Let's make work better.

Kein Logo hinterlegt

BRK 
- 
Bayerisches 
Rotes 
Kreuz
Bewertung

Rettungsdienst - Luft nach oben

2,8
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei BRK Kreisverband Amberg-Sulzbach in Amberg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Momentan scheint es zu als wenn man bereit wäre, etwas zu ändern.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Dass man erst so spät gemerkt hat, dass sich etwas ändern muss

Verbesserungsvorschläge

Ich bin dafür, dass es mal zu einem Gespräch mit dem (noch) motivierten KGF kommen sollte. Und zwar mit allen Mitarbeitern und ohne weitere Führungskräfte. Es hat sich gezeigt dass sich die Mitarbeitern scheuen, ihre Probleme etc anzusprechen, solange ein RDL oder WL mit im Raum ist.
Da das Vertrauen zum jetzigen PR nicht das beste ist, würde ich sogar diesen außen vor lassen

Der Hinweis auf diese Plattform war ein erster guter Schritt und meine Kollegen haben schon viele gute Ideen gebracht, was verbessert werden könnte, das brauche ich nicht nochmal zu erwähnen. Ich glaube, ein Gespräch mit den Mitarbeitern könnte sehr interessant werden.

Arbeitsatmosphäre

Prinzipiell gehe ich sehr gerne in die Arbeit und habe es bisher überhaupt nicht bereut, die Branche gewechselt zu haben.
Derzeit häufen sich aber viele Kleinigkeiten, die es immer schwieriger machen, motiviert in die Arbeit zu gehen. Der Beruf des Notfallsanitäters ist prinzipiell ein echt geiler Job, nur das "Außenrum" stimmt momentan nicht wirklich.
Dazu zählen z.B. unter anderem so Sachen wie im Nachtdienst nicht mehr schlafen können: Ja, es stimmt, die Kollegen im Altenheim können das ja schließlich auch nicht. Der Unterschied ist aber, dass die Kollegen im AH nachts vermutlich sinnvolle Arbeit zu verrichten haben, wir nicht. Wenn alle Tagesaufgaben erledigt sind, sitzt man rum und dann können 8 Stunden verdammt lang werden.

Kollegenzusammenhalt

Es ist ja bekannt, dass Amberg eine "Problemwache" ist. Dieses Image hat Amberg bestimmt auch wegen der Mitarbeiter.
Ich kann mich über meine Kollegen nicht beschweren, komme mit 90% sehr gut klar und es haben sich teilweise auch tolle Freundschaften gefunden. Dass man nicht mit allen kann, ist denk ich natürlich, so gibt es für mich Kollegen mit denen ich freiwillig keinen Dienst mache weil es menschlich einfach nicht funktioniert.
Ich kann es aber auch verstehen dass es (vorallem neue) Kollegen gibt, die sich nicht wirklich in die Gruppe einbringen können. Prinzipiell ist es in Amberg leider so dass neue Kollegen, die sich am Anfang ein zwei kleine Fehler geleistet haben, sehr schwer haben können.
Ich würde aber sagen dass motivierte Mitarbeiter, die neu in das bestehende Team kommen und was Lernen wollen, in Amberg auf ein sehr offenes Team stoßen.
Die Kollegen, die behaupten, in Amberg bekomme man keine Hilfe (z.b. bei der Rs Ausbildung) haben vllt einfach nicht danach gefragt.

Work-Life-Balance

Bei der momentanen Dienstplan Situation eher schwierig. Man bekommt den neuen Plan Mitte des vorherigen Monats und kann sich aber darauf einstellen, dass er sich noch mindestens 5x ändert.
Der Rahmendienstplan ähnelt eher eine Reiseempfehlung der Deutschen Bahn, die eh hinten und vorne nicht eingehalten wird.

Teilweise ist man in beispielsweise 2 Wochen jeden Tag in der Arbeit, da man an den "freien" Tagen in der Früh um 7 aus dem ND kommt und am nächsten Tag bereits wieder zum Früh oder Spätdienst antreten muss. Das ist tatsächlich ziemlich häufig der Fall dass man an seinem einzelnen freien Tag aus dem ND kommt. Zeit zum regenerieren bleibt da eher keine .

Vorgesetztenverhalten

Kommt auf den Vorgesetzen an. Der WL in Amberg macht einen wie ich finde tollen Job. Er hats in dieser Zeit nicht leicht, kämpft hinten und vorne damit die Lücken im Dienstplan zu füllen und schafft es dennoch die meiste Zeit, auch spontane Wünsche der Mitatbeiter bzgl Dienstplan umzusetzen. für kein Geld der Welt würde ich mit ihm tauschen wollen. Einer seiner Stellvertreter versaut es aber leider immer mehr, unter anderem auch damit welche Aussagen er gegenüber den Mitarbeitern äußert. Dass dann keiner mehr einspringen will ist klar.
Von der RDL bekommt man in Amberg eher weniger mit. Ich kanns nicht begründen aber man bekommt als Mitarbeiter eher den Eindruck, dass die RDL eher gegen die Mitarbeiter arbeitet als zusammen eine Lösung suchen zu wollen.
Der neue KGF hat vermutlich einen ziemlich chaotischen KV mit vielen Problemen gewonnen, zeigt sich bisher aber sehr motiviert die Probleme anzugehen und versucht sie zu lösen. Wenn sich die Problemlösung als schwierig erweist bekommt man mittlerweile auch eine Info, woran es scheitert und warum etwas nicht so leicht aus der Welt zu schaffen ist.

Interessante Aufgaben

Wie oben erwähnt, der Job an sich ist toll, das Außenrum muss nur verbessert werden.

Gleichberechtigung

Prinzipiell gut, da gibt es aber noch das Problem Kastl, aber das ist zu genüge bekannt. Gleichberechtigung wäre, wenn jeder Mitarbeiter nach Kastl müsste, dann wären es 2-3 Dienste für jeden. So müssen einige NotSans bis zu 12-15x im Monat nach Kastl... adieu Wechselschichtzulage und Motivation

Umgang mit älteren Kollegen

Ältere Kollegen, die gerne mal KTW fahren wollen, weil es für sie ein wesentlich entspannter Job ist als auf dem RTW, dürfen das leider selten, weil sie zu teuer sind. Aber das bessert sich aktuell etwas

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Prinzipiell ist es für die Hygiene optimal auf Einmalartikel umgestiegen zu sein. Nachteil: viel Müll. Das ist aber ein Punkt den man aus hygienischer Sicht trotz allem beibehalten soll

Ein anderer Punkt ist der vermeidbare Berg an Plastikmüll, den wir jede Woche Mittwochs wenn die Wäsche kommt, haben. Es werden jeweils ca. 5 Wäscheteile in einen Plastikbeutel geliefert, welcher definitv größer ist als eine große Plastiktüte vom Supermarkt. Am Ende des Tages haben wir einen vollen blauen Müllsack voller Plastiktüten (und dann rechnet das mal hoch auf die ganzen RWen). Das Problem wurde mehrfach von Mitarbeitern angesprochen, es scheint aber kein Interesse daran sich damit zu befassen und vorallem in Zusammenarbeit mit der DBL eine Lösung zu finden.

Gehalt/Sozialleistungen

Als mehr oder weniger Berufseinsteiger verdiene ich vermutlich nicht schlecht. Wenn ich dann aber höre, dass ein RS teilweise nur 50 Euro weniger (einige sogar an manchen Monaten mehr Geld) bekommen als ich, frage ich mich schon was ich falsch mache.
Und es ist jetzt nicht so wie wenn ich nicht ständig in der Arbeit wäre...

Image

Nach außen gut, intern wird es eher stetig schlechter

Karriere/Weiterbildung

Es gäbe so gute Fortbildungsmöglichkeiten, das Simulationstraining war z.b. richtig gut, und dann kommen so Sachen wie Onlinefortbildungen, die inhaltlich ein eher niedriges Niveau haben, nur entfernt was mit unserem Job zu tun haben und auf unseren langsamen Rechnern und während der Dienstzeit kaum sinnvoll durchzuführen sind.

Aufstiegsmöglichkeiten gibt es kaum, das war mir aber bei Berufsantritt bewusst


Kommunikation

Arbeitsbedingungen

HilfreichHilfreich?ZustimmenZustimmen?MeldenTeilen

Arbeitgeber-Kommentar

Sebastian Schaller, Kreisgeschäftsführer
Sebastian SchallerKreisgeschäftsführer

Liebe/r Kollege/in,

vielen Dank für Ihre ausführliche Bewertung und das darin enthaltene Feedback. Ich möchte mich ausdrücklich für das Vertrauen, dass Sie in mich persönlich setzen, bedanken. Allerdings bitte ich Sie darum, dieses Vertrauen auch Ihren Führungskräften im Rettungsdienst entgegenbringen, denn: Die sind genauso motiviert wie ich und auch genauso daran interessiert, dass Sie sich in der Amberger Wache wohl fühlen. Viele der geplanten oder schon umgesetzten Verbesserungsmaßnahmen gehen direkt auf Vorschläge der Wach- oder Rettungsdienstleitung zurück. Ich habe nur den Vorteil, dass ich durch meine jahrelange "schreibende" Tätigkeit das Talent habe, Entwicklungen positiver zu kommunizieren. Wenn wir aber wollen, dass sich die Dinge zum Positiven verändern, müssen alle mit ins Boot. Ich stehe dementsprechend Ihrer Idee, dass wir uns mal alle gemeinsam zusammensetzen, sehr aufgeschlossen gegenüber. Wach- und Rettungsdienstleitung müssen aber dabei sein, wenn wir eine Chance auf gemeinsame Lösungen haben wollen. Auch, wenn das nicht jeder sieht: Das Führungsteam aus dem Rettungsdienst engagiert sich jeden Tag für Sie.

Im Oktober beginnt ja mit Einzel- und Gruppengesprächen ein Supervisionsprozess anzulaufen. Ich denke, nach dem ersten Termin wäre ein guter Zeitpunkt für einen gemeinsamen "runden Tisch". Das würde ich dann aber noch mit unserem Supervisor absprechen. Übrigens: Details zu dieser Supervision kommen zu Beginn nächster Woche.

Ich kann Ihren Unmut über kurzfristige Dienstplanänderungen verstehen. Dieser Stress kam überhaupt nur deshalb zustande, weil wir uns bis vor Kurzem in einer jahrelangen Ausnahmesituation (ich weiß, das klingt paradox) befanden. Durch die Umstellung auf die Notfallsanitäterausbildung mussten Mitarbeiter vermehrt geschult bzw. weitergebildet werden, was zu zusätzlichem Personalbedarf geführt hat. Dann kam noch die Umstellung auf die 38,5h-Woche hinzu, die nochmals mehr Mitarbeiter notwendig gemacht hat. Da kamen wir als Arbeitgeber mit den notwendigen Neueinstellungen schlichtweg nicht hinterher, der Bewerbermarkt war leergefegt. Wir sehen aber, dass sich die Situation entspannt und werden mit den geplanten Neueinstellungen ab Oktober erstmals wieder genug Personal haben, um Überstunden abzubauen. Diese Neueinstellungen sind auch nicht mein Verdienst, sondern resultieren aus den Bemühungen der Rettungsdienst- und Wachleitungen, die Situation zu entspannen. Ich hoffe, dass mit dem neuen Personal auch die Dienstpläne wieder deutlich verlässlicher und Ihre Work-Life-Balance besser werden.

Als weiteren Punkt hatten Sie noch die Gehaltsunterschiede zwischen Rettungssanitätern (niedrigere Qualifikation) und Notfallsanitätern (höhere Qualifikation) angesprochen. Ich möchte hier nur darauf hinweisen, dass das keineswegs Willkür ist. Als großer, fairer Arbeitgeber haben wir einen Tarifvertrag geschlossen, der recht eng an den TvÖD angelehnt ist. In diesem Tarifwerk ergibt sich die monatliche Grundvergütung aus der Kombination aus Entgeltgruppe (abhängig von der Qualifikation) und Entwicklungsstufe (abhängig von der Berufserfahrung). Die Entwicklungsstufe von Mitarbeitern, die über längere Zeit im BRK bleiben, erhöht sich automatisch. Es ist tatsächlich so, dass ein altgedienter Rettungssanitäter (Entgeltgruppe R5, Entwicklungsstufe 6) mehr verdient, als ein frischer Notfallsanitäter (Entgeltgruppe R8, Entwicklungsstufe 2). Ich weiß, darüber lässt sich gut streiten, aber versetzen Sie sich da auch in Ihren Rettungssanitäterkollegen hinein: Der ist seit 20 Jahren beim Roten Kreuz und kennt (hoffentlich) sein Handwerk in- und auswendig. Ich denke, da ist ein bisschen mehr Vergütung schon gerechtfertigt. Und wenn Sie hoffentlich eines Tages 20 Jahre bei uns sind, verdienen Sie auch deutlich mehr, als ein Rettungssanitäter mit gleich langer Berufserfahrung. So ein Tarifvertrag hat ja auch einen Vorteil: Sie können sich darauf verlassen, dass Ihre steigende Erfahrung ordentlich honoriert wird, denn Sie haben ein Recht darauf.

Mit freundlichen Grüßen

Anmelden