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Gruppe
Bewertung

Nach außen als Flaggschiff der "Agile I(o)T Company" verkauft, von innen ein Wrack das längst hätte untergehen müssen

1,6
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei Robert Bosch Smarthome GmbH gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Ich habe hier bei sehr vielen Themen gelernt, wie man es besser nicht macht.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Bosch ist ein Maschinenbauer und kein Software-Unternehmen. Das ist an allen Ecken und Enden zu spüren. Gravierend ist auch die Überheblichkeit, mit der man Themen angeht ("wir sind Bosch, wir sind führend. Natürlich wissen wir, wie Software-Entwicklung funktioniert"). Mag sein, dass die Geschäftsführung von Bosch sinnvolle Ansätze vorgibt. Aber irgendwo im mittleren Management versanden diese Ideen (man müsste Dinge anders machen als man sie schon immer gemacht hat, und evtl. sogar zugeben dass man selbst nicht für den Job geeignet ist. Das weiß man natürlich zu verhindern)

Verbesserungsvorschläge

Externe(!) Leute ins Boot holen, die wirklich Ahnung von Software haben und ihnen die Macht geben, grundlegende Dinge zu ändern. Und die Tochterfirma wirklich vom Großkonzern und der schwerfälligen Organisationsstruktur entkoppeln. Und dann vertrauen und machen lassen! Finanziell ist es offensichtlich kein Problem, ein solches Unternehmen über Jahre hinweg künstlich am Leben zu erhalten. Warum dann nicht richtig machen, sodass irgendwann mal schwarze Zahlen vermeldet werden können?

Arbeitsatmosphäre

keine Fehlerkultur zu erkennen, konstruktive Diskussionen sind oftmals nicht möglich. Durch die Stimmung vor allem zwischen den Teams und die eingesetzten Technologien (die nichts mit interessanten und aktuellen Technologien zu tun haben) macht der Arbeitsalltag selten Spaß. Der fragwürdige Einsatz agiler Methoden macht es zusätzlich schwierig. Generell ist Cargo Cult sehr beliebt: Man rennt gern irgendwelchen Buzzwords hinterher, ohne verstanden zu haben worum es dabei wirklich geht. Oder man vermischt verschiedene Konzepte und gibt ihnen eigene Namen, ohne dabei die Vorteile der verschiedenen Themen auszunutzen.

Kommunikation

Die betriebswirtschaftliche Situation wird vor den Mitarbeitern schöngeredet. Teilweise so offensichtlich, dass es lächerlich wirkt. Auch bei Themen wie Roadmap-Planung ist eher Bäumchen-wechsel-dich angesagt, während nach außen hin Dinge versprochen werden die von Vornherein zum Scheitern verurteilt sind

Kollegenzusammenhalt

Sehr schlecht. Die Kollegen, mit denen die Zusammenarbeit Spaß macht, können an einer Hand abgezählt werden. Es gibt ein paar Kollegen die lange im Projekt sind und die ihr eigenes Ding durchziehen, ohne Rücksicht darauf zu nehmen ob es sinnvoll für die Firma und die Kollegen ist. Genau die Kollegen sind es auch, mit denen eine konstruktive Diskussion nur selten bis gar nie möglich ist. Bei den Führungskräften wiederum hat deren Wort sehr viel Gewicht, sodass deren eigenwillige Meinung meist mehr zählt als eine konstruktive, fundierte Einschätzung der anderen

Work-Life-Balance

Durch Vertrauensarbeitszeit, Home-Office und Gleittage zum Überstundenabbau kann jeder die richtige Work-Life-Balance für sich herstellen. Die Führungskräfte gehen teilweise mit gutem Beispiel voran

Vorgesetztenverhalten

Die Vorgesetzten haben (vor allem auf der technischen Seite) keine Ahnung von der Materie und haben daher Schwierigkeiten, Dinge richtig einzuschätzen. Resultat ist, dass die Richtung in die sie gehen wollen, abhängig davon ist wer zuletzt mit ihnen geredet hat. Angesichts der Situation des Projekts wäre die ein oder andere klare Ansage auch sehr wünschenswert. Stattdessen wird ein Kuschelkurs gefahren, bei dem keiner wirklich was ändern möchte ("Haben wir schon immer so gemacht" oder "Haben wir noch nie so gemacht" sind alltägliche Aussagen)

Interessante Aufgaben

Wie bereits erwähnt sind die eingesetzten Technologien veraltet und es macht keinen Spaß damit zu arbeiten. Zudem ist die Software in einem katastrophalen Zustand (ein "Big Ball of Mud" wie er im Buche steht). Die verschiedenen Teams können nicht unabhängig voneinander arbeiten, die notwendigen Abstimmungen enden selten in angenehmen Diskussionen und sinnvollen Lösungen.
Die Motivation zur persönlichen Weiterbildung und zum Lernen neuer, interessanter Themen in der Entwicklermannschaft ist sehr gering. Lieber bastelt man weiter am bestehenden verkorksten Produkt. Dies führt dazu, dass sich das ohnehin schon eher mittelmäßige fachliche Niveau nicht verbessern kann.
Auch die Use Cases, die umgesetzt werden sind langweilig und werden durch ewige Diskussionen totgeredet (Anforderungen werden gern so lange zerredet bis sie mit minimalem Aufwand umgesetzt werden können).
Kurz: Langweilige Use Cases werden minimalinvasiv an ein schlechtes Legacy-System hinzugefrickelt. Nachhaltige, durchdachte Lösungen sind nicht gefragt.

Gleichberechtigung

Diversity wird großgeschrieben. So groß, dass es fast schon wieder zu viel ist

Umgang mit älteren Kollegen

vor allem die langjährigen Bosch-Mitarbeiter werden generell hoch angesehen. Langjährige Betriebszugehörigkeit zählt oft mehr als tatsächliches Know-How

Arbeitsbedingungen

Vor allem für Software-Entwickler lassen die Arbeitsbedingungen stark zu wünschen übrig: ein (schlechtes) managed Windows ist als Betriebssystem gesetzt, Adminrechte müssen erst beantragt werden (und selbst dann hat man nicht die volle Kontrolle über seinen Rechner), Zwangs-Updates irgendwelcher unnötiger Software stören die Arbeit, der eingeschränkte Internetzugang und der firmenweite Proxy stören täglich (kaum ein Tool funktioniert ohne extra Konfiguration, manche Webseiten sind ohne erkenntlichen Grund gesperrt).
Durch das Großraum-Büro ist es regelmäßig so laut (diskutierende und laut telefonierende Kollegen), dass konzentrierte Arbeit unmöglich ist. Die Besprechungsräume sind schlecht ausgestattet (zu wenig Steckdosen, schlecht funktionierende Fernseher anstatt funktionierender Beamer o.ä.).
Es gibt keine Klimaanlage im Büro, im Sommer ist die Luft extrem warm und stickig. Die "UV-Schutzfolie" die dem entgegenwirken soll, sorgt nur dafür dass nie richtiges Tageslicht im Büro ist sondern immer ein diffuses, depressives Licht herrscht.
Immerhin gibt es höhenverstellbare Tische, gute Bildschirme und Maus/Tastatur können frei gewählt werden

Gehalt/Sozialleistungen

Die Bezahlung ist im Vergleich zu anderen Arbeitgebern in der Branche sehr gut. Statt Urlaubs- und Weihnachtsgeld gibt es einmal im Jahr eine Bonuszahlung

Image

Bosch genießt fast überall ein hervorragendes Image. Wer bei Bosch arbeitet, hat den Jackpot. Man trifft oft auf Unverständnis, wenn man sagt dass man Bosch verlässt.
Die Qualität der Produkte (sowohl Software als auch Hardware) kommt allerdings nicht annähernd an das Image heran

Karriere/Weiterbildung

Wer bei Bosch Karriere machen will, kann dies erreichen indem er lang genug dabei bleibt und überzeugend diskutiert. Für all die, denen interessante Aufgaben und eine persönliche Weiterentwicklung wichtiger sind als Geld und Berufsbezeichnungen, ist es eine Sackgasse. Die fachliche Laufbahn ist begrenzt, irgendwann muss man ins Management wenn man weiter aufsteigen möchte.

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