Einfach nur schade.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Parkplätze in der Nähe, Verkehrsanbindung, geregelte Zeiten, manche Mitarbeiter sind freundlich, Kundenkontakt, spannende Produkte für alle Geschlechter und Altersklassen, Mitarbeiterrabatt, gelegentliche Festivitäten oder Jubilare die man miterlebt, Feste Arbeitsplatz für alle die schon lange arbeiten. Manchmal hat man Spaß an der Arbeit.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Kaum Lob. Kritisiert wird alles sofort auch vor versammelter Mannschaft. Kaum vier Augen Gespräche. Dann muss man sich rechtfertigen über lächerliche Situationen wo wirklich absurd sind. Persönliche Unsymapthie sollte am Arbeitsplatz keinen Platz haben. Da wäre professionelles Verhalten angemessen.
- Winzige Konflikte werden aufgebauscht, auch Unbeteiligte eingeweiht, alle schaukeln sich gegenseitig hoch und einer lästert über den anderen, aber ins Gesicht lächeln alle. Niemand gibt einem persönlich Verbesserungsvorschläge, alles geht über Vorgesetzte obwohl auch da viel über Führunsstil gelästert wird. (Hat mit der Firma nichts zu tun - an jedem Arbeitsplatz gibt es Lästereien, aber nicht in dem Ausmaß, dass man rausgemobbt wird.)
- Toxische Kollegen. Teilweise sehr respektloses Verhalten, voreingenommen und nicht offen. Sehr schade.
Verbesserungsvorschläge
1. Der "Betriebsrat" sollte nicht aus den eigenen Kollegen bestehen, das ist evtl. unangenehm für den ein oder anderen in Konfliktsituationen.
2. Mehr Möglichkeiten, sich (anonym) mit Wünschen, Kritik und Verbesserungsvorschlägen an die Zuständigen zu wenden.
3. Verträge anbieten die keine monatelange Pause beinhalten und die den Arbeitnehmer dazu motivieren, bei der Firma zu bleiben.
4. Bei Konflikten genauer hinschauen bzw nicht wegschauen, sich alle Seiten anhören und nicht nur auf der Meinung der andern hören sondern sich eine eigene Meinung bilden.
(Da gibt es definitiv noch mehr Punkte, aber das würde den Rahmen sprengen.)
Arbeitsatmosphäre
Wäre ganz ok wenn bestimmte Faktoren nicht wären. Im Laden arbeiten ist angenehm, Klimaanlage oder Heizung passt, aber Atmosphäre unter bestimmten Mitarbeitern ist nicht gut. Macht so keinen Spaß und man fühlt sich beobachtet bzw kontroliert. Es ist angespannt weil man Verträge nur für kurze Zeit bekommt und man einen Monat Pause machen muss oder länger und nicht arbeiten darf in der Zeit.
Kommunikation
Meetings finden statt, mehr gibt es aber nicht zu sagen. Kommunikation ist mit das größte Problem dort weil die eher hintenrum stattfindet.
Kollegenzusammenhalt
Kollegen die schon lange da sind halten alle zusammen, alle anderen bekommen nur eine Chance wenn man der Liebling ist oder einfach brav seine Arbeit macht und keine eigene Meinung hat.
Work-Life-Balance
Flexibel zu sein ist ein MUSS sonst wird es schon bemängelt, obwohl man zum Beispiel Termine hat. Man MUSS immer für die Firma sein, wobei man kaum eine Chance hat spontan ein Tag frei zu kriegen. Man arbeitet jeden Tag von morgens bis Abends, hat dafür ein Tag frei.
Vorgesetztenverhalten
...hat mich unter anderem zur Kündigung bewegt. Nicht konfliktfähig, wenig Empathie, stellt sich auf eine Seite, hat ihre Lieblinge und der Rest wird fast ständig auf "Fehler" hingewiesen. (Z.B. Man fragt eine Kollegin was für einen Kunden, dann wird kritisiert. Oder man ist nicht schnell genug an der Kasse obwohl man sein bestes gibt und alle in diesem Tempo arbeiten.) Ständig kommen und gehen neue Aushilfen, immer muss man ihnen alles neu erklären weil scheinbar nicht gewünscht ist, dass jemand lange bleibt. Es werden Konflikte erfunden wo keine sind um Kündigungsgründe zu haben...
ABER: Immer wenn Vorgesetzte da war, arbeiteten alle schneller, gewissenshafter und engagierter. Man wollte immer Gas geben an den Tagen weil die Führungskraft etwas hatte das andere motivierte. Man wird angespornt noch besser zu sein.
Interessante Aufgaben
Kleidungsladen halt. Umkleide verrräumen, Tische aufräumen, Kunden beraten (aber nicht mehr als zwei Minuten sonst kriegt man Ärger weil man "quatscht"), Puppen umziehen, Umbauen, Ware aus dem Lager holen, Marketingmaßnahmen umsetzen. (Dazu muss gesagt werden, dass man mehr Aufgaben bekommt, je länger man dabei ist. Aushilfen machen fast nur Kasse, während andere Mitarbeiter eher einfache Aufgaben bekommen und auch länger Kunden beraten dürfen.
Gleichberechtigung
Wie gesagt wenn man nicht schon seit Jahrzehnten da arbeitet, hat man eher schlechte Karten. Männer arbeiten nicht immer da, ab und zu wird einer eingestellt.
Umgang mit älteren Kollegen
Untereinander top. Vor den Jüngeren wird dann eher um sich geworfen mit Sätzen wie "Das war schon immer so", "Das machen alle so", "Das hat man damals so gemacht". Jüngere respektieren die älteren Kollegen größtenteils aber es wird auch viel gelästert. Man ist in seinen Gruppen. Aushilfen halten zusammen. Ältere Kollegen auch.
Arbeitsbedingungen
objektiv gesehen alles ok wenn es nicht ums Team geht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
In Werbung und Kampagnen wird viel Wert auf ein gutes Image gelegt und Nachhaltigkeit auch aber am Ende wird die Ware eher nicht unter top Bedingungen hergestellt und viele Kunden wollen nicht mehr dort einkaufen deswegen. PLUS: Es gibt nur keine Einwegplastiktüten. Müll wird trotzdem nicht getrennt. Es entsteht viel Verpackungsmüll und Co.
Gehalt/Sozialleistungen
Kommt drauf an. Ältere Mitarbeiter bekommen je nach Rang 15-20 Euro, Aushilfen Mindestlohn. Bei der Aufgabenverteilung keine fairen Gehälter. Gehälter kommen pünktlich.
Image
Außen hui, innen pfui. Passt ganz gut. Nach außen wird alles getan um den Schein zu wahren. Gute Miene zum bösen Spiel. Vor Kunden wird heile Welt gespielt aber in Meetings oder unter vier Augen bekommt man auf den Deckel wenn auch nur eine Kleinigkeit schlecht läuft zum Beispiel warum man einen Kunden 20 Minuten berät obwohl er viele Produkte kaufte. Mir taten junge Kunden leid, wenn sie nach dem Job fragten weil sie angelogen werden über Arbeitsbedingungen, Aufgaben und mehr.
Karriere/Weiterbildung
Mit Ausbildung im Einzelhandel hat man gute Chancen auf Handelsfachwirt oder die Fortbildung zur VIM oder sogar zur Fillialleitung. Man kann sich sowohl intern als auch extern auf diverse Positionen bewerben. Außer Aushilfen. Die haben immer dieselben Aufgaben.