Freizeit Wissen updaten oder erweitern. Vom Arbeitgeber bezahlte fachliche Schulungen sind die Ausnahme. Die Anregung dafür muss vom Mitarbeiter kommen. Wie immer: Ausnahmen möglich.

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Arbeitgeber-Kommentar

Lieber Mitarbeiter,
bitte entschuldige unsere späte Rückmeldung zu deiner Bewertung hier auf Kununu. Es ist sehr wertvoll für uns, dass du dir für deine Bewertung so viel Zeit genommen hast um deine Erfahrungen mit der Community zu teilen. Wir freuen uns, dass du die Gleichberechtigung und den Umgang mit älteren Kollegen so positiv wahrnimmst. Aus dem Grund ist es sehr schade, dass du in anderen Punkten mit deinem Job aktuell nicht zufrieden bist. Wir schätzen es jedoch sehr, dass du uns eine Rückmeldung gibst und uns sogar schon Verbesserungsvorschläge gemacht hast. Es ist uns wichtig, dass wir Feedback wie deines erhalten, denn nur mit einer offenen Feedbackkultur können wir uns stetig verbessern und weiter an uns arbeiten. Deine Bewertung wird entsprechend intern weitergeleitet. Wir würden es jedoch sehr schätzen, wenn du dich zusätzlich direkt an deinen HR Business Partner wenden würdest, um dich über deine angesprochenen Punkte und mögliche Lösungsansätze gemeinsam auszutauschen. Gerne kannst du auch eine E-Mail an karriere.bosch@de.bosch.com schicken. Wir freuen uns auf deine Kontaktaufnahme und wünschen dir weiterhin alles Gute.
Liebe Grüße

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