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Bundesamt 
für 
Verfassungsschutz
Bewertung

Die Wirklichkeit sieht anders aus ...

2,1
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich IT bei Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

meist flexible Arbeitszeiten, regelmäßiges Gehalt, einigermaßen sicheren Job, vielleicht weniger Leistungsdruck als in der Privatwirtschaft (aber abhängig von Position)

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- starre Hierarchiestruktur
- keine wirklichen Karrierechancen für ITler, Techniker und Ingenieure
- vergleichsweise geringe Bezahlung - Einstieg im gD in E10 oder E11
- keine Gleichberechtigung zwischen Technik und Verwaltung, Technik steht immer hinten an, wird aber immer vorgeschoben wenn etwas nicht geht
- ungleiche Aufstiegschancen
- kein Handlungsspielraum und keine Transparenz bei Entscheidungen
- teilweise schlechte bis sehr schlechte Arbeitsbedingungen
- Verbesserungsvorschläge werden ignoriert
- ineffiziente und langsame Strukturen
- mangelhafte Kommunikation

Verbesserungsvorschläge

- Anerkennung, dass IT und Technik in der heutigen Zeit einen hohen Stellenwert haben sollten und entsprechend besser bezahlt wird
- Annäherung des Gehalts an Privatwirtschaft um die Attraktivität im ÖD zu steigern - vor allem für die "sooo dringend" gesuchten Ingenieure - nicht wundern warum keiner kommt oder schnell wieder weg ist, sondern handeln!
- Abbau von Hierarchiestrukturen
- Abschaffung der starren Besoldungsgruppen zur Schaffung von Perspektiven und Motivation

Arbeitsatmosphäre

stark abhängig von der Hierarchie, als ITler ist man in der Verwaltung der "Sonderling" der als "notwendiges Übel" häufig gesehen wird. Schlechte Work-Life-Balance, da viel zu wenig Fachkräfte und gleichzeit Unmengen an Arbeit, kein Handlungsspielraum durch die extrem starre Hierarchiestruktur und oft enorme Inkompetenz der Führungsebenen.

Kommunikation

"Wissen nur wenn nötig!", Transparenz wird ganz groß geschrieben, in der Realität ist das aber keinerwegs. Entscheidungen sind nicht nachvollziehbar und werden nicht besprochen. "Flurfunk" ist meist die einzige Kommunikation die man hat. Man hat den Anweisungen zu folgen und mehr braucht man nicht zu wissen, was links und rechts passiert hat einen nicht zu interessieren. Vor allem wenn es um "Aufstiegschancen" oder "Verbesserungen" geht, wird man nicht informiert. Einzig über das Intranet gibt es hin und wieder durch den Personalrat Informationen. Infos und Perspektiven durch die Führung gibt es nicht.

Kollegenzusammenhalt

ITler untereinander, also Leidens-Kollegen, halten überwiegend zusammen. Außnahmen gibt es aber immer, da durch die geringen ungleichen Aufstiegschancen irgendwann immer ein "Ausstechen" aufkommt.

Work-Life-Balance

Theoretisch möglich, aber scheinbar nicht für ITler oder Techniker. Viel Arbeit, viel zu wenig Fachleute da schlecht bezahlt. Zumindest sind meist flexible Arbeitszeiten möglich, wenn man sich abstimmt.

Vorgesetztenverhalten

Stehts bemüht, zumindest wird einem das Gefühl gegeben. Jedoch wirkliche Rückendeckung gibt es kaum. Versprechungen werden im Grunde nie eingehalten. Entscheidungen werden selten im Team besprochen, man bekommt üblichwerweise nur die Änderungen aufgedrückt, auch wenn diese in der Praxis kaum umsetzbar sind. Man wird schließlich nicht involviert.
Zielvorgaben sind meist auch völlig unrealistisch. Weder die notwendige Zeit, noch teilweise die technische Ausstattung, noch die nötige Anzahl an Fachleuten sind für manche Ziele vorhanden. Aber wenn die Führung keinerlei Fachwissen hat ist dies nicht verwunderlich. Verantwortung wird grundsätzlich nach "unten" geschoben, also Sachbearbeiter/innen bekommen alles ab, sollen alle Verantwortung tragen, aber haben nix zu sagen und werden dafür noch schlecht bezahlt. Es gibt schließlich den Trick der "Mitzeichnung" und schon ist man für alles vollumfänglich verantwortlich.

Interessante Aufgaben

Teilweise ja, man muss halt alles machen und können. Es gibt jedemenge unterschiedliche Aufgaben, nur zu wenig Personal um das auch zu schaffen. Dadurch ist die Arbeitsbelastung sehr hoch. Es gibt etliche "Baustellen" die man am besten gleichzeitig lösen soll. Und natürlich sind die interessanten Aufgaben meist nur bestimmten Personen vorbehalten die nahe der Leitungsebene aufgestellt sind.

Gleichberechtigung

In der Technik gibt es leider kaum Frauen, die werden dann aber gefühlt häufig bevorzugt. "Gleichstellung" bedeutet im Amt leider nur Frauen, die Gleichstellungsbeauftragte darf zumindest NUR von Frauen gewählt und besetzt werden, Männer haben da nix zu sagen. Im Großen und Ganzen ist es aber denke ich einigermaßen ausgeglichen.

Umgang mit älteren Kollegen

Im ÖD sind die meisten alt. Ältere Kollegen haben es meiner Meinung nach wie im Paradis. Die meisten Alten haben ihr Endamt erreicht und legen sich dann teilweise Jahre vor dem Arbeitsende zur "Ruhe" oder machen nurnoch das was Vorteile bringt. Lästige Aufgaben werden den jüngeren Kollegen aufgehalst und wenn man keine Lust hat, meldet man sich einfach krank, es hat ja keine Konsequenzen. Die Führung sagt dann nur: "ja was soll man denn machen, die sind ja in ein paar Jahren im Ruhestand, das ist halt so". Nur wenn man am Anfang steht, dann bekommt man von allen Seiten permanent Druck und wird "erpresst", dass man schließlich noch irgendwann befördert werden will, was meist aber dann doch nicht passiert.
Für manche Aufgaben werden auch regelmäßig alte Kollegen aus dem Ruhestand auf Minijob Basis geholt, die sind dann sehr zufrieden damit, Bezahlung ist dann nach Aussage meist besser als vorher in Vollzeit.

Arbeitsbedingungen

Arbeitsschutz ist ein Fremdwort und wird von der Führungsebene nicht beachtet. Büros sind klein und veraltet, da generell viel zu wenig Platz ist, wird man immer mehr zusammen "gefercht". Mit der "Arbeiterklasse" kann man es ja machen. Die Technik ist zwar meist auf dem aktuellen Stand, aber die Verwendung wird so beschränkt, dass man auch uralt Technik genauso einsetzen könnte, nutzen kann man die Technik eh nicht richtig. In der Verwaltung wird mit Steinzeit-Software gearbeitet, Arbeitsverfahren die ineffizient sind und Fehleranfällt. Neue Systeme und Software wird entweder nicht gewollt oder es mangelt an Fachkräften um die Masse an Arbeit zu bewältigen.
Kritik an den Arbeitsbedingungen wird ignoriert und die Verantwortung anderen zugeschoben.
Baumaßnahmen werden im laufenden Betrieb durchgeführt, da nach Dienstschluss es teurer ist. Die Gesundheit der Mitarbeiter scheint dabei egal zu sein.
HomeOffice bzw. in Altdeutsch - Telearbeit, können scheinbar nur wahrlos Priviligierte machen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Eher wenig Umweltbewusstsein. Gibt keine Mülltrennung, Papier wird in Massen verbraucht da in der Verwaltung moderne Medien noch nicht angekommen sind und neue Verfahren nicht umgesetzt werden. Entscheidungen werden nicht getroffen und immer weiter vertagt. Wiederverwendung oder ausgediente Geräte werden vernichtet oder lagern so lange bis diese in den Schrott kommen. Für soziale Projekte oder den Mitarbeitern günstig abtreten gibt es nicht. Sozialbewusstsein gibt es auch nicht, eher Kämpfe wer das Größte Stück vom Kuchen abbekommt.

Gehalt/Sozialleistungen

Sehr unterschiedlich. Als ITler sehr schlechte Bezahlung, keine Karrieremöglichkeiten und im Grunde auch keine wirklichen Sozialleistungen. Als Beamter sieht es vielleicht noch anders aus. Wer in der höheren "Elite" ist, kann scheinbar aus dem Vollen schöpfen. Als Sachbearbeiter soll und muss man ständig volle Verantwortung tragen da dies von der Führung nach "unten" gereicht wird, die Bezahlung ist natürlich nicht entsprechend. Da die Führung ja sooo viel Verantwortung tragen muss, ist das Gehalt natürlich deutlich höher.
Sozialleistungen gibt es nicht, könnte ja geldwerter Vorteil sein. Was in der Privatwirtschaft normal ist, gibt es im ÖD einfach nicht.

Image

Ich kenne kaum jemanden in meinem Bereich der ein positiv Bild hat. Es gibt zwar auch positives, aber als ITler oder Techniker ist man Mensch 2. Klasse in der Verwaltung. Wie es die Kollengen aus der Verwaltung sehen kann ich nicht beurteilen.

Karriere/Weiterbildung

Karriere = 0. Wenn man nicht auf dem Papier das Richtige stehen hat, also Jurist oder irgendwas mit Verwaltung, dann hat man keine wirkliche Chance, auch wenn einem das bei der Einstellung alles versprochen wurde und man angeblich jedemenge Karrierechancen hat. Habe noch niemanden gefunden bei dem es so wäre.
Einzige Außnahme ist, wenn man einen Laufbahnaufstieg macht, dafür muss man dann mehrere Jahre zusätzlich studieren, hat danach nichtmal die Garantie auch einen passenden job zu bekommen bzw. es muss erst eine "Stelle" frei sein um auch entsprechend bezahlt zu werden. Die "höherwertigen" Aufgaben (im Zweifel das gleiche wie vorher) kann man schonmal für unbestimmte Zeit weiter machen. Die Bezahlung bleibt erstmal, bis eine Stelle "frei" oder genehmigt ist, dann noch eine weiteren "Probezeit". Irgendwie unlogisch?! Aber Realität. In der Technik ist dies aber eh kaum möglich, solche "Aufstiege" gibt es komischerweise nur in der Verwaltung, da diese Stellen nur für nichttechnische Beamte ausgeschrieben werden. Technische Beamte können sich nur auf technische Stellen bewerben. Verwaltung kann beides! Also IT-Stelle geht auch mit reiner Verwaltungsausbildung! Umgekehrt nicht!

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Arbeitgeber-Kommentar

Lieber Kollege, liebe Kollegin,

wir danken Ihnen für Ihre ehrliche Meinung und Ihr sehr ausführliches Feedback. Gerne möchten wir auf einige der von Ihnen genannten Punkte eingehen.

Unser Anliegen ist es, dass sich die Beschäftigten des BfV am jeweiligen Arbeitsplatz wohlfühlen. Aufgrund der begrenzten räumlichen Kapazitäten lassen sich jedoch Mehrfachbelegungen nicht vermeiden. Die besonderen Sicherheitsbedingungen eines Nachrichtendienstes lassen es zudem nicht ohne weiteres zu, Räumlichkeiten anzumieten und Aufgaben auszulagern. Die Sicherheit und Gesundheit der BfV-Beschäftigten am Arbeitsplatz hat dabei oberste Priorität. Aus diesem Grund existiert ein eigenes Referat, welches sich um den Arbeitsschutz kümmert. Bitte melden Sie sich bei den zuständigen Kolleginnen und Kollegen, um Ihr Anliegen und Ihre Verbesserungsvorschläge auch persönlich vorzutragen.

Das von Ihnen geschilderte Führungsverhalten entspricht in keiner Weise unseren Ansprüchen und unserem Verständnis von Führung, welches in unseren Führungsleitlinien definiert ist. Wir schulen unsere Führungskräfte regelmäßig, um einen kooperativen Führungsstil, einen respektvollen Umgang miteinander sowie eine offene Kommunikation zu fördern.

Wir möchten aber auch darauf hinweisen, dass einige der von Ihnen erwähnten Punkte nicht durch das BfV beeinflusst werden können, da es sich um allgemein gültige Rechtsvorschriften und -verordnungen handelt. So ist etwa bei der Wahl der Gleichstellungsbeauftragten im Bundesgleichstellungsgesetz festgeschrieben, dass nur weibliche Beschäftigte wahlberechtigt sind.

Ähnlich verhält es sich mit der von Ihnen angeführten Bezahlung oder dem Wechsel in andere Laufbahn- bzw. Entgeltgruppen. Hier ist das BfV als Behörde an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) und an das Bundesbeamtengesetz sowie den zugehörigen Bestimmungen gebunden.

Unabhängig davon ist das BfV bestrebt, alle weiteren Möglichkeiten der zusätzlichen Förderung von IT-Fachkräften auszuschöpfen. Zu diesen gehören u. a. die Gewährung der IT-Fachkräftezulage sowie die frühzeitige Verbeamtung von MINT-Fachkräften. Schade, dass Sie den Eindruck haben, hinter Beschäftigten aus der Verwaltung zurückstehen. Aus hiesiger Sicht sind MINT-Fachkräfte vielmehr für die wachsenden digitalen Herausforderungen der Behörde unerlässlich und ein wichtiger Pfeiler für den Erfolg unserer Arbeit.

Um Ihr Anliegen zu erörtern, steht Ihnen die Personalbetreuung jederzeit zur Verfügung.

Wir wünschen Ihnen weiterhin alles Gute.
Ihr BfV-Karriereteam

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