Willkommen im Hamsterrad
Gut am Arbeitgeber finde ich
Viele Büros in Deutschland, man kann gut umziehen. Wer sich das Leben in München nicht mehr leisten kann, hat die Option nach Offenburg zu gehen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Leute ganz oben haben ihre eigene Sicht und erklären dir die Welt in wöchentlichen Townhalls. Da wirst du mit irgendwelchen Managementtheorien vollgesülzt, je nachdem, welcher Managementratgeber gerade hipp ist.
Verbesserungsvorschläge
Angemessen bezahlen. Wenigestens soviel wie im öffentlichen Dienst sollten ihm die Leute doch wert sein.
Arbeitsatmosphäre
Innerhalb der Teams gut, solange man auf Linie bleibt. Weicht man ab, wird man schnell an die Wand geredet. Wer Entscheidungen in Frage stellt, gilt als Nestbeschmutzer, der "nicht hier arbeiten muss".
Kommunikation
Oberflächlich wird viel geteilt, in die Karten schauen lässt sich niemand.
Kollegenzusammenhalt
Neugierig sind sie alle, aber für jede kommt die eigene Pfründe zuerst
Work-Life-Balance
Wenn man nicht aufpasst, wird man einfach zugeschüttet mit Aufgaben, bis man nicht mehr kann.
Vorgesetztenverhalten
Nicht gut. Eine operative Strategie gibt niemand vor. Ideen sollen aus den Teams kommen - unbezahlt natürlich. Das wird als Freiheit verkauft. Fachliche Führung gibt es nicht mehr. Vorgesetzte sind fast ausschließlich BWL-Leute. Empathie nur, wenns nichts kostet.
Interessante Aufgaben
Im Marketing gehts noch, aber in den Redaktionen zählt nur der Output und der Traffic. Die gewünschte politische Haltung ist neoliberal.
Gleichberechtigung
Hier wird jeder gleich gut behandelt. Außer man ist Bestie von den Vorgesetzten, dann wird man etwas besser behandelt.
Umgang mit älteren Kollegen
Ehrlich gesagt, kann ich das nicht beurteilen. Ich kenne keine - bei einem Unternehmen mit so langer Historie eigentlich merkwürdig.
Arbeitsbedingungen
Das Büro ist okay, nur Flexdesk. Teilweise sehr laut, weil alle ihre Videocalls am Platz machen. Damit auch alle hören, wie wichtig jemand ist.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gibt ein paar initiativen. Aber leider konterkariert die brutale Gewinnorientierung alles. Für Geld vergisst man Ideale schnell. Da feiert man nicht mehr, dass man ein Büro in den Hochwassergebieten eröffnet hat, sondern dass sich das finanziell gelohnt hat.
Gehalt/Sozialleistungen
Erhöhungen gibt es nicht wirklich. Inflation stellen Vorgesetzte als "Arbeitnehmerrisiko" dar. Wer wann Gehaltserhöhungen bekommt, ist für mich völlig intransparent. Auch Weiterbildungen schlagen sich nicht automatisch in Gehalt nieder. Man kämpft immer um ein paar Prozente. Ich bin seit 6 Jahren da, vom Jr. zum Mid-Level gab es 5% mehr, das wars. Efektiv verdiene ich heute schlechter als zum Berufseinstieg in dieser Firma - trage aber deutlich mehr Wissen und Verantwortung.
Image
Im Lebenslauf macht sich Burda gut, aber U40 kennt diesen Namen niemand mehr. Die Marken hingegen schon, aber einige davon haben einen zweifelhaften Ruf.
Karriere/Weiterbildung
Vergiss es. Wenn du aufsteigen willst, musst du kündigen und teurer wiederkommen. Sonst machst du zwar irgendwann den Job eines Teamleads, aber bekommst nichts dafür.