Let's make work better.

Brainlab Logo

Brainlab
Bewertung

Anspruch bzw. Image passt so gar nicht zur Realität

2,5
Nicht empfohlen
Ex-FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Forschung / Entwicklung bei Brainlab AG in München gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die Kollegen auf Arbeitsebene.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Leider recht vieles, siehe meine Kommentare.

Verbesserungsvorschläge

Fluktuation vor allem im mittleren Management wäre äußerst hilfreich um die Firma weiter zu entwickeln.

Arbeitsatmosphäre

Das Klima ist in den letzten Jahren dramatisch schlechter geworden. Ein gewisser Fatalismus macht sich breit. Mitarbeiter, die ständig mit den Achseln zucken, sollten als Alarmsignal dienen, wenn man das halt nicht beschönigen würde, weil es dann das Leben als Manager leichter macht.

Kommunikation

Es gibt wenig bis keine zielgerichtete, regelmäßige Kommunikation vom Vorstand oder von den VPs. Manchmal erzählen die Direktoren ein bisschen, aber regulär passiert da wenig. Ende 2016 wurden mehrere Mitarbeiter aus betrieblichen Gründen entlassen - leider war das ein einziges Informations-Desaster. Dafür lief zeitweise der Vorstand durch die Gänge und motzt die Leute an, wenn Mülleimer falsch stehen oder Jacken über Stühlen hängen; da könnten die Prioritäten eventuell besser gesetzt werden.

Kollegenzusammenhalt

Einer der wenigen Lichtblicke sind die vielen netten und sympathischen Kollegen auf Arbeitsebene. Allerdings werden das zunehmend weniger, die Fluktuation scheint deutlich hochgesprungen zu sein.

Work-Life-Balance

Das geht so, es gibt zwar mal Druck, dem kann man aber durchaus ausweichen. Eine moderne Arbeitszeitregelung (Stundenkonten, Bezahlung von Überstunden, Lebensarbeitszeitkonten, irgendwas halt) existiert nicht - man hat Vertrauensarbeitszeit. Aber ohne Vertrauen weil die Zeiten in R&D trotzdem genau getrackt werden, das Zauberwort heißt "Aktivierung für die Bilanz".

Vorgesetztenverhalten

Tja. Verkrustete Führungsebene wäre untertrieben. Das obere und mittlere Management besteht von einer Ausnahme abgesehen seit sehr vielen Jahren aus den selben Leuten. Da geht dann richtig was, zumindest was die eigene Arbeitsplatzsicherung betrifft.
Es gibt keine systematisches Assessment um Führungskraft werden zu können (das führt zu mitunter absurden Beförderungen) und dann keinen Plan, um solche Manager zu fördern.
In den jährlichen Personalgesprächen kommt es darauf an ob man als Mitarbeiter Glück hat, weil sich ein paar wenige Vorgesetzte durchaus Mühe geben. Die Regel ist eher wenig Transparenz und auch wenig Inhalt was die Mitarbeiterförderung betrifft.

Interessante Aufgaben

Zwischendurch gibt es durchaus interessante Tätigkeiten. Allerdings führen eine erstarrte Prozesslandschaft, permanente Umstrukturierungen und kleinstteilige Teams zu einem ziemlichen Wasserkopf - jedes Teamchen braucht ja einen Leiter und eigene Rollen wir Produkt Manager, Projekt Manager etc. - auch wenn es der Arbeitsumfang oder gar der Umsatz gar nicht hergibt. Das führt zu vergleichweise enormen Kosten und mitunter sinnfreien Aufgaben sowie endlosen Diskussionen bis jemand was tut.
Aber: es ist Medizintechnik die Menschen hilft und das alleine macht schon Sinn. Manche Produkte sind High-Tech, allerdings verstaubt das Kerngeschäft gerade massiv.

Gleichberechtigung

Als Frau hat man anscheinend nur auf Arbeitsebene was zu suchen. Mein Eindruck ist auch, dass Frauen, die aus dem Mutterschutz/Elternzeit kommen, eher benachteiligt werden und als Verschiebemasse dienen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Frauen tendenziell schlechter bezahlt werden. Das hängt direkt vom jeweiligen Vorgesetzten ab.
Es gab zeitweise unter den rund 50 Directors ganze 3 Frauen (bzw. 2 nachdem eine ging) und keine einzige in der R&D. Auch keine im mittleren und oberen Management. Das sagt viel über die Kultur aus wie ich finde. Es gibt auf kununu ein paar einschlägige Posts von Frauen, die keines weiteren Kommentares bedürfen.

Umgang mit älteren Kollegen

Welche älteren Kollegen? Eingestellt wurden keine Leute über 49, selten welche über 40. Es gibt ein paar, vor allem in der Führungsriege.

Arbeitsbedingungen

Das Gebäude ist gut, die Arbeitsplätze auch. Leider sind sehr viele Büros reinste Glaskästen, viele müssen mit dem Rücken zum offenen Gang sitzen. Die größten Büros habe 8 Plätze, das muss man halt mögen. Viele haben weniger Plätze, was dann ganz angenehm ist.
Das Essen ist hervorragend, subventioniert und kann jedem Vergleich standhalten.
Im Gebäude gibt es ein gutes Gym, wird ebenfalls subventioniert.
Homeoffice wird ungern gesehen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Naja, ISO 14001 macht nicht automatisch Umweltbewusst, aber es ist ein guter Anfang.
Es gibt eine Alibi-Stiftung die kaum etwas stiftet, zumindest hörte man selten was davon.

Gehalt/Sozialleistungen

Sozialleistungen sind nur wenige vorhanden. Die Firma bot fast nichts ausser dem was gesetzlich vorgeschrieben ist.
Die Gehälter sind sowohl bezogen auf die Branche und als auch dem Standort deutlich am unteren Ende der Bandbreite, und zwar sehr deutlich. Das geile Image der Firma lässt viele Einsteiger einen Abschlag hinnehmen - das wird aber später nicht wirklich besser.

Image

Die Firma versteht sich nicht nur auf ein perfektes Marketing der Produkte sondern auch auf das des eigenen Images - eine der Funktionen die wirklich äußerst gut arbeiten.
Zum Image tragen vielleicht auch die tollen Parties bei; man muss halt für sich entscheiden, ob 2 Feste im Jahr die negativen Aspekte ausgleichen.

Karriere/Weiterbildung

Wenig Weiterbildung die der Rede wert ist. Lustigerweise steht auf der Website „dynamische Entwicklung“ - hört sich nett an, bedeutet aber schlicht Chaos weil es kaum Leitlinien, Pläne oder auch nur Geld gibt. Das Budget pro Person ist das niedrigste, das ich je verwalten durfte.
Die Karriere läuft eher zufällig, planen lässt sich da wenig; das liegt eben an fehlenden Informationen, keinen firmenweiten Kriterien sowie mangelhafter Transparenz.

HilfreichHilfreich?ZustimmenZustimmen?MeldenTeilen
Anmelden