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Bewertung

Guter Arbeitgeber mit verbesserungswürdiger Führung und strategischer Ausrichtung

2,8
Nicht empfohlen
Ex-FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Marketing / Produktmanagement bei Robert Bosch Power Tools GmbH in Leinfelden-Echterdingen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- die vielen Benefits für Mitarbeiter
- Gehalt und Sozialleistungen
- Größe des Unternehmens
- Internationalität
- Werte und Unternehmensleitbild
- Struktur des Unternehmens
- Unternehmens Inhalte und Produkte
- Aufgabeninhalte und -vielfalt

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- Leistungsdruck, der weiter ansteigt
- fehlendes Lob und Wertschätzung der Mitarbeiter
- fehlende Strategien
- Mitarbeiter-Förderung

Verbesserungsvorschläge

Nach über 20 Jahren in dem Unternehmen fühle ich eine Entwicklung, die mir nicht gefällt.
Gerade im Bereich Power Tools sehe ich als notwendige Veränderungsfelder die folgenden:
- Sorgfältigere Führungskräfterekrutierung sowie Schulungen dieser. Führungskräfte müssen Coaching und Vorbildfunktion besitzen. Sie sollten breit ausgebildet sein, gewisse Erfahrungswerte besitzen, und vor allem die soziale Kompetenz. Eine Führungskraft sollte sich ihren Status verdienen und nicht willkürlich eingesetzt werden, weil sie es eingefordert hat und bevor sie als Führungskraft ausgebildet wurde. Hier gibt es extrem viel Potenzial, welches auch Arbeitsklima und strategische Führung entscheidend verbessern könnte.
- Aufbau von strategischer Kompetenz. Derzeit word das Unternehmens-Bild von Aktionismus und wechselnden Strategien beherrscht. Strategien werden gemacht und wieder umgeworfen. Das Ist bis in die unteren Ebenen erkannt, die Angst, dass das Unternehmen bald nicht mehr wettbewerbsfähig ist, ist deutlich spürbar.

Arbeitsatmosphäre

Power Tools ist voll umfänglich eine agile Organisationen, was in den letzten zwei Jahren brachial umgesetzt und geändert wurde. Die ständigen Umstrukturierungen haben jedoch eine konsequente Überforderung der Mitarbeiter zur Folge , es gibt kein professionelles Change Management zur Begleitung geänderter Prozesse, viele Mitarbeiter sind verängstigt und frustriert. Es fehlt ein großer Teil an Wertschätzung und Respekt gegenüber den Menschen. Agiles Arbeitsumfeld wurde nicht konsequent umgesetzt, Abbau von Hierarchien erfolgt größtenteils nur auf dem Papier - das hat erhöhte Frustration zur Folge. Fluktuationstendenz stark spürbar. Arbeitsatmosphäre strahlt viel Aktionismus, Unzufriedenheit und Frust aus. Leider ist in den letzten Jahren sehr viel Vertrauen verloren gegangen

Kommunikation

Zwiespältige Kommunikation, es wird sehr viel kommuniziert und auch in großen Runden diskutiert, Fragen werden zugelassen, Feedback wird eingeholt, aber aus der Führung heraus ist die strategische Kommunikation nicht transparent und auch nicht vollständig und nicht immer verständlich. Strategien sind trotz aller Kommunikation nicht klar und konsistent.

Kollegenzusammenhalt

Mitarbeiter sind sehr leidensfähig, sind oftmals lange Jahre und sehr loyal dabei, grundsätzlich gibt es aber auch Mitarbeiter, die sich Nischen suchen und die Firma als soziale Hängematte benutzen. Die Ellbogenkultur nimmt zu.

Work-Life-Balance

Extrem hoher Arbeitsdruck, Burn out-Syndrom ansteigend. Da aufgrund von Kosten-Einsparungen an jeder Ecke Personal fehlt, wird dies auf dem Rücken der restlichen Mitarbeiter ausgetragen. Z.B. Kommen von der Geschäftsführung beziehungsweise aus dem Vorstand ad-hoc-Aufgaben, müssen diese ohne Rücksicht auf Freizeit und Familie und Wochenende innerhalb kürzester Zeit umgesetzt und erledigt werden, was auch zu Nachtschichten führt. Gerade im Bereich Marketing und Produktmanagement wird viel über die fehlende Work-life-Balance geklagt.

Vorgesetztenverhalten

Rekrutierung von Führungskräften erfolgt nicht nach Leistung, sondern wird stark politisch entschieden. Insofern teilweise sehr schwache Vorgesetzte im Einsatz, die weder Erfahrungs – und Wissensportfolio besitzen, noch ausreichend Schulungen in Führung erfahren haben. Viele Führungskräfte beugen sich dem Vorstand und tragen den Druck ungefiltert an ihre Mitarbeiter weiter. Es geht eher um Karriere als um unternehmerisches Denken. Tendenz zum Mobbing steigend. Entscheidung Kraft ist teilweise sehr klein, beziehungsweise werden Entscheidungen oft gegenüber dem Vorstand zurückgenommen oder umgeworfen. Das Vertrauen in die Mitarbeiter ist sehr klein, oftmals werden Entscheidungen aus dem Team nicht akzeptiert. In einer agilen Organisationen ist dies entgegen des Grundsatzes für Verantwortungsbewusstsein und Motivation der Mitarbeiter.

Interessante Aufgaben

Interessante Produkte - nah am Nutzer, agile Arbeitsmethoden, die zukunftsweisend und teamfördernd sind. Es wird Generalisimus erwünscht, d.h., jeder Mitarbeiter kann sich auch andere Aufgaben ziehen, was die Vielfalt und die Lernkurve ansteigen lässt.

Gleichberechtigung

Leider werden Männer immer noch bevorzugt, bekommen auch in gleichen Gehalts-Ebenen mit Spannweiten die höheren Gehälter und werden eher gefördert.

Umgang mit älteren Kollegen

Ältere Kollegen gehören offensichtlich nach Meinung der Firma nicht in ein agiles Arbeitsumfeld. Generation Y ist erwünscht. Es herrscht sehr oft despektierliches Verhalten gegenüber älteren Kollegen.

Arbeitsbedingungen

Inspiring working conditions, d.h. flexible Arbeitsplätze, offene und freundliche Büros, viele Besprechungsräume und -ecken, sehr viel Freiraum. Diese Büroräume sind angenehm zum Arbeiten und nach dem neuesten Standard.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Ein absolutes Muss in der Firma Bosch. In jedem Bereich. Sehr positiv.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehalt und Sozialleistungen sind extrem gut. Besonders im tariflichen Bereich und im Einstieg erfolgt eine exzellente Bezahlung der Mitarbeiter. In den außertariflichen Bereichen jedoch wird oft trotz steigender Verantwortung der Mitarbeiter nicht entsprechend monetär entlohnt. Hier gibt es große Differenzen und auch fehlerhafte Förderung von zukünftigen Führungskräften. Das bedeutet, dass die Gehälter durchweg sehr gut sind, dass sich aber trotzdem im unteren Managementbereich viele Mitarbeiter ungerecht behandelt fühlen. Es ist sehr fraglich, wer sich alles in den so genannten Talentpools befindet und wer nicht aufgenommen wurde. Dies ist oft nicht nach Leistungskriterien erfolgt .

Image

Nach wie vor ein sehr beliebter Arbeitgeber mit einem sehr guten Image nach außen - Qualität, Umweltfreundlichkeit, sozial.

Karriere/Weiterbildung

Weiterbiildungs-Angebote sind sehr hoch, werden auch von Vorgesetzten gefördert. Karriere erfolgt aber oft und größtenteils nicht nach Leistung, sondern nach dem „Nasenfaktor“ und gemäß einer gewissen „Beziehungskultur“. Political correctness ist oberstes Gebot. Auch wenn es entgegen unternehmerischen Denkens ist. Karrierechancen sind deshalb sehr ungerecht verteilt.

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