Wo Licht ist, ist auch Schatten.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Wie ein Fels in der Brandung. Trotzt aufgrund breit aufgestelltem Produktspektrum jeder Krise und erzielt stabile Gewinne. Einige Kritikpunkte aus dieser Bewertung wurden offenbar aufgenommen und man versucht Verbesserungsmaßnahmen umzusetzen. Das begrüße ich ausdrücklich.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Überzogene und unrealistische Renditevorstellungen.
Verbesserungsvorschläge
Die RB-GmbH sollte ihre Mitarbeiter dazu ermuntern, sich wieder vermehrt an den Bosch-Werten zu orientieren und dies unabhängig von der Hierarchieebene.
Arbeitsatmosphäre
Permanenter Wettstreit um Budgets und Ideen setzt Mitarbeiter einer andauernden Konkurrenzsituation aus. Konkurrenz belebt aber in diesem Fall nicht das Geschäft, sondern scheint auch dem Teamgeist und der vielbeschworenen Vernetzung abträglich zu sein.
Wer Umzüge am Standort Rng und Abteilungsumbenennungen mag, ist hier gut aufgehoben.
Kommunikation
Über Standort- und Forschungsthemen werden MA über verschiedene Kanäle gut informiert. Auf der Arbeitsebene werden wichtige Themen aber häufig erst sehr kurzfristig und oft mit Überraschungs- bzw. Schockeffekt kommuniziert.
Kollegenzusammenhalt
MitarbeiterInnen erhalten individuelle Zielvorgaben, die häufig mit den Zielen von anderen Kollegen/Projekten/Gruppen/Bereichen kollidieren. Hierdurch sind Konflikte und Reibungsverluste vorprogrammiert. Da jeder MA primär seine individuellen Ziele verfolgt, kann kaum ein wirklicher Teamgeist entstehen.
Aufgrund der derzeitigen Vorgaben, die Anzahl der MA am Standort zu reduzieren, nimmt die Anspannung zu und der Zusammenhalt weiter ab.
Work-Life-Balance
Es besteht die Möglichkeit zu mobilem Arbeiten, flexible Arbeitszeiten können die Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützen und auch Teilzeitarbeit kann in Anspruch genommen werden.
Vorgesetztenverhalten
Die Führungsmannschaft will laut eigenem Bekunden nun auch vermehrt den "gesunden Menschenverstand" benutzen. Dafür gibt es einen Stern. Leider gibt es sehr viel "Green-lighting" in Projekten und Schönreden von Problemen, was aber einer Lösung meistens eher abträglich ist und Konflikte weiter befeuert. Bei der Arbeitsorganisation stiehlt man sich aus der Verantwortung und setzt zunehmend auf "agile" Arbeitsweisen, ohne die agilen Teams mit den notwendigen Befugnissen (Budgets, Termine, Ziele, Selbststeuerung etc.) auszustatten oder zu hinterfragen, ob eine Aufgabe überhaupt "agil" bearbeitet werden kann.
Viele Führungskräfte sehen ihre Tätigkeit in der Forschung merklich nur als Sprungbrett für den nächsten Karriereschritt und sind daher stets bemüht, kurzfristige Erfolge vorzuweisen oder aber nicht negativ aufzufallen. Beides gelingt leider nicht immer. In diesem Sinne: Jump farther and deliver more auch unter durch Corona erschwerten Arbeitsbedingungen! Wenn Mitarbeiter nicht spuren, werden nicht genauer definierte "Maßnahmen" angedroht - und dies wird auch so toleriert.
Interessante Aufgaben
Es gibt hinreichend interessante Zukunftsthemen, aber nicht ausreichend MA, um diese in einer wissenschaftlich fundierten Arbeitsweise zu durchdringen.
Gleichberechtigung
Sehr gut und nahezu perfekt.
Umgang mit älteren Kollegen
Muss die Anzahl der MA am Standort Renningen reduziert werden, werden ältere Kolleginnen und Kollegen oft zu Altersteilzeit gedrängt. Dies suggeriert, dass das Wissen und die langjährigen Erfahrungen älterer MitarbeiterInnen jederzeit ersetz- und austauschbar sind, was wenig wertschätzend ist.
Arbeitsbedingungen
Moderner Standort mit Charakter eines Luftkurortes am Schwarzwaldrand mit guter Büroausstattung. Die ursprünglich großzügige Flächenplanung macht sich nun aber in hohen Standortkosten bemerkbar und es erfolgt eine schleichende "Nachverdichtung" der Büroarbeitsplätze. Free-Seating-Konzepte sind in der Planung, was möglicherweise dazu führen wird, dass sich die von Großraumbüros hinlänglich bekannten Nachteile verschärfen werden.
Update: Free-Seating ist weitgehend umgesetzt und fast alle MA sind selbstverständlich begeistert von den Möglichkeiten, die FS bietet. Wer nicht überzeugt ist, trinkt einen FC (Free-Coffee).
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Durch die Verstrickung in die "Dieselthematik" hat das Image der Robert Bosch GmbH (Motto: Technik fürs Leben) einige Kratzer erhalten. Nun hat man trotz hoher Kosten deutliche CO2-Einsparungen oder sogar CO2-Neutralität erreichen können.
Gehalt/Sozialleistungen
Fair.
Image
Wie oben bereits erwähnt, hat das Image durch die Verstrickung in die "Dieselthematik" gelitten. Der gute Ruf mancher Bosch-Produkte scheint eher auf Verdiensten zu beruhen, die in der Vergangenheit erworben wurden.
Karriere/Weiterbildung
Karriere ist möglich für "Günstlinge" und "Ja-Sager". Für die anderen hält die Personalabteilung einen ausreichend langen Stab mit der sprichwörtlichen Karotte parat. Weiterbildungsmöglichkeiten sind nicht adäquat für Forscher.