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Brose 
Gruppe
Bewertung

Nicht mehr als ein groß angelegter Stresstest - oder: Wer auf hohem Ross sitzt, kann leicht schmerzhaft herunterfallen

2,0
Bewerber/inHat sich 2016 bei Brose in Coburg als Vertriebsingenieur beworben und sich schließlich selbst anders entschieden.

Verbesserungsvorschläge

Genereller Ablauf:
Elektronischer Bewerbungsablauf problemlos.
Rückmeldung zu Erstinterview innerhalb einer Woche.
Erstinterview als Telefonkonferenz.
Einladung zum Zweitinterview bereits per Mail am nächsten Tag.
Zweitinterview als vor-Ort Gespräch.
Absage meinerseits.
Weiterer Verlauf wäre:
Zwei Wochen Karenzzeit
Drittgespräch und darauf folgende Entscheidung.

Ablauf Telefoninterview:
Rahmen - 60 Minuten, Personaler + zukünftiger Vorgesetzter
Aufbau - 90% Druck + Stresstest über den Lebenslauf, 10% Interesse am Bewerber
Atmosphäre - Leider ab der ersten Minute in der Automobilbranche all zu bekannte Atmosphäre des Drucks, der Arroganz und Despektierlichkeit mit einer Prise Politischem Schlagabtausch.
Inhalt - Kaum inhaltliche Fragen und keine Beschreibung des Unternehmens brose, zu 90% Suggestivfragen die auf einen Ausschlag auf dem Druck-Barometer abzielt und aus jedem x-beliebigen Assesement Center stammen könnte. Das skizzierte Unternehmen brose bleibt dabei wie ein Nebelschleier grau, undurchsichtig und genauere Infos zur Stelle, dem Unternehmen oder der Arbeitsweise sind auch auf Nachfrage nicht tiefgründig beantwortet bzw. völlig unbeantwortet. Kurzer Teil wurde in Englisch gehalten, auch hier wurden weit gefasste Suggestivfragen gestellt um eine Reaktion auf Druck & Stress zu erhalten.
Mehrfach wurden Fragen im selben Kontext wiederholt mit anderer Formulierung.
Eine Wertschätzung des Bewerbers kam somit nur als kleine Lichtblicke dazwischen zustande.
Positiv - Auf Rückfrage zur Notwendigkeit dieser Stellenauschreibung wurde offen über die Gründe geantwortet
Negativ - Eben diese Rückfrage wurde despektierlich der aus der Stelle Ausscheidenden Person gegenüber beantwortet, also hinter deren Rücken vor einem Unternehmensfremden Bewerber. Absolutes No-Go! Weiteres im Punkt „Inhalt“

Ablauf Zweitinterview vor-Ort:
Rahmen – 120 Minuten, Personaler + zukünftige Vorgesetzte
Aufbau – Wieder folgender Druck + Stresstest: Lebenslauf und letzte Stelle wurde versucht auseinander zu nehmen
Raum – Typisch Automobilbranche, klein, eng, kaum 1m gegenüber um ja keine Distanz aufkommen zu lassen
Inhalt -
Nach dem bereits erfolgten Telefoninterview und dem angesprochenen grauen, leeren Schleier von brose, war leider auch dieses Gespräch eine Enttäuschung. Auch hier wurde ab der ersten Minute versucht Druck aufzubauen: z.B. Hinweis auf zu spät kommen des Bewerbers (3 Minuten, dazu on-top 5 Minuten Wartezeit auf den eigentlichen Personaler), suggestiv Fragen zum Werdegang, suggestiv Fragen zur bisherigen Stelle mit der Erwartung sich persönlich angegriffen zu fühlen.
Diese Spielchen beeindrucken vielleicht unerfahrene Absolventen, als Berufserfahrener sind sie jedoch politische Kinderspiele und gänzlich unnötig in einem Bewerbungsgespräch nach bereits erfolgtem Telefoninterview.
Dazwischen Lichtblicke zum wirklichen Verständnis des Lebenslaufes.
Auf Rückfrage zu den Produkten kamen Standard-Ausweichfloskeln „Wie stellen Sie sich das Produkt denn vor?“ Nach weiteren Nachboren meinerseits kam zuerst „Probieren Sie es doch mal und wir helfen Ihnen dann“, und auf weitere Nachfrage wurde dann die Produktinfo-Frage gar nicht beantwortet und stattdessen ein Katalog vorgelegt um „sich selbst für das nächste mal einzulesen“. Eine persönliche Wertung zu einem solchen Verhalten, sollte jeder selbst vornehmen.
Letztlich wurde auch hier abermals der Eindruck vermittelt, dass man doch am besten zum Unternehmen und den Produkten alles vorneweg selbst genaustens zu erörtern hat. Somit wurde abermals unter allen Umständen versucht das Verhalten des Bewerbers unter höchstem, realitätsfernen Druck zu bekommen, ohne selbst dem Bewerber die Möglichkeit zu geben die etwaigen Vorgesetzten kennenzulernen. Das Unternehmen und die Menschen sind dadurch weiterhin als Schemenhaft gezeichnet zu bezeichnen, da jegliche Beziehungsaufnahme mit Suggestivfragen- und -floskeln im Keim erstickt wurde.
Lediglich der Abschluss ist aus Bewerbersicht positiv zu bewerten, da bei korrekter Spiegelung dieser Spielchen die etwaigen Vorgesetzten sich selbst aus der Rolle gebracht haben und einerseits anfingen sich zu verteidigen oder unterschwellig despektierlich-herablassend in der Körperhaltung (+ Handy tippen) und Beantwortung sich äußerten.
Positiv – Gelegentliche, suggestivfreie Verständnisfragen zum Lebenslauf, Klimatisierter Raum, Genügend zu trinken
Negativ – Siehe „Inhalt“

Fazit:
"Wer auf hohem Ross sitzt, kann leicht schmerzhaft herunterfallen" - schließlich bewirbt sich das Unternehmen auch beim Bewerber.

Die Unternehmensleitung der Brose Fahrzeugteile GmbH sollte sich überlegen welchen bleibenden Eindruck man nach außen trägt. Es ist verständlich, dass gerade im Vertrieb es auszuloten gilt, wie der etwaige Bewerber mit Druck umgeht und Personaler eine Zielsetzung hierfür oft haben. Doch dies kann man mit deutlich mehr Wertschätzung, Offenheit und Direktheit erörtern, ohne dies 180 Minuten durchgehend unterschwellig zu betreiben.
Wieder einmal offenbart sich: Härte, Unnahbarkeit und Stärke zeigen ist in diesem Bereich eine all-zu-weit verbreitete Holzhammer-Methode der Statusspiele, welche oft ein Spiegel der eigentlichen internen Spielregeln und Atmosphäre ist.
Wie soll eine solche Atmosphäre der Druck und Geringschätzung in einem Telefon- und Vorstellungsgespräch (!!!) einen positiven Eindruck beim Bewerber hinterlassen á la „Das klang toll, da möchte ich gerne arbeiten!“?
Die Zielgruppe der möglichen Mitarbeiter sind offensichtlich junge naive Absolventen ohne fundierte Berufs- oder Lebenserfahrung, die aus etwaigen „How-To Ratgebern“ einen solchen Gesprächsablauf in einer Bewerbung als Standard ansehen.
Letztlich: Ja, Vertrieb ist kein Zuckerschlecken, vor allem nicht in der Automobilbranche, doch ist mir eine solche Despektierlichkeit noch bei keinem OEM oder Tier vorgekommen, nicht einmal bei den üblichen Grabenkämpfen mit dem Einkauf.


Zufriedenstellende Reaktion

Schnelle Antwort

Erwartbarkeit des Prozesses

Professionalität des Gesprächs

Vollständigkeit der Infos

Angenehme Atmosphäre

Wertschätzende Behandlung

Zufriedenstellende Antworten

Erklärung der weiteren Schritte

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Arbeitgeber-Kommentar

Sehr geehrter Bewerter,

wir bedauern, dass Sie weniger positive Eindrücke aus dem persönlichen Gespräch und dem Bewerbungsprozess bei Brose gewonnen haben. Natürlich liegt es in unserer Absicht, Bewerbern generell ein ebenso positives wie realistisches Bild von unserem Unternehmen zu vermitteln, von den Aufgaben, Perspektiven und unserer Arbeitswelt – das schließt auch einen respektvollen Umgang mit Bewerbern ein.

Wir nehmen die von Ihnen geschilderten Eindrücke zum Anlass, unseren standardisierten Bewerbungsprozess wie auch die Durchführung von Interviews bzw. Vorstellungsgesprächen zu überprüfen. Wie Sie richtigerweise anmerken, begegnen sich Unternehmen und Bewerber auf Augenhöhe. Da sitzt niemand „auf dem hohen Ross“ oder ist Bittsteller. Es geht darum herauszufinden, ob man zueinander passt und eine künftige Zusammenarbeit für beide Seiten gewinnbringend ist.

Wir würden uns freuen, wenn Sie trotz Ihrer Enttäuschung nochmal mit uns Kontakt aufnehmen. Möglicherweise sind auch ungewollt Missverständnisse entstanden, die wir gerne mit Ihnen klären möchten. Bitte sprechen Sie dazu Diana Rittershofer (Personalbeschaffung, Brose Gruppe) unter 09561-21-3236 direkt an.

Für Ihre berufliche Zukunft wünschen wir Ihnen alles Gute.

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