Mixed Signal ASIC Entwicklung für die Automobile Industrie
Wofür möchtest du deinen Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation loben?
Bosch hat frühzeitig die richtigen Maßnahmen unternommen - Isolation der Gebäude, Einstellung der Reisen, Vermeidung von f2f Meetings, Koordination, Social Distancing in der Kantine, Ausgabe von Besteck, keine Selbstbedienung ... Bisher waren die Maßnahmen sehr erfolgreich, keine Hotspots, infizieren kann man sich ja noch im privaten Bereich. Wer kann arbeitet von zuhause, jedoch einige meiner Kollegen nutzen diese Möglichkeit nicht so intensiv wie sie könnten, vermutlich weil die Gefährdung heruntergespielt wurde so dass der Eindruck entstand fitte und jüngere brauchen sich keine Sorgen zu machen. Dabei sollt man sich Sorgen um diejenige machen die nicht im Homeoffice arbeiten können. Bosch hat das so geregelt dass diese nicht mehr in die Kantine können und in ihren Aufenthaltsräumen separat versorgt werden. Wenn Dienstleister die Kaffeeautomaten befüllen darf die Belegschaft nich in der Umgebung sein. Da Bosch weltweit vertreten ist hat die Firma die Möglichkeit von anderen Standorten zu lernen, zB von Korea und Taiwan. Nächsten Monat beginnt Bosch im Raum Stuttgart, USA und Japan Masken für ihre Mitarbeiter zu fertigen..,
Was macht dein Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation nicht gut?
Die Firmenleitung an unserem Standort ist etwas ängstlich. Das ist der Situation nicht angemessen. Egal wo man nach der Krise landet, es sieht gleichermaßen gut oder schlecht für alle aus, das Leben und das Business wird weitergehen, mit neuen Vorzeichen! Da von vornherein angeschlagene Firmen so eine Krise vielleicht nicht überstehen werden ergeben sich neue Chancen. Bosch hat in der Vergangenheit viele Mitarbeiter eingestellt die in der Krise von anderen Industriezweige ihren Job verloren haben. Zum Beispiel mich. Nach dieser Krise sollte das auch wieder möglich sein...
Arbeitsatmosphäre
Der Umgang miteinander ist per Du, Ziel orientiertes Handeln, leider zu viele Meetings, deshalb oft späte Ausführung von so la la Kompromissen, vertane Zeit vieler wegen wenig Risikobereitschaft kostet in Summe Geld und verpasste frühe Markteintrittschancen. In geschäftsbereichübergreifenden Meetings beeindruckend die Vielfalt der Know-How Träger. Toller (nicht nur) junger Nachwuchs..,
Kommunikation
Ist direkt per Du. Nachteil ist dass das Lieblinge begünstigt.
Kollegenzusammenhalt
Großartig!
Work-Life-Balance
Projektbezogen. Wenn man beobachtet dass viele ihren Resturlaub lang in den Januar hineinnehmen statt im Sommer...
Vorgesetztenverhalten
Im Vergleich zu dem autoritären Führungsstil der 80ern eine Wohltat. Führungskräfte wenig Technik orientiert mit dem Nachteil dass (angehende) Experten nicht ausreichend gefördert werden. Karriere ganz klar sehr schwer auf der fachlichen Ebene möglich was den negativen Langzeiteffekt haben wir dass aussergewöhnliche Leistungen und Fachkenntnisse weniger werden. Letzteres begünstigt auch viele Wechsel.
Gleichberechtigung
Vor 10 Jahren gab es den Druck auf die Firmen ausgeglichen m/w in den Führungspositionen zu haben. Dass das zu einer schweren Benachteiligung in technikorientierten Abteilungen kommen muss da in diesen Fächer weit weniger als 10% der Frauen studierten ist klar. Mit der Folge dass technisch Ausgebildete die in der Entwicklung nun mal zu finden sind weniger Chancen als Betriebswirte haben. Und in den Personalabteilungen findet man hauptsächlich Frauen die Männer einstellen. Ob das gut ist sei mal dahingestellt. Das Verhältnis Männer - Frauen ist bei uns bei Weitem nicht hergestellt, es wäre auch nicht korrekt. Eine Frau mit gleicher Leistung würde vorgezogen werden. Das finde ich ok. Meine erste Anstellung war in der Grundlagenentwicklung 1987 in einer anderen Firma. Der amtierende Entwicklungsleiter hat keine Frauen eingestellt weil diese seiner Meinung die Männer von der Arbeit ablenken! Als ich zu Bosch kam war ich positiv überrascht wie viele Frauen dort arbeiten. Heute finde ich das normal, damals außergewöhnlich. Was noch auffällt ist dass die Kollegen aus aller Welt sind, das ist auch super! Das fällt einem auch noch kaum auf...
Umgang mit älteren Kollegen
Da ich selber dazu gehöre - der Umgang ist so wie er sein muss. Kein Problem von jüngeren als gleichwertig anerkannt zu werden. Es gibt eine Fördergruppe für über 50jährige wie auch eine Frauenfördergruppe. Ich bin gegen solche Gruppen weil sie aus meiner Sicht nicht notwendig sind und auf Probleme hinweisen die es nicht gibt. In dem Moment wo es Probleme gibt finde ich es richtig eine Task Force zu bilden und die Probleme zu benennen, die Task Force zu beenden wenn die Probleme beseitigt sind. Falsch finde ich das von einer (Interessen) Gruppe abhängig zu machen weil das irgendwann dazu führt sich Vorteile zu verschaffen die andere wiederum benachteiligen. Außerdem ist für andere nicht sichtbar was die Benachteiligung sein soll. Meine Meinung die sicherlich nicht von allen geteilt wird. Fairness first!
Arbeitsbedingungen
Mittlerweile ist der Arbeitsplatz und die Bedingungen im Labor auf einem sehr hohen Niveau, besonders wenn man das mit anderen Standorten in Deutschland, geschweige in der Welt vergleicht. Es war vor 10 Jahren schon nicht schlecht, die Fortschritte sind beeindruckend und man frägt sich was man noch verbessern könnte...
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Da macht Bosch sehr viel und lässt sich das einiges kosten, besonders um klimaneutral zu werden. Das Sozialbewusstsein ist überdurchschnittlich, Kindern von Mitarbeiter (nicht nur) erhalten die Chance bei Bosch zu lernen und mit Hilfe von Bosch zu studieren.